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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 464 —<br />

Wiedersehens ebenfalls kein anderes Geständniß für<br />

sie gehabt hatte, als daß er nur noch ein todter Mensch<br />

sei und daß Glück, Muth, Hoffnung seit Langem weit,<br />

weit hinter ihm liege . . .<br />

Aeußerlich zwar war Reinhold in den letzten Monaten<br />

ungleich gefaßter und ruhiger geworden, als Angelica<br />

ihn an jenem ersten Sonntagmorgen gefunden hatte;<br />

das unselige Ereigniß, welches den Abend desselben<br />

Tages für ihn beschlossen, hatte eine merkwürdige<br />

und tiefgreifende Aenderung in ihm hervorgebracht.<br />

Ueber den Vorfall selbst war kein Wort wieder gesprochen<br />

worden, nicht einmal zwischen Reinhold und<br />

seinem Vater; ebenso wenig über das verhängnißvolle<br />

Geheimniß, in welches Reinhold in jener Nacht eingeweiht<br />

worden. Den alten Großvater behandelte er mit<br />

derselben ehrerbietigen Ergebenheit wie früher.<br />

Auch zur Wiederherstellung jener Zeichnungen und<br />

Modelle, die ihn ehemals so lebhaft beschäftigt und<br />

auf die er so kühne Hoffnungen gebaut hatte, machte<br />

er nicht den geringsten Versuch; nicht blos Lust und<br />

Muth, sondern selbst auch die bloße Erinnerung an<br />

diese Arbeiten schien völlig aus seiner Seele ausgelöscht.<br />

Wenn Leonhard oder Anna ihn nach dem Stande<br />

derselben fragten, that er in der Regel ganz fremd,<br />

als wüßte er gar nicht mehr, was sie meinten; wenn sie<br />

lebhafter in ihn drangen, so entschuldigte er sich theils<br />

mit den Bestellungen des geheimnißvollen Fremden,

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