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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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Jungen, von Belobungsschreiben und Gehaltszulagen;<br />

ja, im schönsten Moment des Traumes sieht er sich in<br />

die Stadt versetzt, hört seine Frau im schwarzen Taftkleid<br />

rauschen und hört sich selbst Herr Consistorialassessor<br />

tituliren! – Jetzt endlich huscht auch das letzte<br />

Liebespaar vom Brunnen – Gute Nacht – Noch nicht –<br />

Auf morgen – Die Hunde schlagen an – leise . . . ! vorsichtig<br />

. . . !<br />

Und nun ist Alles still, so still . . .<br />

Auf allen Augen Schlaf! in allen Herzen Friede!<br />

nichts regt sich! kein Laut weit und breit, als das Plätschern<br />

des Brunnens und hie und da, aus einem geöffneten<br />

Fenster, die tiefen, gleichmäßigen Athemzüge<br />

der Schlafenden . . .<br />

O wahrlich, man braucht eben kein Kopfhänger zu<br />

sein, noch den Empfindsamen zu spielen, oder überhaupt<br />

einen besondern Werth zu legen auf den Sonntag,<br />

wie ihn die Kirche feiert, um dennoch in tiefster<br />

Seele sich ergriffen zu, fühlen von einem solchen ländlichen<br />

Feierabend! um auch hier, in dieser wohlthätigen<br />

Stille, dieser ächten, wahren Sabbathruhe, in der<br />

das laute, lärmende Leben sich hier, erholt, in diesen<br />

dürftigen Freuden, ärmlichen Genüssen, denen diese<br />

harten, gepreßten Herzen sich hier so bereitwillig erschließen,<br />

ein wahrhaftiges, sichtliches Niedersteigen<br />

eines göttlichen Geistes, einen wahren Tag des Herren<br />

zu verspüren!

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