Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

SY 18 Steuerungswissen und Steuerungswirkungen
Steuerungswirkung von Lernstandserhebungen auf den vorgelagerten
Unterricht: Zur Rolle des Expertengrads von Lehrkräften
4. Beitrag
Dienstag (6.9.2011), Raum E.1.42, 16:30 Uhr - 17:00 Uhr
Jörn Hahn, Isabell van Ackeren, Wilfried Bos
Universität Duisburg-Essen
joern.hahn@udo.edu
Die in Nordrhein-Westfalen 2004 als Instrument der Qualitätsentwicklung implementierten
Lernstandserhebungen (LSE) werden von Lehrkräften wohl auch als Instrument der Rechenschaftslegung
angesehen. Auf der Grundlage bereits durchgeführter qualitativer wie auch
quantitativer Studien konnten eine Unterrichtskultur beschrieben werden, die Elemente eines
Testcoachings auf die LSE enthält. Eine gewisse Vorbereitung auf die LSE (Vertrautmachen mit
den Aufgaben, Testangst reduzieren) ist für die Aussagekraft der Testwerte und die mit dem
Instrument verbundenen Ziele sinnvoll. Besonders eine veränderte Unterrichtskultur im Sinne
neuerer fachdidaktischer Diskurse, die zudem auf langfristige Kompetenzsteigerungen der
Schüler zielt, ist ausdrücklich gewünscht. – Andererseits könnte eine Vorbereitung in negativer
Ausprägung („Teaching for the test“) zu einer systematischen Verfälschung der Testwerte bei
den LSE führen. In betroffenen Klassen besteht somit die Gefahr, mit den LSE gerade nicht zur
Feststellung des Lern- und Förderbedarfs sowie zur Stärkung diagnostischer Kompetenzen
der Lehrkräfte und Kompetenzsteigerung bei Schülern beizutragen, sondern wertvolle Unterrichtszeit
zu verlieren.
Im Vortrag werden auf Grundlage zweier Studien mit schriftlichen Befragungen die Qualität
der gefundenen Unterrichtskultur genauer analysiert und Unterschiede zwischen der durchgeführten
Vorbereitung mit dem Expertengrad der Lehrkräfte in Beziehung gesetzt. Dabei
wird ein Experten-Modell mit dem Schwerpunkt „Feedback“ einem Experten-Modell mit dem
Schwerpunkt „Berufliche Ressourcen und Beanspruchung“ gegenüber gestellt.
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SYMPOSIEN (SY)