Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

POSTER (PO)
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PO 12 Übergänge im Bildungssystem
Erhöhung von Bildungschancen durch Ganztagsgymnasien?
Evaluierung von Bildungsverläufen einer leistungsstarken
Risikogruppe
Dienstag (6.9.2011), Aula vor dem Hörsaal B, 13:30 Uhr - 15:00 Uhr
Julia Walczyk, Nadja Pfuhl, Wilfried Bos
Technische Universität Dortmund
walczyk@ifs.tu-dortmund.de
Internationale Schulleistungsuntersuchungen belegen die soziale Ungerechtigkeit des deutschen
Schulsystems: Zahlreiche Schülerinnen und Schüler, die über ein hohes Leistungspotential
verfügen, erhalten fortwährend nicht die Chance, ein Gymnasium besuchen zu können (vgl.
Arnold et al., 2007). Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt „Ganz In – Mit Ganztag mehr Zukunft.
Das neue Ganztagsgymnasium NRW“ darauf ab, Bildungschancen von Schülerinnen und
Schülern, die ein hohes Leistungspotential besitzen, dieses aber aufgrund äußerer Rahmenbedingungen
nicht voll ausschöpfen können, zu erhöhen. Ganztagsgymnasien bieten die einmalige
Möglichkeit, vor allem durch den Einsatz ganztägiger Fördermaßnahmen, einen Beitrag
zur Reduzierung von Chancenungleichheiten – insbesondere in Bezug auf die genannte „Risikogruppe“
– leisten zu können (vgl. Berkemeyer et al., 2010). Anknüpfend an das zentrale Ziel
des Projekts „Ganz In“, gilt es daher zunächst ein Verfahren zur Identifizierung dieser „leistungsstarken
Risikogruppe“ zu entwickeln, um letztlich deren Bildungsverläufe längsschnittlich abbilden
zu können. Gängige Verfahren dieser Art – sogenannte Sozialindizes – aggregieren Daten
über die soziale Lage der Schülerschaft bisher lediglich auf Schulebene (vgl. Bonsen et al.,
2010). Der hier präsentierte Beitrag stellt aus diesem Grund ein Erhebungsdesign – basierend
auf Leistungsdaten, Schullaufbahnempfehlungen und Erkenntnissen zu vorhandenen ökonomischen,
kulturellen und sozialen Ressourcen – zur Identifizierung unterschiedlicher Schüler-
bzw. Risikogruppen in den Mittelpunkt der Diskussion.
Arnold, K.-H., Bos, W., Richert, P. & Stubbe, T. C. (2007). Schullaufbahnpräferenzen am Ende der vierten Klassenstufe.
In W. Bos, S. Hornberg, K.-H. Arnold, G. Faust, L. Fried, E.-M. Lankes, K. Schwippert & R. Valtin (Hrsg.), IGLU
2006 – Lesekompetenzen von Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich (S. 271-297).
Münster/ New York/ München/ Berlin: Waxmann.
Berkemeyer, N., Bos, W., Holtappels, H. G., Meetz, F. & Rollett, W. (2010). „Ganz In“: Das Ganztagsgymnasium in
Nordrhein-Westfalen – Bestandsaufnahme und Perspektiven eines Schulentwick-lungsprojekts. In N. Berkemeyer,
W. Bos, H. G. Holtappels, N. McElvany & R. Schulz-Zander (Hrsg.), Jahrbuch der Schulentwicklung Band 16
(S. 131-153). Weinheim: Waxmann.
Bonsen, M., Bos, W., Gröhlich, C. & Wendt, H. (2010). Der Index zur Erfassung der sozialen Komposition von Einzelschulen.
In Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.), Zur Konstruktion von Sozialindizes
– Ein Beitrag zur Analyse sozialräumlicher Benachteiligungen von Schulen als Voraussetzung für qualitative
Schulentwicklung (S. 15-30). Bonn/ Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).