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Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

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PANELS (PA)<br />

356<br />

PA 33 Selbstkonzept von SchülerInnen<br />

Einfluss der Geschlechterkonstellation in der Schulklasse auf<br />

das Fähigkeitsselbstkonzept von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

Mittwoch (7.9.2011), Raum V.1.03, 13:00 Uhr - 13:30 Uhr<br />

Hansjörg Plieninger, Oliver Dickhäuser<br />

Universität Mannheim<br />

hplienin@mail.uni-mannheim.de<br />

Das im Vergleich zu Jungen niedrigere mathematisch-naturwissenschaftliche Fähigkeitsselbstkonzept<br />

(FSK) von Mädchen wird mit als Ursache da<strong>für</strong> angesehen, dass Frauen in den entsprechenden<br />

Berufsfeldern unterrepräsentiert sind. Angenommen wird, dass Monoedukation<br />

diese Geschlechtsunterschiede minimieren kann, da in monoedukativen Gruppen das eigene<br />

Geschlecht nicht salient <strong>und</strong> damit der Zugang zu geschlechtskonotierten Stereotypen erschwert<br />

ist (vgl. Hannover, 1997). Tatsächlich bilden Schülerinnen in reinen Mädchenklassen<br />

ein höheres FSK <strong>für</strong> Physik aus als Mädchen in koedukativen Klassen (Kessels & Hannover, 2008).<br />

Nach der Distinctiveness Theory (McGuire & Padawer-Singer, 1976) gilt allerdings auch in gemischten<br />

Klassen: je relativ kleiner die eigene Gruppe, desto salienter das zugehörige Merkmal.<br />

Vermutet wurde daher, dass Mädchen ein umso höheres FSK <strong>für</strong> Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />

aufweisen, je höher der Mädchenanteil in der Klasse ist. Die Hypothese wurde anhand<br />

der Daten aus den PISA-Studien (2003 <strong>und</strong> 2006; jeweils über 8000 deutsche SchülerInnen)<br />

geprüft.<br />

Mehrebenenanalysen ergaben den bekannten Effekt, dass Jungen bei gleicher Leistung ein<br />

höheres FSK haben als Mädchen. Dies zeigte sich in gleichem Maß <strong>für</strong> Mathematik (2003) <strong>und</strong><br />

Naturwissenschaften (2006). Außerdem fand sich <strong>für</strong> Mathematik ein Haupteffekt des Geschlechterverhältnisses:<br />

je höher der Mädchenanteil in einer Klasse, desto niedriger das FSK<br />

aller SchülerInnen. Allerdings war dieser Effekt <strong>für</strong> Mädchen nicht schwächer ausgeprägt als<br />

<strong>für</strong> Jungen.<br />

Hannover, B. (1997). Das dynamische Selbst: Die Kontextabhängigkeit selbstbezogenen Wissens. Bern: Huber.<br />

Kessels, U., & Hannover, B. (2008). When being a girl matters less: Accessibility of gender-related self-knowledge<br />

in single-sex and coeducational classes and its impact on students‘ physics-related self-concept of ability. British<br />

Journal of Educational Psychology, 78, 273-289.<br />

McGuire, W. J., & Padawer-Singer, A. (1976). Trait Salience in the Spontaneous Self-Concept. Journal of Personality<br />

and Social Psychology, 33, 743-754.

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