Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

SYMPOSIEN (SY)
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SY 33 Fehlerklima und Lernen aus Fehlern in Schule und Beruf
Individuelle Antezedenzien eines adaptiven Umgangs mit
Fehlern im Unterricht
3. Beitrag
Mittwoch (7.9.2011), Raum E.1.05, 12:30 Uhr - 13:00 Uhr
Maria Tulis, Robert Grassinger, Markus Dresel
Universität Augsburg
maria.tulis@phil.uni-augsburg.de
Ein konstruktiver Umgang mit Fehlern erfordert sowohl die Aufrechterhaltung von affektivmotivational
günstigen Bedingungen für eine persistente Auseinandersetzung mit den Lerninhalten,
als auch die Analyse des Fehlers, um bestehende Wissensdefizite zu erkennen und
entsprechende Lernhandlungen daraus abzuleiten. Diese beiden Komponenten günstiger Fehlerreaktionen
werden allerdings nicht von allen Lernenden in gleicher Weise realisiert. Dieser
Beitrag widmet sich zwei bislang unzureichend empirisch untersuchten Aspekten, nämlich (1)
den individuellen Prädiktoren eines adaptiven Umgangs mit Fehlern (Fähigkeitsselbstkonzept
und Zielorientierungen) sowie (2) der in diesem Zusammenhang möglicherweise aufschlussreichen
Gruppe der Overachiever, d.h. jenen Schüler(inne)n, die in Relation zu ihrer Intelligenz
bessere als die zu erwartenden Schulleistungen erbringen. Grundlage der Analysen bildete eine
Studie mit 1062 Schüler(inne)n im Unterrichtsfach Mathematik der 9. Jahrgangstufe. Die Ergebnisse
deuten darauf hin, dass das Fähigkeitsselbstkonzept vor allem für affektiv-motivationale
Reaktionen auf Fehler von Bedeutung ist, während eine starke Lernzielorientierung handlungsadaptive
Reaktionen auf Fehler begünstigt. Zudem weisen sie auf günstigere Fehlerreaktionen
von Overachievern hin. Die Befunde werden im Hinblick auf förderliche Unterrichtspraktiken
diskutiert.