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Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

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PA 26 Berufsorientierung<br />

Berufliche Doppelqualifikation von Abiturientinnen <strong>und</strong> Abiturienten<br />

als Versicherungsstrategie. Die Bedeutung von struktureller<br />

<strong>und</strong> individueller Risikoaversion.<br />

Mittwoch (7.9.2011), Raum V.1.03, 10:30 Uhr - 11:00 Uhr<br />

Thorsten Schneider, Vanessa Hartlaub<br />

Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

thorsten.schneider@uni-bamberg.de<br />

Nach Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, zunächst eine berufliche Ausbildung <strong>und</strong> dann<br />

ein Hochschulstudium aufzunehmen, verlängert Ausbildungszeiten <strong>und</strong> ist im Vergleich zum<br />

Direktstudium ineffizient (Büchel 1997). Nach Büchel <strong>und</strong> Helberger (1995) ist die vorgeschaltete<br />

Berufsausbildung eine Versicherungsstrategie, die leistungsschwache oder risikoaverse<br />

Abiturienten präferieren, um die Erfolgsaussichten im Studium zu erhöhen <strong>und</strong> im Falle eines<br />

Studienabbruchs trotzdem Aussichten auf eine qualifizierte Beschäftigung zu haben. Mit Bezug<br />

auf soziologische Modelle der Bildungswahl (Breen & Goldthorpe 1997) differenzieren wir<br />

zwischen struktureller Risikoaversion, die aus der Klassenposition der Eltern <strong>und</strong> dem Wunsch<br />

nach Statuserhalt resultiert, <strong>und</strong> individueller Risikoaversion. Wir argumentieren, wieso sich individuelle<br />

Risikoaversion klassenspezifisch auf die Absicht nach Doppelqualifizierung auswirken<br />

sollte. Die empirische Untersuchung basiert auf Angaben aus dem Jugendfragebogen des<br />

Sozio-oekonomischen Panels der Jahre 2000-2009 <strong>und</strong> beschränkt sich auf Gymnasiasten.<br />

Die Bef<strong>und</strong>e aus den multinomialen Logit-Modellen legen den Schluss nahe, dass die strukturelle<br />

Risikoaversion stärker ins Gewicht fällt als die individuelle <strong>und</strong> dass letztere sich nur bei<br />

Jugendlichen mit Eltern ohne akademischem Abschlüssen auf die Planung des Bildungsweges<br />

auswirkt. Bei diesen Jugendlichen fällt die Intention eines Direktstudiums geringer <strong>und</strong> die<br />

nach Doppelqualifikation (aber auch nach Fachhochschulstudium oder nach beruflicher Ausbildung)<br />

höher aus, je weniger risikobereit sie sind.<br />

Büchel, F., & Helberger, C. (1995). Bildungsnachfrage als Versicherungsstrategie. Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt-<br />

<strong>und</strong> Berufsforschung, 28, 32-42.<br />

Büchel, F. (1997). Berufseinmündung <strong>und</strong> erste Karrierephase von Akademikern mit einer beruflichen Zusatzqualifikation.<br />

Ein Beitrag zur bildungspolitischen Kontroverse „HIS versus Büchel/Helberger“. Mitteilungen aus<br />

der Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung, 30, 620-634.<br />

Breen, R., & Goldthorpe, J. H. (1997). Explaining educational differentials. Towards a formal rational action theory.<br />

Rationality and Society, 9, 275–305.<br />

327<br />

PANELS (PA)

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