Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

PA 19 Methoden und Instrumente
Antwortsicherheiten: Indikatoren für das Selbstkonzept von
Grundschulkindern?
Dienstag (6.9.2011), Raum I.1.44, 15:30 Uhr - 16:00 Uhr
Eva Susanne Fritzsche, Stephan Kröner
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
eva.fritzsche@ewf.uni-erlangen.de
Antwortsicherheiten sind eine in der Allgemeinen Psychologie viel verwendete Variable. Unklar
ist jedoch, was mit Antwortsicherheiten bei Grundschulkindern genau erfasst wird. In zwei Vorstudien
konnte in Übereinstimmung mit Befunden an Erwachsenenstichproben gezeigt werden,
dass die mittlere Antwortsicherheit auch bei Grundschulkindern mit dem Selbstkonzept
und mit der Leistung korreliert. In der längsschnittlichen Hauptstudie wurden diese Zusammenhänge
zum einen erneut untersucht, zum anderen wurden cross-lagged-Effekte zwischen
diesen Variablen in den Blick genommen. Die Hypothese war, dass sich – wie bekanntermaßen
zwischen Selbstkonzept und Leistung – cross-lagged-Effekte auch zwischen Antwortsicherheit
und Leistung zeigen. Dazu wurden Daten von N = 252 Schülerinnen und Schülern aus N = 43
Klassen in Nordrhein-Westfalen zu zwei Messzeitpunkten analysiert. Die Variablen korrelierten
zu beiden Messzeitpunkten statistisch signifikant miteinander. Außerdem wurde ein Pfadmodell
mit den Variablen Selbstkonzept in Deutsch (αt1 = .80; αt2 = .78), Antwortsicherheit (αt1
= .78; αt2 = .85) und Rechtschreibleistung (αt1 = .79; αt2 = .77) berechnet. Während sich in
Bezug auf das Selbstkonzept die bekannten cross-lagged-Effekte von Selbstkonzept auf Rechtschreibleistung
(β = .14**) und umgekehrt (β = .16**) replizieren ließen, zeigten sich in Bezug
auf die Antwortsicherheit Effekte nur für die Richtung von Rechtschreibleistung zu t1 auf die
Antwortsicherheit zu t2 (β = .17**), nicht jedoch umgekehrt. Implikationen für die Konstruktvalidität
von Antwortsicherheiten werden diskutiert.
299
PANELS (PA)