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Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

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SYMPOSIEN (SY)<br />

210<br />

SY 32 Bedingungen von Kompetenzerwerb<br />

Determinanten der Lesekompetenz bei Jugendlichen nichtdeutscher<br />

Herkunftssprache: Zum Einfluss der Spracherwerbsreihenfolge<br />

2. Beitrag<br />

Mittwoch (7.9.2011), Hörsaal B, 12:00 Uhr - 12:30 Uhr<br />

Robin Segerer, Alexandra Marx, Petra Stanat, Wolfgang Schneider, Thorsten Roick, Peter Marx<br />

Universität Würzburg<br />

segerer@psychologie.uni-wuerzburg.de<br />

Ein Drittel der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong> weist in PISA 2009 nur<br />

schwache Leseleistungen auf (Naumann, Artelt, Schneider & Stanat, 2010). Eine mögliche Ursache<br />

<strong>für</strong> die geringe Lesekompetenz dieser Jugendlichen ist das häufig späte Erwerbsalter<br />

der deutschen Sprache (vgl. Bialystok & Hakuta, 1999). Auch <strong>für</strong> einzelne Determinanten der<br />

Lesekompetenz wie etwa die Wahrnehmung von Phonemen oder die Grammatik existieren<br />

Hinweise auf niedrigere Kompetenzausprägung bei spätem Erwerbsbeginn (Kuhn, 2004). Die<br />

Rolle des Erwerbsalters <strong>für</strong> die Ausprägung von Lesekompetenz <strong>und</strong> deren Determinanten bei<br />

schwachen Lesern ist jedoch kaum untersucht worden.<br />

In der vorliegenden, an PISA 2009 angeschlossenen Studie werden phonologische, prosodische,<br />

grammatikalische <strong>und</strong> lexikalische Fähigkeiten sowie deren Zusammenhang mit der<br />

Leseleistung bei 107 monolingual deutschen Jugendlichen, 105 mehrsprachigen Jugendlichen<br />

mit Deutsch als Erstsprache (DaE) <strong>und</strong> 198 Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ)<br />

strukturanalytisch überprüft. Die Bef<strong>und</strong>e belegen, dass Unterschiede zwischen mehrsprachigen<br />

schwachen Lesern mit DaE <strong>und</strong> DaZ nur in geringem Ausmaß existieren. Bedeutsame<br />

Differenzen bestehen lediglich im Ausmaß des erworbenen Wortschatzes sowie in der Bedeutsamkeit<br />

des Wortschatzes <strong>für</strong> die Ausprägung der Lesekompetenz. Die Bef<strong>und</strong>e werden vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> aktueller Modelle des Zweitsprach- <strong>und</strong> Lesekompetenzerwerbs diskutiert<br />

<strong>und</strong> als Beleg da<strong>für</strong> gewertet, dass es vornehmlich auf den Umfang <strong>und</strong> nicht auf den Zeitpunkt<br />

des Sprachkontaktes ankommt.<br />

Bialystok, E. & Hakuta, K. (1999). Confo<strong>und</strong>ed age: Linguistic and cognitive factors in age differences for second<br />

language acquisition. In D. Birdsong (Hrsg.), Second language acquisition and the critical period hypothesis.<br />

Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum.<br />

Kuhl, P. K. (2004). Early language acquisition: Cracking the speech code. Nature Reviews Neuroscience, 5, 831–<br />

843.<br />

Naumann, J., Artelt, C., Schneider, W. & Stanat, P. (2010). Lesekompetenz von PISA 2000 bis PISA 2009. In E. Klieme,<br />

C. Artelt, J. Hartig, N. Jude, O. Köller, M. Prenzel, W. Schneider & P. Stanat (Hrsg.), PISA 2009. Bilanz nach einem<br />

Jahrzehnt (S. 23-71). Münster: Waxmann.

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