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Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

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PO 16 Methoden <strong>und</strong> Instrumente<br />

Schülerfeedback zum Unterricht aus der Wir- <strong>und</strong> aus der<br />

Ich-Perspektive: Ein Vergleich<br />

Dienstag (6.9.2011), Aula vor dem Hörsaal B, 13:30 Uhr - 15:00 Uhr<br />

Gerlinde Lenske, Michael Wingert, Andreas Helmke<br />

Universität Koblenz-Landau<br />

lenske@uni-landau.de<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ein aussagekräftiges Schülerfeedback ist eine valide Datenbasis. Es wird kontrovers<br />

diskutiert, ob Items aus der Wir- oder der Ich-Perspektive der Schüler hier<strong>für</strong> geeigneter<br />

sind. Bisherige Untersuchungen zeigen erwartungsgemäß, dass sich die auf Klassenebene aggregierten<br />

Urteile aus der Wir- <strong>und</strong> Ich-Perspektive im Mittel nicht voneinander unterscheiden.<br />

Erwartungswidrig ist jedoch, dass auch die Streuung der aggregierten Urteile keine signifikanten<br />

Unterschiede aufweist (vgl. Piskol, 2008; Wagner, 2008).<br />

Quantitative Methoden stoßen bei der Lösung dieses scheinbaren Rätsels auf Grenzen. Daher<br />

wurde in diesem Beitrag ein mixed-methods-Ansatz gewählt: In 6 Klassen (4.-11. Klassenstufe)<br />

wurden Fragebögen zur Erfassung der <strong>Unterrichts</strong>qualität aus der Schülerperspektive eingesetzt.<br />

Eine Zufallsstichprobe von N = 12 pro Klasse wurde im Anschluss zur Urteilsfindung interviewt.<br />

Die quantitative Auswertung liefert ähnliche Ergebnisse wie die Vorläufer-Studien. Die qualitative<br />

Inhaltsanalyse ist ergiebiger: Sie macht deutlich, dass die Schüler bei den Items entgegen<br />

dem Itemwortlaut nicht konsequent aus der gefragten Perspektive antworten. Zum Teil werden<br />

eindeutige Perspektiven vermieden oder die konträren Perspektiven sogar vermengt. Als häufigstes<br />

Phänomen zeigt sich eine starke Tendenz zur Generalisierung.<br />

Exemplarisch sollen Ankerbeispiele aufgezeigt <strong>und</strong> die Konsequenzen <strong>für</strong> die <strong>Unterrichts</strong>diagnostik<br />

mittels Schülerfragebogen diskutiert werden. Fest steht bereits, dass die gängige,<br />

schriftliche Instruktion zu Beginn eines Fragebogens nicht ausreicht, um ein Urteil aus der gewünschten<br />

Perspektive zu erhalten.<br />

Piskol, K. (2008). <strong>Unterrichts</strong>qualität aus der Schülerperspektive. Ein Verfahren zur <strong>Unterrichts</strong>entwicklung. Unveröffentlichte<br />

Diplomarbeit. Universität Mannheim, Fachbereich Psychologie.<br />

Wagner, W. (2008). Methodenprobleme bei der Analyse der <strong>Unterrichts</strong>wahrnehmung <strong>und</strong> -wirksamkeit – am<br />

Beispiel der Studie DESI (Deutsch Englisch Schülerleistungen International) der Kultusministerkonferenz. Unveröffentlichte<br />

Dissertation. Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, Fachbereich Psychologie.<br />

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