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Baustelle Lehrerbildung - Institut für Unterrichts- und ...

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SY 11<br />

Mathematische <strong>Lehrerbildung</strong> als komplexen Prozess akzeptieren<br />

<strong>und</strong> realisieren<br />

Dienstag (6.9.2011), Raum I.1.44, 10:30 Uhr - 12:30 Uhr<br />

Stefan Zehetmeier, Günter Törner<br />

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt<br />

stefan.zehetmeier@aau.at<br />

Die Tagung benutzt in ihrem Titel „<strong>Baustelle</strong> <strong>Lehrerbildung</strong>“ eine sehr prägnante <strong>und</strong> aussagekräftige<br />

Metapher, nämlich die eines hochkomplexen, vielstufig abzustimmenden Prozesses<br />

mit sehr unterschiedlich qualifizierten Beteiligten. Wenn in der Vergangenheit vielfach <strong>Lehrerbildung</strong><br />

auf klassische Lehrerfortbildung reduziert wurde <strong>und</strong> nur einseitige Ziele der Defizitkompensation<br />

angestrebt wurden, dann erklären sich im Nachhinein die geringe Nachhaltigkeit<br />

entsprechender Maßnahmen <strong>und</strong> das vielfache Scheitern dieser Ansätze von selbst. Die<br />

Vorträge in diesem Symposium versuchen unterschiedliche Faktoren herauszustellen, zugleich<br />

aber auch das Verwobensein dieser Komponenten deutlich zu machen. Es ist den Ausrichtern<br />

bewusst, dass Interventionsansätze nicht beliebig hochdimensional sein dürfen; das Beschränken<br />

auf zu wenige Aspekte ist aber in gleicher Weise wenig produktiv.<br />

Wir listen einige Aspekte auf, die keinesfalls isoliert gesehen werden dürfen:<br />

• Zunächst ist <strong>Lehrerbildung</strong> Erwachsenenbildung; nicht ohne weiteres können Modelle von<br />

Lehr-Lernprozessen auf der Ebene der SchülerInnen auf Lehrpersonen übertragen werden.<br />

Hier ist die Erwachsenenbildung in Mathematik zu befragen, die als Forschungsgebiet eher<br />

marginal Beachtung findet.<br />

• <strong>Lehrerbildung</strong> in Mathematik muss letztlich eine mehrdimensionale, simultane (Weiter-)<br />

Entwicklung von Weltbildern initiieren; dies ist mehr als nur lokal stoffliche oder methodisch<br />

spezifische Erweiterungen erreichen zu wollen. Es ist hinlänglich bekannt, dass die<br />

Veränderung von Sichtweisen, Einstellungen <strong>und</strong> Haltungen alles andere als trivial ist,<br />

insbesondere wenn dies simultan geschehen soll. Dabei muss sich z.B. die Sichtweise auf<br />

Mathematik genauso fortentwickeln wie auch der Blick auf die SchülerInnen <strong>und</strong> die korrespondieren<br />

Lehr-Lernprozesse.<br />

• <strong>Lehrerbildung</strong> in Mathematik muss Schulentwicklung induzieren. Sie muss also über das<br />

Fach <strong>und</strong> den „Classroom“ als solche hinausweisen <strong>und</strong> schließlich auch die Entwicklung<br />

der <strong>Institut</strong>ion, in der sie stattfindet, ernst nehmen.<br />

• Die Frage der Wirkungen von <strong>Lehrerbildung</strong> stellt sich nicht nur auf der Ebene der beteiligen<br />

Lehrkräfte. Vielmehr sind auch mittelbare Wirkungen auf der Ebene der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler, des Kollegiums, der Direktion oder der Eltern möglich.<br />

• Die Frage der Nachhaltigkeit der Wirkungen von <strong>Lehrerbildung</strong> ist in hohem Ausmaß relevant;<br />

sowohl aus theoretischer Perspektive, als auch auf Ebene der Praxis. Weitere Forschungsarbeit<br />

in diesem Bereich erscheint sinnvoll.<br />

• Jede Initiative zur <strong>Lehrerbildung</strong> hat jeweils unterschiedliche Ziele, Teilnehmende, Inhalte,<br />

Methoden etc. Deshalb ist es notwendig, die jeweils wirkungsförderlichen Faktoren neu zu<br />

reflektieren. Dies impliziert ein Bewusstsein <strong>und</strong> eine Sensibilität <strong>für</strong> diese Faktoren aufseiten<br />

aller jeweils beteiligten Personen <strong>und</strong> <strong>Institut</strong>ionen.<br />

• Und schließlich sind <strong>für</strong> eine dauerhafte Verankerung von Fortschritten in der <strong>Lehrerbildung</strong><br />

horizontale wie vertikale Netzwerkbildungen entscheidend. Hierzu gehören (hori-<br />

91<br />

SYMPOSIEN (SY)

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