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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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iographischen Prägung der Berufsf<strong>in</strong>dung sowie der pr<strong>in</strong>zipiellen E<strong>in</strong>stellung zur<br />

Berufsarbeit analysierte und zusammenfassend feststellte, <strong>das</strong>s bei beiden Geschlechtern <strong>in</strong><br />

der Schule „…für <strong>das</strong> Berufsleben richtungsweisende Momente…sowohl im Leistungs- und<br />

Interessenbereich wie auch im Bereich sozialer Kontakte…“ stattf<strong>in</strong>den (Lehr 1969, S. 129).<br />

Elternhaus und Schule als berufswahlrelevante Sozialisations<strong>in</strong>stanzen wären demnach<br />

geeignet, den bei vielen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern verengten Blick im<br />

Berufsentscheidungsprozess über die kulturell bestimmten Geschlechtergrenzen h<strong>in</strong>weg zu<br />

erweitern. Gegenüber dem Elternhaus hat die Schule als Inhaber<strong>in</strong> des Bildungsmonopols im<br />

H<strong>in</strong>blick auf <strong>das</strong> Ziel emanzipatorischer Bewusstse<strong>in</strong>sbildung bei Mädchen und Jungen<br />

allerd<strong>in</strong>gs den Vorteil, direkt unter staatlicher Aufsicht zu stehen (Grundgesetz, Artikel 7,<br />

Absatz 1). Infolge der daraus erwachsenden Steuerbarkeit stellt sich die Schule als<br />

gesellschaftspolitisch brisanteste Sozialisations<strong>in</strong>stanz dar. Außerdem ist ihr E<strong>in</strong>fluss<br />

aufgrund se<strong>in</strong>er jahrelangen Kont<strong>in</strong>uität systematischer Natur; weiterh<strong>in</strong> besitzt sie die<br />

Möglichkeit zur Massenwirksamkeit und zur Erzeugung gruppendynamischer Effekte. Diese<br />

Merkmale prädest<strong>in</strong>ieren die Schule dafür, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er reformpädagogischen Sichtweise<br />

perspektivisch gesellschaftspolitische Veränderungen mittragen zu können. Aber welche<br />

Ergebnisse schulischer Sozialisationsprozesse s<strong>in</strong>d es konkret, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit der Notwendigkeit solcher gesellschaftspolitischen Veränderungen<br />

stehen? Oder anders gefragt: Welche schulischen E<strong>in</strong>flüsse wirken tatsächlich<br />

handlungsleitend auf die Berufs- bzw. Studienwahl? Schließt die soziokulturelle Prägung von<br />

Berufswünschen auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionelle Prägung beruflicher Ambitionen e<strong>in</strong>? Mit diesen<br />

Fragen wird sich die <strong>in</strong>haltliche Auswertung der empirischen Ergebnisse dieser<br />

Forschungsarbeit ause<strong>in</strong>andersetzen. Vorab jedoch sei -um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die für die<br />

Untersuchung verwandte Verfahrensweise zu geben, welche im Anschluss gleichfalls<br />

ausgewertet werden soll- <strong>das</strong> der Studie zugrunde liegende methodische Vorgehen vorgestellt.<br />

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