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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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Schulische Hilfestellungen bei der Fach- und Berufswahl<br />

Wie <strong>in</strong> den Kapiteln C.4. und C.5. über <strong>das</strong> kulturelle Geschlechtsrollenkonzept bzw. die<br />

Schule als Sozialisations<strong>in</strong>stanz ausführlich dargelegt wurde, folgt die Entscheidung für e<strong>in</strong>en<br />

bestimmten Beruf bzw. für e<strong>in</strong> bestimmtes Studium <strong>oder</strong> die Wahl e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Leistungskurses nicht alle<strong>in</strong> fachlichen Aspekten und Präferenzen, sondern auch kulturellen<br />

Annahmen über diesbezügliche „geschlechtsspezifische“ Eignungen. Daher galt es zu<br />

ermitteln, <strong>in</strong>wieweit <strong>in</strong> der Schule für die Kurswahl relevante eigene <strong>in</strong>tellektuelle Potentiale<br />

durchschaubar gemacht werden, um auf diese Weise e<strong>in</strong>e reflektierte (<strong>das</strong> heißt von sozialen<br />

Konformitätszwängen distanziertere) Eigenentscheidung zu ermöglichen. Des weiteren war<br />

zu fragen, <strong>in</strong> welchen beruflichen Kontexten Frauen bzw. Männer im Rahmen der<br />

schulischerseits offerierten Berufsorientierung präsentiert wurden, um somit als<br />

geschlechtliche Identifikationsmodelle e<strong>in</strong>e Orientierung und Entscheidungshilfe im<br />

Berufsf<strong>in</strong>dungsprozess zu bieten. Dabei sollte auch untersucht werden, <strong>in</strong>wiefern durch die<br />

Vorstellung „typischer“ <strong>oder</strong> aber „untypischer“ Geschlechtsrollenangebote stereotype<br />

Annahmen beibehalten <strong>oder</strong> aber entkräftet wurden.<br />

Mich hat e<strong>in</strong>e Lehrkraft beraten, welcher Leistungskurs/ welches Profil zu me<strong>in</strong>en<br />

Fähigkeiten <strong>passt</strong>.<br />

„stimmt genau“: Mä: 8,5%; Ju: 10,2% „stimmt größtenteils“: Mä: 12,3%; Ju: 11,1%<br />

„stimmt eher mehr“: Mä: 9,4%; Ju: 13,5% „stimmt eher weniger“: Mä: 14,0%; Ju: 13,7%<br />

„st. größtenteils nicht“: Mä: 9,5%; Ju: 10,9% „stimmt nicht“: Mä: 46,3%; Ju: 40,6%<br />

En gros entsprechen hier bei beiden Geschlechtern vorwiegende Befürwortung bzw.<br />

Ablehnung des Items prozentual gesehen e<strong>in</strong>ander. Denn bei den Schüler<strong>in</strong>nen bejahen 30%<br />

und bei den Schülern 35% die Itemaussage überwiegend, womit die verbleibenden 70% der<br />

Mädchen bzw. 65% der Jungen dem Item<strong>in</strong>halt vorwiegend ablehnend gegenüberstehen.<br />

Dabei f<strong>in</strong>den sich von diesen Mehrheiten bereits 46% der Mädchen und 41% der Jungen <strong>in</strong><br />

der letzten -völlige Ablehnung der Aussage be<strong>in</strong>haltenden- Antwortkategorie wieder,<br />

während sich der vorletzten Antwortkategorie (größtenteils vorhandene Verne<strong>in</strong>ung) jeweils<br />

nur rund 1/10 der Befragten beiderlei Geschlechts zuordnen. Außerdem bewegen sich auch<br />

die Prozentsätze beider Geschlechter h<strong>in</strong>sichtlich der vollständigen bzw. größtenteils<br />

gegebenen Bekräftigung des Items nur zwischen 8% und 12%.<br />

schulformspezifische Betrachtung der une<strong>in</strong>geschränkten Zustimmung zur Aussage („stimmt<br />

genau“):<br />

Mädchen: HS: 3,8% RS: 5,2% Ges: 27,0% Gym: 6,3%<br />

Jungen: HS: 11,4% RS: 6,6% Ges: 18,2% Gym: 9,8%<br />

Dieses Item kann wohl als <strong>in</strong> bezug auf die Struktur des bundesdeutschen Schulsystems<br />

bildungspolitisch brisanter Fragepunkt betrachtet werden. Gaben doch knapp 30% der<br />

Gesamtschüler<strong>in</strong>nen def<strong>in</strong>itiv an, von e<strong>in</strong>er Lehrkraft bei der Kurswahl beraten worden zu<br />

se<strong>in</strong>, während die Vertreter<strong>in</strong>nen der übrigen Schulformen dies nur zu e<strong>in</strong>em Prozentsatz<br />

zwischen vier und sechs taten. Des weiteren äußerten die Gesamtschüler mit fast 20% im<br />

Vergleich zu ihren Schulkamerad<strong>in</strong>nen zwar deutlich weniger une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung<br />

zum Item. Aber dennoch stimmen der Aussage an der Gesamtschule dreimal so viele Jungen<br />

wie an der Realschule, doppelt so viele Jungen wie am Gymnasium und noch anderthalbmal<br />

so viel Jungen wie an der Hauptschule une<strong>in</strong>geschränkt zu.<br />

Mädchenfragebogen: Durch die Schule haben wir Frauen mit e<strong>in</strong>em Frauenberuf<br />

kennengelernt (z.B. bei Betriebsbesichtigungen).<br />

Jungenfragebogen: Durch die Schule haben wir Männer mit e<strong>in</strong>em Männerberuf<br />

kennengelernt (z.B. bei Betriebsbesichtigungen).<br />

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