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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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identischen Anteilen der Auffassung, die Kurswahl sollte ke<strong>in</strong>esfalls anhand des Kriteriums<br />

der Brauchbarkeit für Studium <strong>oder</strong> Beruf erfolgen (Mädchen: 1%, Jungen: 2%) bzw. sie<br />

sollte sich im Gegenteil unbed<strong>in</strong>gt danach ausrichten (Mädchen: 47%, Jungen: 49%). (Was<br />

die def<strong>in</strong>itive Befürwortung e<strong>in</strong>er im H<strong>in</strong>blick auf den Studien- bzw. Berufswunsch<br />

zweckorientierten Kurswahl betrifft, so stimmten dieser schon jeweils rund die Hälfte der<br />

Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter sämtlicher Schulformen zu. E<strong>in</strong>zig die Gymnasiast<strong>in</strong>nen taten<br />

dies lediglich zu e<strong>in</strong>em Viertel, und nahmen damit e<strong>in</strong>e Sonderrolle e<strong>in</strong>.)<br />

Die Entscheidung für e<strong>in</strong>e nach dem Kriterium der Geschlechtsrollenkompatibilität<br />

erfolgende Profil- bzw. Leistungskurswahl:<br />

Bereits e<strong>in</strong> reichliches Drittel der Schüler<strong>in</strong>nen, aber sogar 55% der Schüler me<strong>in</strong>ten, die <strong>in</strong><br />

der Schule gewählten Leistungskurse bzw. <strong>das</strong> <strong>in</strong> der Schule gewählte Profil sollten den<br />

speziellen Begabungen von Frauen bzw. Männern entsprechen. 286 Allerd<strong>in</strong>gs lehnte schon ¼<br />

der Mädchen diese Annahme gänzlich ab, während dies bei den Jungen nur 16% taten. Im<br />

Vergleich dazu stimmten <strong>in</strong> etwa genau so viele Jungen, nämlich 18%, der Annahme<br />

vollständig zu<strong>–</strong> bei den Mädchen lag die absolute Zustimmung mit 6% h<strong>in</strong>gegen nur bei<br />

e<strong>in</strong>em Drittel des Jungenanteils. (Im Gegensatz zu Haupt- und Gesamtschüler<strong>in</strong>nen hielten<br />

sich hierbei Realschüler<strong>in</strong>nen wie auch Gymnasiast<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er une<strong>in</strong>geschränkten<br />

Zustimmung stark zurück. Bei den Jungen fand die Annahme unter den Gymnasiasten die<br />

ger<strong>in</strong>gste und unter den Hauptschülern die größte une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung.)<br />

Die Entscheidung für e<strong>in</strong>en „geschlechtsuntypischen“ Beruf<br />

Von den Schüler<strong>in</strong>nen konnte sich die e<strong>in</strong>e Hälfte sehr wohl gut vorstellen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Männerberuf“ tätig zu se<strong>in</strong>, während die andere Hälfte dies nicht vermochte. Schüler<br />

h<strong>in</strong>gegen sahen <strong>in</strong> der Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Frauenberuf“ <strong>in</strong> viel ger<strong>in</strong>gerem Maße e<strong>in</strong>e ernsthaft<br />

zu erwägende berufliche Perspektive für sich, denn nur reichlich 1/5 der Schüler zog die Wahl<br />

e<strong>in</strong>es „Frauenberufes“ für sich <strong>in</strong> Betracht. 287 Hierbei lehnten schon 42% (!) der Jungen, aber<br />

nur 14% der Mädchen die Ausübung e<strong>in</strong>es „geschlechtsuntypischen“ Berufes def<strong>in</strong>itiv ab.<br />

Indessen identifizierten sich Mädchen immerh<strong>in</strong> zu knapp e<strong>in</strong>em Fünftel, Jungen h<strong>in</strong>gegen<br />

nur zu e<strong>in</strong>em Zwanzigstel vollständig mit der Vorstellung, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Beruf zu arbeiten<br />

(unter ihnen etwas mehr Gymnasiast<strong>in</strong>nen als Vertreter<strong>in</strong>nen der übrigen Schulformen,<br />

während die Jungen sich im Schulformvergleich so gut wie nicht unterschieden).<br />

Summa summarum verdeutlichen die Untersuchungsergebnisse, <strong>das</strong>s die Schule als zentrale<br />

Sozialisations<strong>in</strong>stanz 288 nicht nur gemäß ihrem pädagogischen Auftrag durch die gezielte<br />

Vermittlung von Fachkompetenzen ohne Ansehen des Geschlechtes auf die Integration <strong>in</strong> den<br />

empirischen Auswertung erwähnten) Untersuchungsergebnisse von Britta Sch<strong>in</strong>zel et al., wonach „…80% der<br />

Erstsemestler<strong>in</strong>nen (<strong>in</strong> Informatik)…(angaben), …ke<strong>in</strong> Interesse am Informatikunterricht gehabt zu haben und<br />

<strong>das</strong> Fach auch nicht gewählt zu haben und dennoch Informatik studieren.“ [Freyer, Catr<strong>in</strong>/ Funken, Christiane/<br />

Sch<strong>in</strong>zel, Britta: Die Studiensituation von Informatikstudent<strong>in</strong>nen und -studenten im Vergleich.<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie für die beteiligten Fakultäten. (Interner Projektbericht) Institut für<br />

Informatik und Gesellschaft, Albert-Ludwigs-Universität, Abt. 1: Modellbildung und soziale Folgen.]<br />

Aufschlussreich hierfür dürfte des weiteren auch der oben nachfolgend erläuterte Schulformvergleich se<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />

dem sich Gymnasiast<strong>in</strong>nen im Vergleich zu den Vertreter<strong>in</strong>nen aller übrigen Schulformen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Sonderposition befanden.<br />

286 Für diese Berechnung wurde die prozentuale Summe aus den drei e<strong>in</strong>e geschlechtsrollenkompatible Profilbzw.<br />

Leistungskurswahl befürwortenden Antwortkategorien „stimmt genau“, „stimmt größtenteils“ sowie<br />

„stimmt eher mehr“ gebildet.<br />

287 Für diese Berechnung wurde die prozentuale Summe aus den drei e<strong>in</strong>e „geschlechtsuntypische“ Berufswahl<br />

befürwortenden Antwortkategorien „stimmt genau“, „stimmt größtenteils“ sowie „stimmt eher mehr“ gebildet.<br />

288 vgl. Hurrelmann, Klaus/ Ulich, Dieter (Hg.): Handbuch der Sozialisationsforschung. Studienausgabe. 5.<br />

Auflage, Beltz Verlag: We<strong>in</strong>heim und Basel 1998, S. VI<br />

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