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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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tra<strong>in</strong>ieren. Solch e<strong>in</strong>e identische Förderung der Bewegungsabläufe bzw. des<br />

Bewegungsverhaltens von Mädchen und Jungen trüge maßgeblich dazu bei, den<br />

Geschlechtern gleichwertige bewegungsbezogene Handlungskompetenzen für den<br />

geme<strong>in</strong>samen Umgang mite<strong>in</strong>ander zu vermitteln.<br />

(3) An vielen Schulen hat sich bereits die Ausbildung von StreitschlichterInnen bewährt,<br />

für die hierfür charakterlich besonders geeignete Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

herangezogen werden, um sie zur Deeskalation von Konflikten zu befähigen, <strong>in</strong> denen<br />

auf Gewaltanwendung als Mittel zur Problembewältigung zurückgegriffen wird.<br />

Angesichts der sehr ernstzunehmenden Rolle, die laut den Untersuchungsergebnissen<br />

verbale <strong>oder</strong> nonverbale sexuelle Belästigung von Schüler<strong>in</strong>nen durch Schüler bzw.<br />

die soziale Ausgrenzung von als zu wenig „maskul<strong>in</strong>“ klassifizierten Jungen durch<br />

ihre Mitschüler im konfliktreichen Schulalltag spielen, sollten diese beiden so<br />

verschiedenen Formen von Konflikten e<strong>in</strong>en entsprechenden E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die bereits<br />

praktizierte Streit-SchlichterInnen-Ausbildung f<strong>in</strong>den. Aufgrunddessen sche<strong>in</strong>t es<br />

geboten, <strong>in</strong> dieser Ausbildung die Ausübung von Gewalt auch als wortbezogene und<br />

nicht nur als körperlichkeitsbezogene Grenzüberschreitung zu verstehen und zu<br />

thematisieren.<br />

(4) H<strong>in</strong>ter den Begriffen „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ verbergen sich ganze<br />

Interpretationswelten, die auf der kulturellen Differenzierung der Menschheit <strong>in</strong><br />

Inhaber<strong>in</strong>nen bzw. Inhaber zweier komplementär zue<strong>in</strong>ander def<strong>in</strong>ierter<br />

Geschlechterrollen basieren und die Annahme unterschiedlicher Neigungen,<br />

Begabungen und Verhaltensweisen beider Geschlechter e<strong>in</strong>schließen. Die Aufgabe<br />

schulischer Sozialisation als quasi massenwirksamer Sozialisation ist es daher, im<br />

Rahmen ihrer Möglichkeiten die Starrheit dieser Interpretationen aufzulösen und mit<br />

androgynem Leben zu erfüllen. E<strong>in</strong>e solche Option stellt die (aus Gründen der<br />

E<strong>in</strong>heitlichkeit sowohl <strong>in</strong> der Zuwendungshöhe als auch <strong>in</strong> der Qualitätskontrolle vom<br />

Bund zu f<strong>in</strong>anzierende) schulorganisatorische E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Gender Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />

dar. E<strong>in</strong> solches Gender Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g dient der Förderung von im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Geschlechterrollen entstereotypisiertem Denken und Handeln, sollte aus<br />

Effizienzgründen kont<strong>in</strong>uierlich -z.B. <strong>in</strong> Form von aller zwei Monate stattf<strong>in</strong>denden<br />

Workshops- durchgeführt werden und ist fachlich nicht durch schulische Lehrkräfte,<br />

sondern lediglich durch eigens dafür ausgebildete externe Fachkräfte leistbar. In<br />

<strong>Deutsch</strong>land hat sich als Zusammenschluss von Gender Tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und Gender<br />

Tra<strong>in</strong>ern <strong>das</strong> „Netzwerk Gender Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ 354 konstituiert, welches se<strong>in</strong>e Ziele beim<br />

E<strong>in</strong>satz des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs folgendermaßen benennt 355 :<br />

- „Erweiterung und Gew<strong>in</strong>n personaler, fachlicher, sozialer Gender-<br />

Kompetenzen<br />

- Erkennen und Abbauen von geschlechterbezogenen Klischees und<br />

Verhaltensmustern<br />

- H<strong>in</strong>terfragen von Sexismen und Normierungen<br />

- Anerkennung von Vielfalt unter Frauen bzw. Männern<br />

- Stärkung von Eigenverantwortung<br />

- Motivation zum selbständigen Weiterlernen“<br />

In Vorbereitung des ersten Gender Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs empfiehlt es sich, Schülern und<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> (zur Reduzierung von Hemmschwellen) nach Geschlechtern<br />

getrennten Gruppen notieren zu lassen, was jeweils am Verhalten des anderen<br />

Geschlechtes stört, verunsichert <strong>oder</strong> ängstigt, und diese Notizen dann an die<br />

354 http://www.gender-netzwerk.de<br />

355 http://www.gender.de/netzwerkGT/bild/pdf/qualitaetskriterien.pdf<br />

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