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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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Autoritätsverlust bei den jeweils <strong>in</strong>ternetkundigen SchülerInnen. Damit stellt sich die<br />

Verwendung des <strong>in</strong> der schriftlichen Absage benutzten Teilargumentes von der mangelnden<br />

Internetkompetenz der SchülerInnen eher als mit dem Problem der hierarchischen<br />

Strukturiertheit von Schule <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehendes autoritäres Verhalten denn als<br />

realistische Bewertung der objektiven Gegebenheiten dar. Allerd<strong>in</strong>gs machten unabhängig<br />

davon sowohl die Verfügbarkeit über lediglich e<strong>in</strong>en Computer mit Internetanschluss als auch<br />

die fehlende Internetkundigkeit der Lehrkräfte dieser Hauptschule e<strong>in</strong>e Teilnahme an der<br />

Untersuchung tatsächlich unmöglich. Anhand der Teilnahmesituation der übrigen Schulen<br />

konnte stattdessen ke<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> schulformspezifische Begründung für die Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

zur Mitwirkung an der Studie festgestellt werden. 290 Allerd<strong>in</strong>gs fiel bei genauerer Betrachtung<br />

weiterer Charakteristika der Schulen auf, <strong>das</strong>s es sich bei den übrigen Schulen um städtische<br />

Schulen handelte, woh<strong>in</strong>gegen sich die Schule ohne objektiv vorhandene<br />

Teilnahmemöglichkeit im ländlichen Raum befand. Unter Umständen bestand also e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung der Partizipationsfähigkeit an der Studie <strong>in</strong> der Mischung aus Hauptschul- und<br />

ländlicher Zugehörigkeit (z.B. im Kontext mit schlechteren F<strong>in</strong>anzierungsbed<strong>in</strong>gungen für<br />

kosten<strong>in</strong>tensive Anschaffungen an der Schule). Angemerkt sei an dieser Stelle, <strong>das</strong>s sämtliche<br />

im für die Rekrutierung der Schulen ausgewählten Verzeichnis enthaltenen Hauptschulen<br />

auch tatsächlich kontaktiert wurden.<br />

F.1.3. Praktikabilität des methodischen Instrumentariums<strong>–</strong> Pretest<br />

Analysemittel<br />

Die Evaluierung der Durchführbarkeit der Untersuchung sowie der Zweckmäßigkeit der<br />

methodischen Ausrüstung stützte sich im Pretest e<strong>in</strong>erseits auf die Telefonkontakte und den<br />

Schriftverkehr mit den Schulleitungen bzw. den schul<strong>in</strong>tern für die Fragebogenaktion<br />

verantwortlichen Kontaktpersonen und andererseits auf die Auswertung der beiden für alle<br />

teilnehmenden SchülerInnen bestimmten und demnach an sämtliche partizipierenden Schulen<br />

versandten Pretestbögen. Diese be<strong>in</strong>halteten e<strong>in</strong>e Kurz<strong>in</strong>formation über die Funktionsweise<br />

des Fragebogens (Internetadresse des Fragebogens, Zugangscodes, Beantwortungsreihenfolge<br />

der drei Fragebogenteile, Erläuterungen zum Gebrauch der Ampel), e<strong>in</strong> Abfragen der schwer<br />

verständlichen Items mittels Ankreuzen der jeweiligen Itemzahl sowie <strong>in</strong>sgesamt neun Fragen<br />

zu methodisch-stilistischen <strong>oder</strong> <strong>in</strong>haltlichen Aspekten und zu den technischen<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme. Die ausführlicher formulierte Bitte den Fragebogen<br />

auszufüllen, war gleich dem Vorspann des Fragebogens <strong>in</strong> jugendgemäßem Jargon verfasst<br />

und enthielt den expliziten Verweis auf die Ausnahmestellung, die den jungen Leuten <strong>in</strong> ihrer<br />

Rolle als ErstnutzerInnen des Fragebogens für dessen Beurteilung zukam. Mit dem H<strong>in</strong>weis<br />

auf ihre Beratungsfunktion sollte bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen e<strong>in</strong><br />

zahlreiches Ausfüllen der e<strong>in</strong>en (wenngleich auch ger<strong>in</strong>gen) zusätzlichen Arbeitsaufwand<br />

implizierenden Pretestbögen bewirkt werden. Dah<strong>in</strong>gegen wurde von der Benutzung der<br />

„Sprache der Befragten“ 291 und dem Führen der Kommunikation auf der Duz-Ebene <strong>in</strong><br />

290 Das Unwissen der Lehrkräfte über den Umgang mit dem Internet an der objektiv partizipationsunfähigen<br />

Schule könnte allerd<strong>in</strong>gs eventuell <strong>in</strong> Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Untersuchung über <strong>das</strong> Nutzungsverhalten der<br />

Gesamtbevölkerung <strong>in</strong> bezug auf <strong>das</strong> Internet betrachtet werden, welche zu dem Ergebnis kam, <strong>das</strong>s der<br />

Bildungsgrad hierfür im Durchschnitt e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle spielt, weil über 20% der UserInnen e<strong>in</strong>en<br />

Hochschulabschluss bzw. über 50% der NutzerInnen m<strong>in</strong>destens <strong>das</strong> Abitur als Schulabschluss haben (vgl.<br />

Bat<strong>in</strong>ic et al. 1999, S. 30)<br />

291 Lamnek, Siegfried: Qualitative Sozialforschung. Band 2: Methoden und Techniken. Psychologie-Verlag:<br />

We<strong>in</strong>heim und München 1993, S. 64 über <strong>das</strong> „Pr<strong>in</strong>zip der Kommunikativität“<br />

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