Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...
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<strong>Deutsch</strong>, Fremdsprachen <strong>oder</strong> Biologie eher abschlägig beurteilten. Auch die -laut dieser<br />
Untersuchung im H<strong>in</strong>blick auf „Frauen-“ und „Männerberufe“ häufig klischeegetreuen-<br />
Geschlechterdarstellungen <strong>in</strong> den schulischen Curricula dienten ihnen nicht als Anhaltspunkt<br />
für die eigene Selbstdef<strong>in</strong>ition. Infolgedessen verwahrt sich diese Gruppe von Mädchen<br />
sowohl gegen die zur Diskussion gestellte Notwendigkeit e<strong>in</strong>er „mädchentypischen“<br />
Kurswahl <strong>in</strong> der Schule als auch gegen <strong>das</strong> angebliche Erfordernis e<strong>in</strong>er „frauentypischen“<br />
Berufswahl, und strebt vielmehr e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „Männerberuf“, nicht aber <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en „Frauenberuf“ an. Hervorzuheben ist jedoch gerade angesichts dieser Intention, <strong>das</strong>s<br />
auch die unter der Kategorie der „Stereotyp-Inadäquaten“ subsumierten Mädchen im<br />
schulischen Alltag e<strong>in</strong> deutliches Risiko verbaler bzw. nonverbaler sexueller Belästigung<br />
durch Jungen sehen.<br />
(38%): Die Geschlechtsrollenproblematik-Bewussten<br />
Das Antwortverhalten der hier e<strong>in</strong>gruppierten Mädchen ist klar erkennbar darauf ausgerichtet,<br />
Geschlechtsrollenstereotype <strong>in</strong> Frage zu stellen. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Informatik, Technik, Mathematik<br />
<strong>oder</strong> Physik unterrichtende Lehrer<strong>in</strong> wird ebenso wie e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>, Fremdsprachen <strong>oder</strong><br />
Biologie unterrichtender Lehrer als Beweis entsprechender geschlechtlicher Eignung für diese<br />
Fachgebiete gewertet, <strong>das</strong> Vorhandense<strong>in</strong> „geschlechtsspezifischer“ Kompetenzen -welches<br />
sich z.B. im häufigen Vorkommen von Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong> Physik-<br />
Lehrern bzw. <strong>Deutsch</strong>-, Fremdsprachen- <strong>oder</strong> Biologielehrer<strong>in</strong>nen zeigt- wird stark<br />
bezweifelt, e<strong>in</strong> Anerkennungsmangel für e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik<br />
begabtes Mädchen vonseiten der Mitschüler wird nicht angenommen, und <strong>das</strong> Bestehen e<strong>in</strong>er<br />
zwischen den Geschlechtern unterteilenden zeitgenössischen Schulbildung ausgeschlossen.<br />
Die <strong>in</strong> den Schulbüchern transportierten Geschlechtsrollenangebote (die im beruflichen<br />
Bereich laut den Resultaten dieser Studie eher traditionell ausfallen) gelten nicht als<br />
Orientierungsgrundlage für die Selbstverortung und weder die schulische Kurswahl noch die<br />
Berufswahl sollte nach Me<strong>in</strong>ung dieser Mädchengruppe anhand des Aspektes der<br />
Geschlechtsrollenkompatibilität entschieden werden. Zudem sieht sich dieser Antwort-Typus<br />
von Mädchen -im Gegensatz zu den beiden anderen- e<strong>in</strong>em sexuellen Belästigungsrisiko<br />
durch Jungen <strong>in</strong> der Schule eher weniger ausgesetzt (möglicherweise <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>es<br />
entsprechend selbstbewussten Auftretens). Die Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „geschlechtsspezifischen“<br />
Beruf wird eher nicht favorisiert<strong>–</strong> aber selbiges gilt gleichfalls für die Tätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
„geschlechtsuntypischen“ Domäne. (Eventuell visiert also diese Gruppe e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
bzw. e<strong>in</strong> Studium <strong>in</strong> sogenannten „Mischberufen“ an.) E<strong>in</strong>e Erklärung für die gleich starke<br />
Ablehnung sowohl „geschlechtstypischer“ als auch „geschlechtsuntypischer“ Berufe durch<br />
die hier beschriebene Mädchengruppe liegt gegebenenfalls <strong>in</strong> der Verb<strong>in</strong>dung zwischen e<strong>in</strong>em<br />
hohen frauenpolitischen Bewusstse<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> bezug auf Freizeitbeschäftigungen und die<br />
Ausprägung bzw. Förderung von Interessen eher traditionell ausgerichteten Lebenswelt.<br />
Darauf deutet zum<strong>in</strong>dest h<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s die „Geschlechtsrollenproblematik-Bewussten“ e<strong>in</strong>e<br />
Beziehung zu ihrer eigenen Lebenswelt im Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong><br />
Physikunterricht gänzlich vermissen und ihnen dieser Unterricht ergo weder <strong>in</strong>teressant noch<br />
leicht durchdr<strong>in</strong>gbar ersche<strong>in</strong>t. Demzufolge besche<strong>in</strong>igen sie sich auch ke<strong>in</strong>erlei Eignung für<br />
mit Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik <strong>in</strong> Zusammenhang stehende Berufe,<br />
woh<strong>in</strong>gegen sie sich e<strong>in</strong>e solche Eignung für mit <strong>Deutsch</strong>, Fremdsprachen <strong>oder</strong> Biologie<br />
fachverwandte Berufe klar zubilligen. Im Kontext hierzu erklären sie auch explizit, lieber <strong>in</strong><br />
<strong>Deutsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Englisch</strong> anstelle von Physik <strong>oder</strong> Informatik die Klassenbeste se<strong>in</strong> zu wollen.<br />
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