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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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subsumierbar s<strong>in</strong>d, da ihr „…Aussehen (bezüglich der)…Geschlechtsteile…vom männlichen<br />

<strong>oder</strong> weiblichen Normalbild ab(weicht), …also zweideutig <strong>oder</strong> zum<strong>in</strong>dest doch nicht ganz<br />

e<strong>in</strong>deutig (ist).“ 360<br />

Sport<br />

Das Ziel des Sportunterrichtes sollte es se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e ganzheitlich-androgyne Bewegungskultur<br />

zu lehren, die nicht zwischen „weiblichen“ und „männlichen“ Bewegungsformen<br />

unterscheidet. Dazu bedarf es der Beachtung der „fünf Pr<strong>in</strong>zipien zur Befähigung<br />

geme<strong>in</strong>samen Sporttreibens“ 361 :<br />

(1) „Allmähliches Gewöhnen an geme<strong>in</strong>sames Handeln…“; <strong>das</strong> heißt, anfängliche<br />

Ausklammerung „…stark geschlechtstypisch vorbelasteter Inhalte…“ im<br />

Sportunterricht (z.B. Schwebebalken, Seilhüpfen, Boxen, Fußballspiel), wobei die<br />

„…Bildung geschlechtsheterogener Gruppen…“ nicht erzwungen, sondern stattdessen<br />

<strong>das</strong> „…Mite<strong>in</strong>ander von Mädchen und Jungen…“ durch „…<strong>das</strong> Arrangieren geselliger<br />

Spielformen <strong>oder</strong> kooperativ zu lösender Bewegungsaufgaben“ ermöglicht wird.<br />

(2) „Die Vielfalt der sportlichen S<strong>in</strong>nesorientierung nutzen.“ Das bedeutet, die <strong>in</strong> Sport<br />

vorherrschende „…Dom<strong>in</strong>anz der Orientierung auf Leistungssteigerung, Konkurrenz,<br />

Überbietung (zu) ergänzen durch andere S<strong>in</strong>nesorientierungen wie gesellige<br />

Kommunikation, Spiel, Risiko, Abenteuer…“<br />

(3) „Betonung des Körpererlebens“. Angestrebt s<strong>in</strong>d hier <strong>das</strong> „…Erleben des eigenen<br />

Körpers…“ sowie die „…Sensibilisierung von Mädchen und Jungen für die jeweils<br />

mit den unterschiedlichen sportlichen Betätigungen verbundenen unterschiedlichen<br />

Körpererfahrungen.“<br />

(4) „Modellhaftes Lehrerverhalten“: Lehrkräfte sollten e<strong>in</strong> „…fürsorgliches E<strong>in</strong>gehen auf<br />

die Jungen…“ praktizieren und „…Traurigkeit, Schmerz, Erschöpfung <strong>oder</strong><br />

Enttäuschung bei Jungen akzeptieren.“<br />

(5) Die „…Bearbeitung der Geschlechterfrage…“ nicht gleich zu Beg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Angriff<br />

nehmen; stattdessen „…kognitive Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Problem des<br />

geme<strong>in</strong>samen Sporttreibens…dann, wenn entsprechende Erfahrungen gemacht s<strong>in</strong>d.“<br />

Mathematik<br />

Der Mathematikunterricht lässt sich -<strong>in</strong>sbesondere im H<strong>in</strong>blick auf Bruch- und<br />

Prozentrechnung- sehr gut dazu nutzen, e<strong>in</strong>erseits die gesamte Berufspalette zu präsentieren<br />

und andererseits ihre Aufteilung <strong>in</strong> die drei makrostatistisch bestimmten Berufsbereiche der<br />

„Misch-“, „Männer-“ und „Frauenberufe“ zu thematisieren, und zwar <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />

Aufklärung über den unterschiedlichen Marktwert von „Männer-“ und „Frauenberufen“ sowie<br />

über die diese Makroberufsbereiche kennzeichnenden differenten strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Weiterh<strong>in</strong> eignet sich <strong>das</strong> Fach Mathematik ausgezeichnet zur Verdeutlichung der<br />

Implikationen traditioneller Rollenbilder und der Wandelbarkeit kultureller<br />

Geschlechterrollen. Als mathematische Unterrichts<strong>in</strong>halte bieten sich hiernach beispielsweise<br />

an 362 :<br />

- die Aufteilung des Gesamtberufsspektrums <strong>in</strong> Berufsgruppen<br />

- die Teilung der Ausbildungsberufe bzw. Studienfächer <strong>in</strong> „geschlechtsspezifische<br />

Ausbildungs-/ Studiengänge“, „tendenziell geschlechtsspezifische Ausbildungs-/<br />

Studiengänge“ und „gemischgeschlechtliche Ausbildungs-/ Studiengänge“<br />

360 Bartsch, Oliver: Intersexualität. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden, Heft 3, 2003, S. 36- 38<br />

361 Faulstich-Wieland 1991, S. 147f<br />

362 Literaturangaben dazu siehe Kapitel C.1. und C.2.<br />

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