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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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eiderlei Geschlechts mit dem hohen Durchsetzungsvermögen gegenüber dem eigenen<br />

Geschlecht und mit der Annahme, starke Durchsetzungsfähigkeit <strong>in</strong>nerhalb der Klasse<br />

befähige späterh<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e Leitungsposition im Beruf. Aber nur bei Schüler<strong>in</strong>nen bestand e<strong>in</strong><br />

Zusammenhang zwischen der Aussage, über e<strong>in</strong> hohes Durchsetzungsvermögen gegenüber<br />

dem anderen Geschlecht zu verfügen, und den beiden Angaben, „geschlechtsuntypisches“<br />

Verhalten sei mit e<strong>in</strong>em Anerkennungsmangel <strong>in</strong> der Klasse verbunden bzw. die Beachtung<br />

von Interessen der KlassenkameradInnen wichtiger zu f<strong>in</strong>den, als <strong>das</strong> eigene Interesse <strong>in</strong> den<br />

Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen existierte bei Schülern, welche sich sehr gut gegenüber<br />

ihren Mitschüler<strong>in</strong>nen durchsetzen konnten, e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zu der E<strong>in</strong>schätzung von<br />

„Männerberufen“ als dom<strong>in</strong>anzorientiert und kraftbetont. Weiterh<strong>in</strong> wurde von beiden<br />

Geschlechtern <strong>das</strong> Durchsetzungsvermögen gegenüber dem eigenen Geschlecht <strong>in</strong> Kontext<br />

zur Leitungsbefähigung im späteren Berufsleben aufgrund von guter Durchsetzungsfähigkeit<br />

gesehen. Die Aussage, die Beachtung von Interessen der KlassenkameradInnen wichtiger zu<br />

f<strong>in</strong>den als sich selbst <strong>in</strong> den Mittelpunkt zu stellen, bejahten beide Geschlechter mit starken<br />

Mehrheiten. (Gymnasiast<strong>in</strong>nen und Hauptschüler<strong>in</strong>nen niedrigste Werte; Jungen<br />

schulformübergreifend). Sie korrelierte mit der Annahme, Rücksichtnahme <strong>in</strong> der Klasse zu<br />

üben wäre e<strong>in</strong> Indikator für e<strong>in</strong>e Leitungsbefähigung im späteren Berufsleben<strong>–</strong> allerd<strong>in</strong>gs<br />

ausschließlich bei den Jungen, denen es offensichtlich besser als Mädchen gelang, kulturell<br />

als weiblich attribuiertes Verhalten <strong>in</strong> fiktiven Erfolg für sich selbst umzusetzen. Hierbei<br />

stimmten die Mädchen der Aussage, Rücksichtnahme <strong>in</strong> der Klasse befähige im Beruf zur<br />

Übernahme e<strong>in</strong>er Leitungsposition, nur mit e<strong>in</strong>er äußerst knappen Mehrheit zu, und auch bei<br />

den etwas zustimmungsfreudigeren Jungen war die diesbezügliche Mehrheit nicht sehr stark<br />

(niedrigste Werte am Gymnasium). Den Standpunkt, e<strong>in</strong> sich wie der Großteil der Jungen<br />

verhaltendes Mädchen bzw. e<strong>in</strong> sich wie der Großteil der Mädchen verhaltender Junge sei <strong>in</strong><br />

der Klasse weniger anerkannt, teilten schon 4/10 der Schüler<strong>in</strong>nen, aber sogar die 7/10-<br />

Mehrheit der Schüler (Gymnasiast<strong>in</strong>nen extrem niedriger, Hauptschüler<strong>in</strong>nen höchster Wert;<br />

Jungen schulformübergreifend). Allerd<strong>in</strong>gs sahen beide Geschlechter gleichermaßen e<strong>in</strong>en<br />

Zusammenhang der Aussage zu den Annahmen, die Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

„geschlechtsuntypischen“ Berufes sei mit e<strong>in</strong>em Anerkennungsmangel im Kollegium<br />

verbunden, „Frauenberufe“ wären harmoniebezogen bzw. „Männerberufe“<br />

dom<strong>in</strong>anzorientiert, „Frauenberufe“ wären ungeeignet für Männer wegen deren<br />

Empathiemangels bzw. „Männerberufe“ ungeeignet für Frauen <strong>in</strong>folge ihres<br />

Durchsetzungsdefizites sowie als „Mannweib“ respektive „Softie“ bezeichnet zu werden, sei<br />

ke<strong>in</strong> Kompliment für e<strong>in</strong>e Frau bzw. e<strong>in</strong>en Mann. Alle<strong>in</strong> bei Jungen ergab sich e<strong>in</strong>e<br />

Korrelation zwischen der Annahme, e<strong>in</strong> sich wie e<strong>in</strong> Großteil der Mädchen verhaltender<br />

Junge sei <strong>in</strong> der Klasse nicht anerkannt, und der Selbste<strong>in</strong>schätzung als gegenüber den<br />

eigenen Schulkameraden sehr durchsetzungsfähiger Junge sowie der Me<strong>in</strong>ung, die Ausübung<br />

e<strong>in</strong>es „geschlechtsuntypischen“ Berufes erfordere auch e<strong>in</strong> „geschlechtsuntypisches“<br />

Verhalten. Von der Richtigkeit dieser letztgenannten Ansicht, für die Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

„geschlechtsuntypischen“ Berufes sei auch e<strong>in</strong> „geschlechtsuntypisches“ Verhalten<br />

notwendig, war jedoch nur e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheit von jeweils e<strong>in</strong>em knappen Viertel der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler überzeugt (schulformübergreifend). An e<strong>in</strong>en Anerkennungsmangel<br />

im Kollegium im Falle der Tätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „geschlechtsuntypischen“ Beruf glaubte im<br />

Vergleich dazu bereits e<strong>in</strong>e starke Mehrheit der Mädchen und e<strong>in</strong>e knappe Mehrheit der<br />

Jungen (Gymnasiasten niedrigster, Hauptschüler höchster Wert; Mädchen<br />

schulformübergreifend). Bei Jungen bestand hier e<strong>in</strong>e Korrelation zu dem Urteil, es sei ke<strong>in</strong><br />

Kompliment für e<strong>in</strong>en Mann, wegen „weiblichen“ Benehmens als „Softie“ bezeichnet zu<br />

werden. An die Gültigkeit der Aussage, es sei ke<strong>in</strong> Kompliment, wegen<br />

„geschlechtsuntypischen Verhaltens als „Mannweib“ <strong>oder</strong> „Softie“ bezeichnet zu werden,<br />

glaubte dabei jeweils die knappe Mehrheit weiblicher wie männlicher Befragter (niedrigste<br />

Werte bei Gymnasiasten und Hauptschüler<strong>in</strong>nen).Von e<strong>in</strong>er nicht gegebenen Eignung von<br />

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