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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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Körperliche Sozialisation durch den Sportunterricht und körperlichkeitsbezogene<br />

Annahmen zur Berufsausübung<br />

Im Sportunterricht wird Bewegungsverhalten erlernt, wobei -durch standortgebundene <strong>oder</strong><br />

aber raumgreifende Übungen bzw. Spiele- unterschiedliche Bewegungsräume genutzt<br />

werden. E<strong>in</strong>ige sportliche Übungen fördern eher die Grobmotorik, <strong>in</strong>dem sie die Körperkraft<br />

tra<strong>in</strong>ieren <strong>oder</strong> sehr wettkampforientiert s<strong>in</strong>d und damit den Schwerpunkt auf die E<strong>in</strong>übung<br />

technischer und taktischer Kompetenzen legen. Andere Sportübungen betonen eher die<br />

Fe<strong>in</strong>motorik, denn sie s<strong>in</strong>d stärker auf <strong>das</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g rhythmisch-koord<strong>in</strong>ativer<br />

Bewegungselemente ausgerichtet und heben daher Aspekte wie Harmonie und Ästhetik<br />

hervor. Es vollzieht sich also die Vermittlung bestimmter Bewegungskulturen im<br />

Sportunterricht. Weil diese Bewegungskulturen auch im Berufsleben e<strong>in</strong>e Rolle spielen und <strong>in</strong><br />

als „geschlechtsspezifisch“ geltenden Berufen deutlich geschlechtertypisiert s<strong>in</strong>d, da<br />

„Männerberufe“ und „Frauenberufe“ <strong>in</strong> bezug auf Bewegungsverhalten und Körperlichkeit<br />

verschiedene Konnotationen besitzen, stellte sich die Frage e<strong>in</strong>es Zusammenhangs zwischen<br />

körperlicher Sozialisation von Mädchen und Jungen im Sportunterricht und<br />

bewegungsbezogenen Anforderungen <strong>in</strong> sogenannten geschlechtstypischen Berufen.<br />

Herauszuf<strong>in</strong>den war demnach, welche Bewegungsformen Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern im<br />

Unterrichtsfach Sport ihrer subjektiven Wahrnehmung nach antra<strong>in</strong>iert wurden, und <strong>in</strong>wieweit<br />

sie diese Bewegungsstile als charakteristisch für „Frauen-“ <strong>oder</strong> „Männerberufe“ erachteten.<br />

Im Sportunterricht habe ich gelernt, mich anmutig und stilvoll-schön zu bewegen.<br />

„stimmt genau“: Mä: 1,8%; Ju: 6,2% „stimmt größtenteils“: Mä: 4,2%; Ju: 6,2%<br />

„stimmt eher mehr“: Mä: 8,7%; Ju: 10,2% „stimmt eher weniger“: Mä: 19,0%; Ju: 15,0%<br />

„st. größtenteils nicht“: Mä: 18,1%; Ju: 16,4% „stimmt nicht“: Mä: 48,2%; Ju: 45,9%<br />

Dieses Item erfuhr von beiden Geschlechtern wenig überwiegende Zustimmung, von den<br />

Mädchen mit 15% allerd<strong>in</strong>gs noch weniger als von den Jungen mit 23%. Dafür lehnten ganze<br />

85% der Mädchen und über ¾ der Jungen die Aussage ab. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

verne<strong>in</strong>ten mit 48% und 46% bzw. 18% und 16% den Item<strong>in</strong>halt auch be<strong>in</strong>ahe zu gleichen<br />

Anteilen vollständig bzw. größtenteils. Demgegenüber stimmen -gleichfalls bei beiden<br />

Geschlechtern- die Befragten dem Item nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Maße vollständig <strong>oder</strong><br />

größtenteils zu, wobei die Befürwortungsrate der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> beiden Fällen unter jener<br />

der Schüler liegt.<br />

schulformspezifische Betrachtung der une<strong>in</strong>geschränkten Zustimmung zur Aussage („stimmt<br />

genau“):<br />

Mädchen: HS: 5,3% RS: 1,6% Ges: 0,9% Gym: 0%<br />

Jungen: HS: 7,6% RS: 4,9% Ges: 9,1% Gym: 5,2%<br />

Die Vertreter<strong>in</strong>nen sämtlicher Schulformen bekräftigten <strong>das</strong> Item nur sehr ger<strong>in</strong>gfügig ohne<br />

jegliche E<strong>in</strong>schränkung. Bei den Jungen h<strong>in</strong>gegen ist e<strong>in</strong>e Abstufung zu verzeichnen:<br />

während Gymnasiasten und Realschüler mit rund 5% lediglich wenig une<strong>in</strong>geschränkte<br />

Zustimmung zeigen, liegen die Werte von Haupt- und Gesamtschülern hierfür bereits bei 8%<br />

bzw. 9%.<br />

Bivariate Korrelationen:<br />

Zwischen dem diskutierten Item und der Aussage, e<strong>in</strong> Frauenberuf sei ästhetikbetont, bestand<br />

bei Mädchen die folgende Korrelation auf e<strong>in</strong>em Signifikanzniveau von 0,01 (zweiseitig):<br />

Mädchen: Kendall-Tau-b: 0,083** Signifikanzwert 0,007<br />

Allerd<strong>in</strong>gs liegt hier der Signifikanzwert von Mädchen leicht über 0,005. Das kann darauf<br />

h<strong>in</strong>deuten, <strong>das</strong>s -selbst unter Bezugnahme auf e<strong>in</strong> Signifikanzniveau von lediglich 0,05- im<br />

H<strong>in</strong>blick auf Mädchen für diese Korrelation die Nullhypothese richtig ist, nach welcher der<br />

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