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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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3. polarisierten die fragebogenimmanenten Items sehr stark, <strong>in</strong>dem sie direkte Vergleiche<br />

von Mädchen und Jungen konstruierten 256 <strong>oder</strong> direkte Zusammenhänge herstellten und<br />

zwar <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er zu hohen Komplexität der betroffenen Items, die zugleich<br />

e<strong>in</strong>en methodischen Fehler aufgrund der Notwendigkeit zur Beantwortung gleich zweier<br />

Sachverhalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fragepunkt darstellte:<br />

Items zum Geschlechtervergleich (beiden geschlechtsspezifischen Fragebögen<br />

entnommen):<br />

- Von Jungen erwarten die Lehrkräfte, <strong>das</strong>s sie sich mehr als Mädchen für<br />

Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik <strong>in</strong>teressieren.<br />

- Von Mädchen erwarten die Lehrkräfte <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>, Fremdsprachen <strong>oder</strong> Biologie<br />

bessere Leistungen als von Jungen.<br />

- Von Mädchen erwarten die Lehrkräfte, <strong>das</strong>s sie diszipl<strong>in</strong>ierter s<strong>in</strong>d.<br />

- Jungen können sich <strong>in</strong> der Klasse besser durchsetzen als Mädchen.<br />

- Mädchen nehmen <strong>in</strong> der Klasse mehr Rücksicht auf andere als Jungen.<br />

- Als Schuldirektor ist e<strong>in</strong> Mann vom Wesen her generell besser geeignet als e<strong>in</strong>e<br />

Frau.<br />

- Wenn e<strong>in</strong> Mädchen <strong>in</strong> Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik bessere<br />

Zensuren hat als e<strong>in</strong> Junge, ist trotzdem der Junge besser für e<strong>in</strong>en Beruf geeignet,<br />

der damit zu tun hat.<br />

- Wenn e<strong>in</strong> Junge und e<strong>in</strong> Mädchen gleich gute Zensuren <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong>,<br />

Fremdsprachen <strong>oder</strong> Biologie haben, ist trotzdem <strong>das</strong> Mädchen besser für e<strong>in</strong>en<br />

Beruf geeignet, der damit zu tun hat.<br />

- In ihrer Freizeit beschäftigen sich Jungen öfter als Mädchen mit Technik,<br />

Naturwissenschaft und Mathematik. Deshalb wissen sie im Unterricht <strong>in</strong><br />

Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik mehr als Mädchen.<br />

- In Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik werden oft D<strong>in</strong>ge behandelt, <strong>in</strong><br />

denen sich Jungen besser auskennen. Deshalb <strong>in</strong>teressieren sich Mädchen weniger<br />

dafür. 257<br />

komplexe Items (beiden geschlechtsspezifischen Fragebögen entnommen):<br />

- E<strong>in</strong> Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Frauenberuf muss sich wie e<strong>in</strong>e Frau verhalten und hat es<br />

deshalb schwerer, von anderen anerkannt zu werden.<br />

- E<strong>in</strong> Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Frauenberuf hat auch weibliche Interessen. Er hat es deshalb<br />

schwerer, von anderen anerkannt zu werden.<br />

- E<strong>in</strong>e Frau hat Schwierigkeiten, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Männerberuf zu bestehen. Denn schon <strong>in</strong><br />

der Schule können sich Mädchen schlecht gegen Jungen durchsetzen.<br />

256 Bei vier befragten Jungen kam es zu e<strong>in</strong>em Drop out<strong>–</strong> und zwar <strong>in</strong> allen vier Fällen nach dem vierten Item<br />

(siehe Kapitel „F.1.1. Beteiligung von Schulen und Befragten<strong>–</strong> Pretest“). Während <strong>das</strong> erste Item nach der<br />

Wichtigkeit der Anerkennung der MitschülerInnen fragte, erkundeten die folgenden drei Items, <strong>in</strong>wieweit die<br />

Lehrkräfte unterschiedliche Diszipl<strong>in</strong>iertheit, unterschiedliches Interesse an Informatik, Technik, Mathematik<br />

<strong>oder</strong> Physik sowie unterschiedliche Leistungen <strong>in</strong> diesen Fächern von Mädchen <strong>oder</strong> Jungen erwarteten.<br />

Augensche<strong>in</strong>lich hatte diese Konzentration von Unterschiedsfragen -noch dazu am Anfang als sensibelste<br />

Beantwortungsphase- zu e<strong>in</strong>er letztendiglich den Abbruch bewirkenden Aversion gegen den Fragebogen geführt.<br />

Insofern erfolgte die Zusammenstellung der Itemabfolge für den Hauptstudienfragebogen entsprechend<br />

bedächtiger und die Auswahl der zu Beg<strong>in</strong>n des Erhebungsbogens platzierten Fragen mit besonderer Sorgfalt.<br />

257<br />

Demnach mussten <strong>in</strong> der Hauptstudie solche e<strong>in</strong>en Vergleich zwischen Mädchen und Jungen<br />

konstruierenden Formulierungen vermieden werden. Stattdessen wurde e<strong>in</strong>e neutrale, re<strong>in</strong> auf die Person der<br />

<strong>oder</strong> des Befragten bezogene Ausdrucksweise gewählt. (z.B.: „In den folgenden Fächern erwarten die Lehrkräfte<br />

besonders gute Zensuren von mir: …“ <strong>oder</strong> „Gegenüber den Jungen/ Mädchen <strong>in</strong> der Klasse kann ich mich sehr<br />

gut durchsetzen.“)<br />

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