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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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und 1998 54% 61 der Mädchen auf die zehn 62 Ausbildungsgänge mit der im betreffenden Jahr<br />

jeweils höchsten weiblichen Besetzungsstärke verteilt. Es zeigt sich also: über die Jahrzehnte<br />

h<strong>in</strong>weg konnten mit der M<strong>in</strong>imalzahl von zehn Berufen schon über die Hälfte der Gesamtheit<br />

aller auszubildenden Schulabsolvent<strong>in</strong>nen erfasst werden.<br />

Weil Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eng mite<strong>in</strong>ander verzahnt s<strong>in</strong>d (wenngleich die<br />

Umbrüche <strong>in</strong> der Arbeitsgesellschaft die Intensität dieser Verb<strong>in</strong>dung heute immer mehr <strong>in</strong><br />

Frage stellen 63 ), weist die Situation von Mädchen und Frauen <strong>in</strong> beiden Bereichen<br />

entsprechende Ähnlichkeit auf. So s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> beiden Teilen <strong>Deutsch</strong>lands knapp 7/10 der<br />

erwerbstätigen Frauen (67% im Osten und 68% im Westen) auf nur zehn Berufsgruppen<br />

aufgeteilt. Dies s<strong>in</strong>d:<br />

1 Gesundheitsdienstberufe 10,0% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

2 Re<strong>in</strong>igungs- und Entsorgungsberufe 5,3% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

3 Soziale Berufe 5,2% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

4 Büroberufe 22,2% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

5 Warenkaufleute 12,4% der weiblichen Erwe rbstätigen<br />

6 Hotel- und Gaststättenberufe 2,5% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

7 Rechnungskaufleute, InformatikerInnen 3,3% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

8 Lehrkräfte 4,1% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

9 Bank-, Bausparkasse, Versicherungs-Kaufleute 3,0% der weiblichen Erwerbstätigen<br />

10 Berufe <strong>in</strong> der Land-, Tier-, Forstwirtschaft und im Gartenbau 2,7% der weiblichen Erwerbstätigen 64<br />

Zurück zum historischen Rückblick, stellt sich die Ausbildungslage bei den Jungen im<br />

Verhältnis zu den Mädchen im Jahrzehnte-Verlauf so dar: Im Jahre 1967 versammeln sich<br />

noch 46% der Schulabsolventen <strong>in</strong> den zehn männlicherseits favorisiertesten Berufen. 65<br />

Dieser Anteil hat -gleich dem der Mädchen- im Jahr 1977 abgenommen, <strong>in</strong>dem er sich zu<br />

diesem Zeitpunkt auf 39% 66 reduzierte. Zu Anfang bzw. am Ende der Neunziger weisen die<br />

Prozentsätze der „Top-Ten-Rangreihe“ der Jungen gegenüber 1977 quasi Kongruenz auf, da<br />

sie 1992 38% 67 bzw. 1998 39% 68 betragen. Der Blick auf die Zahlen offenbart ergo e<strong>in</strong>erseits<br />

58 eigene Berechnungen zu ebd., siehe Tabelle 1a) dieses Kapitels<br />

59 vgl. Statistisches Bundesamt 1984, berufliche Bildung S. 16, zitiert <strong>in</strong>: Rudolph et al. 1986, S. 18<br />

60 vgl. Horstkemper 1995, S. 197, siehe Tabelle 3 dieses Kapitels<br />

61 vgl. Bundesanstalt für Arbeit, Sonderdruck 4/2000, S. 411, siehe Tabelle 4 dieses Kapitels<br />

62 E<strong>in</strong>e Betrachtung von nicht nur zehn, sondern sogar zwanzig der zuvorderst auf der Besetzungsrangliste<br />

junger Frauen bzw. Männer platzierten Berufe wäre zweifelsfrei auch aufschlussreich, wie die Tabellen 1a) und<br />

2a) zeigen, welche dokumentieren, <strong>das</strong>s 1977 durch lediglich zwanzig Berufe bereits 81% der Gesamtzahl der <strong>in</strong><br />

diesem Jahr ausgebildeten Mädchen erfasst wurden und von den Jungen desselben Jahrganges immerh<strong>in</strong> 59%<br />

anhand von nur zwanzig Berufen registrierbar waren. Weil jedoch späterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Literatur und den<br />

periodischen statistischen Veröffentlichungen üblicherweise alle<strong>in</strong> zehn Berufe Aufnahme <strong>in</strong> die<br />

jahresbezogenen „geschlechtsspezifischen“ Präferenzlisten fanden, wäre so ke<strong>in</strong> Vergleich möglich, womit auch<br />

<strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong>e Beschränkung auf zehn Berufe bei der Analyse erfolgen soll.<br />

63 dokumentiert <strong>in</strong> („geschlechtsunspezifischen“) beruflichen Patchwork-Biografien, hervorgegangen aus der<br />

durch arbeitsmarktstrategische Überlegungen bed<strong>in</strong>gten Notwendigkeit zur beruflichen Umorientierung bzw.<br />

fachfremden Zusatzqualifikation<br />

64<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.): Frauen <strong>in</strong> der Bundesrepublik<br />

<strong>Deutsch</strong>land. Bonn 1998, S. 56, 58<br />

65 eigene Berechnungen zu: Bundesm<strong>in</strong>ister für Bildung und Wissenschaft (Hg.): Berufsbildungsbericht 1979,<br />

Bundestag 0344-578X, Berl<strong>in</strong> 1979, Tabelle 12, S. 91, zitiert <strong>in</strong> He<strong>in</strong>z/ Krüger 1981, S. 664; siehe Tabelle 2b)<br />

dieses Kapitels<br />

66 eigene Berechnungen zu ebd., siehe Tabelle 2a) dieses Kapitels<br />

67 vgl. Horstkemper 1995, S. 197, siehe Tabelle 3 dieses Kapitels<br />

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