Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...
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Elektrotechnik (mit 14,6%) (vgl. IAB Kurzbericht 14/1999, S. 3f; vgl. auch IAB Kurzbericht<br />
11/2002, S. 4). Allerd<strong>in</strong>gs bewegte sich zur selben Zeit im männlich dom<strong>in</strong>ierten<br />
Bau<strong>in</strong>genieurwesen -wenngleich bei vergleichsweise großen Unterschieden zwischen den<br />
Geschlechtern <strong>in</strong> der Arbeitslosigkeit, wie Abbildung 9 dokumentiert- bei e<strong>in</strong>em hier zu<br />
verzeichnenden „vergleichsweise guten Teilzeitarbeitsmarkt“ die weibliche Arbeitslosenrate<br />
mit 7,6% sogar noch unter dem Niveau des „Frauenfaches“ Dolmetschen/Übersetzen mit<br />
9,2% (vgl. IAB Kurzbericht 14/1999, S. 4).<br />
Besteht -<strong>in</strong>sgesamt gesehen- die Lösung also doch <strong>in</strong> der Abwahl von „Männerfächern“ und<br />
der Konzentration auf „Frauenberufe“, zumal sich zum<strong>in</strong>dest „…<strong>in</strong> den alten Ländern…<strong>in</strong><br />
den 90er Jahren…die geschlechtsspezifisch segregierten Arbeitsmärkte…als ,Schutzwall’<br />
gegenüber dem überproportionalen Abbau von Frauenarbeitsplätzen <strong>in</strong> Rezessionszeiten…“<br />
erwiesen hatten und somit im Westteil <strong>Deutsch</strong>lands „…die direkte Geschlechterkonkurrenz<br />
begrenzt…“ geblieben war? (Bundesanstalt für Arbeit, Sonderdruck 4/2000, S. 393)<br />
Dieser Überlegung steht entgegen, <strong>das</strong>s <strong>in</strong> „frauentypischen“ Fächern wie<br />
Sozialpädagogik/Sozialarbeit, Germanistik/Anglistik, Psychologie <strong>oder</strong> den Lehrämtern <strong>das</strong><br />
relative Arbeitslosigkeitsrisiko wächst (vgl. IAB Kurzbericht 14/1999, S. 3). Außerdem<br />
glichen sich im Zeitvergleich zwischen Mitte der achtziger und Mitte der neunziger Jahre die<br />
Arbeitslosenquoten der Geschlechter gerade <strong>in</strong> männerdom<strong>in</strong>ierten Berufsfeldern e<strong>in</strong>ander an,<br />
während sie sich <strong>in</strong> stark von Frauen besetzten Berufen vone<strong>in</strong>ander weg bewegten<strong>–</strong> zu<br />
ungunsten der Frauen (vgl. IAB Kurzbericht 11/2002, S. 4; vgl. auch IAB Kurzbericht<br />
14/1999, S. 4). Das könnte unter anderem mit zweierlei Faktoren im Kontext stehen.<br />
E<strong>in</strong>erseits werden im Industriesektor drastisch Arbeitsplätze abgebaut (vgl. Elfter K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendbericht 2002, S. 166). Andererseits schreitet die gesellschaftliche Entwicklung zur<br />
Dienstleistungsgesellschaft weiter voran, begleitet von e<strong>in</strong>er entsprechenden Ausweitung des<br />
Arbeitsplatzangebotes im tertiären Bereich (voraussichtlich bis zum Jahr 2010). Allerd<strong>in</strong>gs<br />
betrifft diese Schaffung neuer Arbeitsplätze vor allen D<strong>in</strong>gen die Gebiete Forschung und<br />
Entwicklung, Organisation und Management, Betreuung, Beratung und Lehre. Bei diesen<br />
sekundären, personenbezogenen Dienstleistungstätigkeiten, welche am stärksten vom<br />
Strukturwandel profitieren, s<strong>in</strong>d jedoch Männer zu zwei Dritteln und Frauen nur zu e<strong>in</strong>em<br />
Drittel vertreten (vgl. Engelbrech/ Kraft 1992, S. 14-22; vgl. auch Bundesanstalt für Arbeit,<br />
Sonderdruck 4/2000, S. 393, 395). Die primären, produktionsorientierten<br />
Dienstleistungsberufe h<strong>in</strong>gegen, die Frauen zu zwei Dritteln dom<strong>in</strong>ieren, werden stagnieren<br />
<strong>oder</strong> sogar von Arbeitsplatzabbau gekennzeichnet se<strong>in</strong> (vgl. ebd.). „Insbesondere<br />
Lager-/Transporttätigkeiten sowie Allgeme<strong>in</strong>e Sicherungstätigkeiten werden mittel- bis<br />
längerfristig an Gewicht verlieren. Zuwächse verzeichnen…nur die Handelstätigkeiten 126 .<br />
Bürotätigkeiten werden zwar absolut kaum Veränderungen aufweisen, sie werden jedoch als<br />
Folge technisch-organisatorischer Rationalisierungseffekte nicht adäquat vom<br />
Dienstleistungstrend profitieren. Insbesondere bei e<strong>in</strong>fachen Bürotätigkeiten werden<br />
Beschäftigungsverluste erwartet.“ (Bundesanstalt für Arbeit, Sonderdruck 4/2000, S. 395)<br />
Weiterh<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e Orientierung auf typische „Frauenberufe“ zur verme<strong>in</strong>tlichen<br />
Vermeidung der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit männlicher Konkurrenz um Arbeitsplätze<br />
unrealistischer denn je, da <strong>in</strong> von der Bundesanstalt für Arbeit bei der Prognos AG <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegebenen Voraussagen zur geschlechtsspezifischen Beschäftigungsentwicklung bereits von<br />
starken Verdrängungseffekten zu Lasten von Frauen im Dienstleistungsgewerbe bzw. bei der<br />
Teilzeitarbeit generell ausgegangen wird (vgl. IAB Werkstattbericht 20/1999, S. 5, S. 18ff).<br />
Im E<strong>in</strong>klang damit steht zum Beispiel die Entwicklung des heute als attraktiv und<br />
zukunftsträchtig geltenden Berufes „Datenverarbeitungskauffrau/-mann“, dessen Anteil an<br />
weiblichen Auszubildenden sich von 42,2% im Jahre 1982 auf 20,6% im Jahre 1993 bzw.<br />
18,6% im Jahre 1994 verr<strong>in</strong>gerte und der somit vom e<strong>in</strong>stigen „Mischberuf“<br />
126 <strong>in</strong>folge zunehmender überbetrieblicher und <strong>in</strong>ternationaler Verflechtungen (vgl. IAB Werkstattbericht<br />
20/1999, S. 13)<br />
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