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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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E.2.2.b. Das soziale Selbstkonzept als Determ<strong>in</strong>ante der Berufswahlentscheidung<br />

Die Schulstruktur und damit zusammenhängende Annahmen<br />

Die <strong>in</strong>neren Funktionszusammenhänge der Schule dokumentieren sich <strong>in</strong> der schul<strong>in</strong>ternen<br />

Struktur. Auf horizontaler Ebene ist die Schule <strong>in</strong> verschiedene Fachbereiche<br />

(Unterrichtsfächer) gegliedert, auf vertikaler Ebene unterteilt sie <strong>in</strong> Schulleitung und<br />

Kollegium. Zu ermitteln war nun, <strong>in</strong>wieweit SchülerInnen die Lehrkräfte bzw. die<br />

Schulleitung explizit <strong>in</strong> ihrer Geschlechtlichkeit wahrnehmen und <strong>in</strong>wiefern sie diese<br />

geschlechtsbezogene Wahrnehmung schulischer FunktionsträgerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Zusammenhang zur gesellschaftlichen „geschlechtsspezifischen“ Arbeitsteilung und<br />

Machtverteilung stellen, <strong>in</strong>dem sie anhand der schulischen Funktionsverteilung<br />

generalisierende Annahmen über die fachliche Eignung von Frauen <strong>oder</strong> Männern für<br />

bestimmte Fachgebiete <strong>in</strong> Frage gestellt <strong>oder</strong> aber bestätigt sehen. Dabei galt es<br />

herauszuf<strong>in</strong>den, welche berufsbezogenen Wertorientierungen die von schulischer Seite<br />

vermittelte Entkräftung <strong>oder</strong> Bestätigung solcher generalisierender Annahmen (Stereotype)<br />

den Mädchen und Jungen für die eigene Berufswahlentscheidung eröffnet.<br />

Männer haben e<strong>in</strong>e Begabung für Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik.<br />

Deshalb unterrichten meist Lehrer diese Fächer.<br />

„stimmt genau“: Mä: 6,7%; Ju: 16,0% „stimmt größtenteils“: Mä: 21,3%; Ju: 26,0%<br />

„stimmt eher mehr“: Mä: 17,1%; Ju: 20,9% „stimmt eher weniger“: Mä: 21,0%; Ju: 20,9%<br />

„st. größtenteils nicht“: Mä: 12,5%; Ju: 5,6% „stimmt nicht“: Mä: 21,3%; Ju: 10,6%<br />

Die Aussage wird <strong>in</strong>sgesamt gesehen von Mädchen bedeutend eher verne<strong>in</strong>t als von Jungen.<br />

So befürworten 63% der befragten Schüler, aber nur 45% der <strong>in</strong> die Untersuchung<br />

<strong>in</strong>volvierten Schüler<strong>in</strong>nen die obige Behauptung en gros. Demgegenüber tendieren 55% der<br />

Mädchen und e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>orität von 37% der Jungen vorrangig zur Infragestellung des Items.<br />

Nur 1/5 der Mädchen und lediglich 1/10 der Jungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>deutig davon überzeugt, Lehrer<br />

seien nicht bereits qua Geschlecht für Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik<br />

prädest<strong>in</strong>iert; e<strong>in</strong> reichliches Zehntel der Schüler<strong>in</strong>nen und e<strong>in</strong> reichliches Zwanzigstel der<br />

Schüler teilt diese E<strong>in</strong>stellung größtenteils. Im Vergleich dazu können sich zwar nur 7% der<br />

Mädchen, aber bereits 16% der Jungen vollständig mit der Aussage identifizieren. Und als<br />

größtenteils realistisch stuft den Item<strong>in</strong>halt schon über 1/5 der Mädchen bzw. mehr als ¼ der<br />

Jungen e<strong>in</strong>.<br />

schulformspezifische Betrachtung der une<strong>in</strong>geschränkten Zustimmung zur Aussage („stimmt<br />

genau“):<br />

Mädchen: HS: 16,0% RS: 5,2% Ges: 6,3% Gym: 2,8%<br />

Jungen: HS: 22,2% RS: 12,2% Ges:18,2% Gym:14,4%<br />

Bei den Mädchen nimmt die une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung zur Aussage mit der<br />

Höherwertigkeit des angestrebten Bildungsabschlusses ab. Für die Jungen lässt sich zwar<br />

auch an Hauptschulen die größte Befürwortung des Items konstatieren. Aber die<br />

Befürwortungsrate an Gymnasien und Gesamtschulen liegt klar über jener an Realschulen.<br />

Somit klaffen die Me<strong>in</strong>ungen von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern <strong>in</strong>sbesondere an Gymnasien,<br />

aber auch an Gesamtschulen besonders weit ause<strong>in</strong>ander.<br />

Bivariate Korrelationen:<br />

Zwischen dem diskutierten Item und der Aussage, Frauen seien <strong>in</strong>folge ihres Geschlechtes für<br />

<strong>Deutsch</strong> und Fremdsprachen prädest<strong>in</strong>iert, was e<strong>in</strong>e hohe Präsenz von Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> diesen<br />

Unterrichtsfächern zur Folge hätte, bestand bei beiden Geschlechtern die folgende Korrelation<br />

auf e<strong>in</strong>em Signifikanzniveau von 0,01 (zweiseitig):<br />

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