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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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geschulte -externe- Fachkraft zurückgegriffen werden müsste. Anders bei e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Abhandlung des Berufswahlthemas im Rahmen der <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Ressourcen der Schule, welche den Großteil des Kollegiums <strong>in</strong> die fachübergreifende<br />

Koord<strong>in</strong>ation der kont<strong>in</strong>uierlichen Bearbeitung des Sujets „Berufsorientierung“ im Unterricht<br />

e<strong>in</strong>bände<strong>–</strong> und <strong>in</strong>folge der E<strong>in</strong>beziehung gleich mehrerer Unterrichtsfächer <strong>das</strong><br />

emanzipatorische Anliegen schulischer Berufsorientierung selbstverständlicher und damit<br />

glaubhafter zu transportieren imstande wäre. Ergo ist also e<strong>in</strong>e solche <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

gehaltene Berufsorientierung <strong>in</strong>nerhalb der Schule die Variante mit dem größeren<br />

Realitätsbezug, auf die es demnach zu fokussieren gilt. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Unterrichten der<br />

Lernenden <strong>in</strong> berufswahlrelevanten Themen erfordert nun aber zweierlei: zum ersten die<br />

thematische Integration <strong>in</strong>s Curriculum, und zum zweiten den Informationsfluss zwischen den<br />

Lehrkräften der e<strong>in</strong>bezogenen Unterrichtsfächer über didaktische Fragestellungen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich von Absprachen über fächerübergreifende Aufgabenstellungen bzw.<br />

bezüglich der Koord<strong>in</strong>ierung des E<strong>in</strong>satzes von sich gegenseitig ergänzenden<br />

Arbeitsmaterialien <strong>oder</strong> Arbeitstechniken. Für diesen <strong>in</strong>terkollegialen Informationsaustausch<br />

bieten sich Teamsitzungen, aber vor allem die an vielen Schulen regelmäßig veranstalteten<br />

Fachkonferenzen als spezifische Form der Arbeitsbesprechung an.<br />

Im folgenden sollen konkrete Vorschläge für e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierlich über die Schuljahre<br />

fortgesetzte, <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är gestaltete Berufsorientierung an der Schule unterbreitet werden:<br />

Biologie<br />

Im Biologieunterricht s<strong>in</strong>d die pr<strong>in</strong>zipiell gleichen Ausgangspositionen von Frauen und<br />

Männern für die Ausübung von Berufen zu betonen, und zwar bei der Behandlung:<br />

- des Bewegungssystems [1. Knochensystem, 2. Muskelsystem, 3. Gestalt (mit den drei<br />

Konstitutionstypen: athletischer, leptosomer und pyknischer Typ)]<br />

Entkräftung von Vorurteilen über „männliche“ Körperkraft und Kondition<br />

<strong>oder</strong> „weibliche“ F<strong>in</strong>gerfertigkeit u.ä.<br />

- des Nervensystems (zerebrosp<strong>in</strong>ales, vegetatives Nervensystem)<br />

Bere<strong>in</strong>igung von stereotypen Vorstellungen über nur jeweils e<strong>in</strong>em<br />

biologischen Geschlecht zuordenbare <strong>in</strong>tellektuelle Fähigkeiten <strong>in</strong><br />

bestimmten Fachbereichen (Sprache, Technik etc.) sowie über die<br />

komplementäre Zuordnung von Emotionalität und Rationalität zu beiden<br />

Geschlechtern<br />

Hervorzuheben ist die Individualität von Menschen -Frauen wie Männern- im H<strong>in</strong>blick auf<br />

- Temperament (z.B. Sanftheit <strong>oder</strong> Dom<strong>in</strong>anz, Aktivität <strong>oder</strong> Passivität, Impulsivität<br />

<strong>oder</strong> Zurückhaltung, Zuversicht <strong>oder</strong> Unsicherheit)<br />

- Morphologie [Größe, Körperbau (siehe „Gestalt“ unter „Bewegungssystem“)]<br />

- Physiologie (Pulsschlag, Stoffwechsel, Körpertemperatur)<br />

Herausarbeitung <strong>in</strong>dividueller Persönlichkeitszüge, um die Annahme vom<br />

Bestehen vorwiegend kollektiver morphologischer, physiologischer bzw.<br />

temperamentbezogener Charakteristika von Frauen und Männern zu<br />

entkräften<br />

Weil <strong>das</strong> biologische Geschlecht als Code für die sich (mittels Interaktion) stets aufs Neue<br />

vollziehende Generierung e<strong>in</strong>es sozialen Geschlechtes dient 359 , ist es ungünstig, SchülerInnen<br />

im Biologieunterricht e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> bipolare Wahrnehmung von Körperlichkeit -also „Frau“ <strong>oder</strong><br />

aber „Mann“ se<strong>in</strong>- zu vermitteln. Präsentiert doch die Natur als Grundlage jeglichen<br />

biologischen Wissens neben dem re<strong>in</strong> weiblichen bzw. re<strong>in</strong> männlichen Körper gleichfalls<br />

verschiedene hermaphroditische Formen, die unter dem Begriff der Intersexualität<br />

359<br />

siehe Kapitel „C.4. Das kulturelle Geschlechtsrollenkonzept als Wegweiser für e<strong>in</strong>e<br />

geschlechtsrollenspezifische Berufswahlentscheidung“<br />

315

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