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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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e<strong>in</strong>zelnen Fragenteile aufe<strong>in</strong>ander…“ (ebd., S. 134). Aber feststellbar blieben<br />

H<strong>in</strong>weise darauf, <strong>das</strong>s die an erster Stelle platzierte Teilfrage die Beantwortung der<br />

übrigen Teilfragen bee<strong>in</strong>flussen kann, <strong>in</strong>dem es ihr gel<strong>in</strong>gt, „…e<strong>in</strong>e Referenzskala<br />

aufzubauen…“ (ebd., S. 141, vgl. auch S. 134), welche als Bewertungsgrundlage für<br />

die nachfolgenden Items fungiert. Insofern sollte also durchaus von der technischen<br />

Möglichkeit e<strong>in</strong>er Randomisierung der Abfolge der Unterfragen bei Fragebatterien<br />

Gebrauch gemacht werden, wenn die Inhalte der batterieimmanenten Items zu<br />

befürchtende Verzerrungseffekte <strong>in</strong> dem genannten S<strong>in</strong>ne der Referenzskala nahe<br />

legen.<br />

- die Variation der Reihenfolge der zu e<strong>in</strong>em Fragepunkt existenten Antwortoptionen,<br />

um <strong>das</strong> Auftreten von sogenannten Primacy- bzw. Recency-Effekten zu umgehen.<br />

Dabei wird unter dem „primacy effect“ die Tendenz zu den ersten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufzählung<br />

enthaltenen Antwortkategorien verstanden, während der „recency effect“ den Hang zu<br />

den am Ende der Antwortliste positionierten Antwortmöglichkeiten bezeichnet. Die<br />

Gefahr e<strong>in</strong>es Recency-Effektes besteht wegen der leichteren Er<strong>in</strong>nerbarkeit der<br />

letztgenannten Antwortvarianten eher <strong>in</strong> telefonischen Befragungen, woh<strong>in</strong>gegen sich<br />

Primacy-Effekte vielmehr bei auch für die Befragten materialisierten, greifbar<br />

vorliegenden Fragebögen ereignen (vgl. ebd., S.134 413 ). Rückführbar s<strong>in</strong>d diese beiden<br />

Phänomene auf <strong>das</strong> „Satisfic<strong>in</strong>g-Pr<strong>in</strong>zip“ 414 , nach dem sich Befragte <strong>in</strong>folge von<br />

mangelnder Kognitionsfähigkeit 415 <strong>oder</strong> aber aufgrund von Des<strong>in</strong>teresse bzw.<br />

Wissensdefiziten im H<strong>in</strong>blick auf den Item-Inhalt 416 bei verd<strong>in</strong>glichten Fragebögen für<br />

die zuerst als „befriedigend“ e<strong>in</strong>gestufte Antwortkategorie und bei Telefon<strong>in</strong>terviews<br />

für die zuletzt als „befriedigend“ e<strong>in</strong>gestufte Antwortkategorie entscheiden (vgl. ebd.,<br />

S. 135). In e<strong>in</strong>em methodisch auf die Sukzession der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liste enthaltenen<br />

Antwortkategorien orientierten Experiment wies Vogt die Übertragbarkeit der<br />

Forschung zu sich bei postalischen Befragungen ereignenden Primacy-Effekten auch<br />

auf elektronische Erhebungen nach und zieht die Schlussfolgerung des E<strong>in</strong>satzes e<strong>in</strong>es<br />

Zufallsgenerators zur Veränderbarkeit der Abfolge der Antwortoptionen (vgl. ebd.<br />

1999, S. 137f).<br />

- die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er „Echtzeitstatistik“ bzw. „Primärdatenanzeige“ <strong>in</strong> den<br />

Fragebogen (ebd., S. 117ff). In e<strong>in</strong>em weiteren Methodenexperiment zur Onl<strong>in</strong>e-<br />

Forschung befassten sich Gräf und Heid<strong>in</strong>gsfelder mit den Fragen, <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong>e<br />

Anzeige der (jeweils bis zum aktuellen Zeitpunkt der Beantwortung des Fragebogens<br />

durch e<strong>in</strong>eN bestimmteN TeilnehmerIn vorliegenden) vorläufigen<br />

Untersuchungsergebnisse (Echtzeitstatistik) zu strategischem Antwortverhalten<br />

verleitet <strong>oder</strong> zur Mehrfachversendung der eigenen Antworten animiert, weil die<br />

Befragung -wie im Falle dieses Experimentes- mit e<strong>in</strong>em Gew<strong>in</strong>nspiel als<br />

Teilnahmegratifikation gekoppelt ist. Als überraschendes Ergebnis der Untersuchung<br />

stellte sich e<strong>in</strong> hohes, ganze 84,9% (!) der Teilnehmenden betreffendes Ausmaß an<br />

Manipulationsversuchen <strong>in</strong> Form der Mehrfachverschickung von Antworten bei<br />

fehlender Echtzeitstatistik heraus. Demgegenüber stand e<strong>in</strong>e im Verhältnis dazu<br />

ausgesprochen ger<strong>in</strong>ge Anzahl von unternommenen Manipulationen bei E<strong>in</strong>blendung<br />

413 vgl. McClendon/ McK. J.: Acquiescense and Recency, Response-Order Effects <strong>in</strong> Interview Surveys. In:<br />

Sociological Methods and Research, 1991, Heft 20, S. 60- 103, S. 63f und Schnell, R./ Hill, P. B./ Esser, E.:<br />

Methoden der empirischen Sozialforschung. München, Wien: Oldenbourg 1988, S. 345, beide erwähnt <strong>in</strong> Bat<strong>in</strong>ic<br />

1999, S. 134<br />

414 Simon, H. A.: A Behavioral Model of Rational Choice. In: Quarterly Journal of Economics, 1955, Heft 69, S.<br />

99- 118 und Simon, H. A.: Models of Man. New York: Wiley 1957, beide zitiert <strong>in</strong>: Bat<strong>in</strong>ic 1999, S. 135<br />

415 vgl. Krosnick, J. A./ Alw<strong>in</strong>, D.F.: An Evaluation of a Cognitive Theory of Response-Order-Effects <strong>in</strong> Survey<br />

Measurement. In: Public Op<strong>in</strong>ion Quarterly, 1987, Heft 51, S. 201-219, erwähnt <strong>in</strong> Bat<strong>in</strong>ic 1999, S. 135<br />

416 vgl. McClendon/McK. J.: Acquiescense and Recency, Response-Order Effects <strong>in</strong> Interview Surveys. In:<br />

Sociological Methods and Research, 1991, Heft 20, S. 60- 103, S. 100, erwähnt <strong>in</strong> Bat<strong>in</strong>ic 1999, S. 135<br />

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