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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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E.2.4. Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse<br />

Anhand der <strong>in</strong> den vorangegangenen Kapiteln vorgestellten Untersuchungsergebnisse 280<br />

konnten sowohl die im theoretischen Modell skizzierten Zusammenhänge zwischen<br />

Kriteriumsvariablen und Prädiktoren als auch die dort beschriebenen vielfältigen<br />

Interkorrelationen zwischen den Prädiktorvariablen derselben sowie verschiedener<br />

Fragebogendimensionen bestätigt werden. Die zwei im schulischen Rahmen wirksamen<br />

Haupte<strong>in</strong>flusskomponenten auf die (anhand von fünf Kriteriumsvariablen markierte)<br />

Berufswahlentscheidung stellen demnach <strong>das</strong> (jeweils durch die Prädiktorvariablen<br />

determ<strong>in</strong>ierte) fachliche bzw. soziale Selbstkonzept dar. Konkret heißt <strong>das</strong> folgendes:<br />

Bei Schüler<strong>in</strong>nen korrelierten die drei Entscheidungen<br />

• für e<strong>in</strong>en „geschlechtsspezifischen“ Beruf<br />

• für e<strong>in</strong>e nach dem Kriterium der Geschlechtsrollenkompatibilität erfolgende Berufsbzw.<br />

Studienwahl<br />

• für e<strong>in</strong>e nach dem Kriterium der Geschlechtsrollenkompatibilität erfolgende Profilbzw.<br />

Leistungskurswahl<br />

positiv mit:<br />

- der Vorstellung von der Koedukation als e<strong>in</strong>em pädagogischen Pr<strong>in</strong>zip, welches<br />

Mädchen unter Berücksichtigung ihrer weiblichen Fähigkeiten und Jungen unter<br />

Berücksichtigung ihrer männlichen Fähigkeiten bildet<br />

- der Annahme, die Schulbücher würden praktisches Wissen über die Aufgaben von<br />

Frau und Mann <strong>in</strong> der Gesellschaft vermitteln<br />

- der Präferenz des Klassenbestenstatus <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Englisch</strong> gegenüber der<br />

Position als Klassenbeste <strong>in</strong> Physik <strong>oder</strong> Informatik<br />

- der Annahme, Männer besäßen e<strong>in</strong>e besondere Begabung für Informatik, Technik,<br />

Mathematik <strong>oder</strong> Physik, weshalb zumeist Lehrer <strong>in</strong> diesen Fächern unterrichten<br />

würden<br />

- der Me<strong>in</strong>ung, Biologie sei ke<strong>in</strong>e technische Naturwissenschaft (wie die Physik),<br />

womit sich die häufige Präsenz von Lehrer<strong>in</strong>nen im Fach Biologie erkläre<br />

- der Annahme, geschlechtsuntypisches Verhalten von Mädchen wäre <strong>in</strong> der Klasse<br />

nicht anerkannt<br />

- der Me<strong>in</strong>ung, e<strong>in</strong> Männerberuf sei ungeeignet für Frauen wegen ihres<br />

Durchsetzungsdefizites<br />

- der Me<strong>in</strong>ung, e<strong>in</strong> Frauenberuf sei ungeeignet für Männer wegen deren<br />

Empathiemangels<br />

Bei Schüler<strong>in</strong>nen korrelierte die Entscheidung für e<strong>in</strong>en „geschlechtsspezifischen“ Beruf<br />

außerdem positiv mit:<br />

- der Nichtausübung e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlich <strong>oder</strong> technisch <strong>oder</strong> mathematisch <strong>oder</strong><br />

<strong>in</strong>formationstechnisch orientierten Freizeitbeschäftigung<br />

- dem Nichterkennen e<strong>in</strong>es methodischen Bezuges des Informatik-, Technik-,<br />

Mathematik- <strong>oder</strong> Physikunterrichtes zur eigenen Lebenswelt<br />

- der Beurteilung des Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong> Physikunterrichtes als<br />

un<strong>in</strong>teressant<br />

- der Annahme, wegen der eigenen fachlichen Fähigkeiten <strong>in</strong> Informatik, Technik,<br />

Mathematik <strong>oder</strong> Physik für e<strong>in</strong>en entsprechend fachverbundenen Beruf ungeeignet<br />

zu se<strong>in</strong><br />

280 Anzumerken ist im H<strong>in</strong>blick auf die Datenanalyse, <strong>das</strong>s e<strong>in</strong>e Betrachtung von Ausreißer<strong>in</strong>nen und Ausreißern<br />

nicht erfolgen konnte, da deren Anzahl sich jeweils zwischen dreißig und fünfzig bewegte und somit den<br />

Statusanspruch e<strong>in</strong>er exklusiven Ausnahmeposition nicht erfüllte.<br />

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