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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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e<strong>in</strong>es Bezuges des Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong> Physikunterrichtes zur eigenen<br />

Lebenswelt und die E<strong>in</strong>schätzung des Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong><br />

Physikunterrichtes als <strong>in</strong>teressant bzw. leicht komplett mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Zusammenhang.<br />

Demnach ermöglichte die Ausübung e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlich, technisch, mathematisch<br />

<strong>oder</strong> <strong>in</strong>formationstechnisch orientierten Freizeitbeschäftigung e<strong>in</strong>er Mehrheit von Jungen,<br />

aber nur e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheit von Mädchen, im Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong><br />

Physikunterricht e<strong>in</strong>en Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt zu entdecken und ihn ergo als<br />

<strong>in</strong>teressant und <strong>in</strong>folge des vorhandenen fachlichen Zugangs als vom fachlichen Anspruch her<br />

„leicht zu bewältigen“ e<strong>in</strong>zustufen. Diese Zusammenhänge führten sowohl bei der Jungen-<br />

Mehrheit als auch bei der Mädchen-M<strong>in</strong>derheit dazu, sich <strong>in</strong>folge der eigenen fachlichen<br />

Fähigkeiten <strong>in</strong> Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik für e<strong>in</strong>en damit<br />

fachverbundenen Beruf als geeignet zu beurteilen. Außerdem bewirkten sie bei der Jungen-<br />

Mehrheit e<strong>in</strong>e Präferenz des Status als <strong>Klassenbester</strong> <strong>in</strong> Physik <strong>oder</strong> Informatik gegenüber der<br />

Position als <strong>Klassenbester</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Englisch</strong>. Weiterh<strong>in</strong> ordneten Jungen, die e<strong>in</strong>en<br />

Bezug des Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong> Physikunterrichtes zu ihrer Lebenswelt<br />

sahen, Männer als prädest<strong>in</strong>iert für Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik bzw. Frauen<br />

als besonders geeignet für <strong>Deutsch</strong>, Fremdsprachen <strong>oder</strong> auch Biologie e<strong>in</strong>. Demgegenüber<br />

verwehrte <strong>in</strong> der Umkehrung die Nichtausübung e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlich, technisch,<br />

mathematisch <strong>oder</strong> <strong>in</strong>formationstechnisch ausgerichteten Freizeitbeschäftigung e<strong>in</strong>er<br />

Mehrheit von Mädchen, jedoch nur e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheit von Jungen, <strong>das</strong> Erkennen e<strong>in</strong>es<br />

Lebensweltbezuges beim Informatik-, Technik-, Mathematik- <strong>oder</strong> Physikunterricht, womit<br />

jener als entsprechend un<strong>in</strong>teressant und schwer e<strong>in</strong>geschätzt wurde. Diese Zusammenhänge<br />

führten bei der Mädchen-Mehrheit zur Präferenz des Status als Klassenbeste <strong>in</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>oder</strong><br />

<strong>Englisch</strong> gegenüber der Stellung als Klassenbeste <strong>in</strong> Physik <strong>oder</strong> Informatik.<br />

Eigene Zensuren und deren Interpretation sowie fachliche Kompetenzzuschreibungen<br />

durch Lehrkräfte<br />

E<strong>in</strong>e Eignung für e<strong>in</strong>en mit Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik fachverwandten<br />

Beruf aufgrund der diesbezüglichen subjektiv zuerkannten eigenen fachlichen Fähigkeiten<br />

billigten sich bedeutend mehr Jungen als Mädchen zu (schulformübergreifend). Stattdessen<br />

gestanden sich Mädchen wesentlich öfter als Jungen e<strong>in</strong>e Eignung für e<strong>in</strong>en mit <strong>Deutsch</strong>,<br />

Fremdsprachen <strong>oder</strong> Biologie fachverwandten Beruf <strong>in</strong>folge der subjektiv zuerkannten<br />

eigenen Fachkompetenzen zu (schulformübergreifend). Dabei leiteten Schüler<strong>in</strong>nen bzw.<br />

Schüler mit objektiv existenten guten Fachnoten <strong>in</strong> Mathematik, <strong>Deutsch</strong> <strong>oder</strong> der ersten<br />

Fremdsprache aus ihren Zensuren <strong>in</strong> diesen Fächern auch e<strong>in</strong>e entsprechende Eignung für<br />

e<strong>in</strong>en mit der jeweiligen Diszipl<strong>in</strong> fachverbundenen Beruf ab. Demgegenüber leiteten aus<br />

e<strong>in</strong>er objektiv existenten guten Physiknote alle<strong>in</strong> Jungen e<strong>in</strong>e entsprechende persönliche<br />

Eignung für fachverwandte Berufe ab. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, <strong>das</strong>s Mädchen<br />

<strong>in</strong> Physik auf e<strong>in</strong> anderes Kriterium als die sich <strong>in</strong> den Zensuren dokumentierende<br />

Fachkompetenz zur Feststellung ihrer Eignung für fachlich tangierte Berufe zurückgriffen.<br />

Gleiches gilt offensichtlich -allerd<strong>in</strong>gs bei beiden Geschlechtern- für Informatik und Technik,<br />

wo weder Schüler<strong>in</strong>nen noch Schüler e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen objektiv existenten<br />

Fachnoten und subjektiv angenommener beruflicher Eignung für fachbezogene Berufe<br />

herstellten. Weil jedoch Jungen größtenteils, Mädchen aber nur ger<strong>in</strong>gfügig von ihrer<br />

Eignung für mit Informatik, Technik, Mathematik <strong>oder</strong> Physik fachverwandte Berufe<br />

überzeugt waren, deutet <strong>das</strong> darauf h<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s Jungen sich fachliche Fähigkeiten <strong>in</strong> Informatik<br />

und Technik qua Geschlecht zuerkannten, während Mädchen sich selbige <strong>in</strong> diesen Fächern<br />

sowie <strong>in</strong> Physik qua Geschlecht absprachen. [Für e<strong>in</strong>e solche Interpretation spricht die im<br />

Kapitel C.1. zur Studienwahl angeführte Tatsache der Kategorisierung der Mathematik als<br />

mittlerweile sogenannter gemischtgeschlechtlicher Studiengang<strong>–</strong> im Gegensatz zur<br />

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