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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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Zwischengeschlechtliche Interaktion und Kommunikation <strong>in</strong>nerhalb der Klasse und damit<br />

zusammenhängende Annahmen<br />

Das eigene Kommunikations- und Interaktionsverhalten stellt e<strong>in</strong>en berufswahlrelevanten<br />

Aspekt der Persönlichkeitsstruktur dar. Werden doch <strong>in</strong> unterschiedlichen beruflichen<br />

Tätigkeitsprofilen auch differente kommunikative bzw. <strong>in</strong>teraktionale Kompetenzen für die<br />

Berufsausübung erwartet. So verb<strong>in</strong>det sich mit Durchsetzungsvermögen die Vorstellung von<br />

Berufen, <strong>in</strong> denen Konkurrenz und Wettbewerbsorientierung e<strong>in</strong>e tragende Rolle spielen bzw.<br />

<strong>in</strong> denen Dom<strong>in</strong>anz erforderlich ist, um Führungsfähigkeit zu demonstrieren. Andererseits<br />

wird die Befähigung für e<strong>in</strong>e Leitungsposition gerade <strong>in</strong> den letzten Jahren immer weniger<br />

vorzugsweise am re<strong>in</strong>en Machtanspruch festgemacht, sondern vielmehr auch an der<br />

Kompetenz, Teamgeist zu entwickeln, zu fördern bzw. überhaupt zuzulassen, gemessen. Aber<br />

zugleich wird natürlich häufig e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen kooperativem, rücksichtsvollem<br />

Umgang und Berufen, die Empathie (als ausgeprägte Bereitschaft zur Beachtung der<br />

Interessen anderer), Konfliktvermeidungsvermögen <strong>oder</strong> Unterordnungsbereitschaft<br />

erfordern, hergestellt. Insofern galt es herauszuf<strong>in</strong>den, welchen Interaktions- bzw.<br />

Kommunikationsstil Mädchen und Jungen praktizieren und für welche Berufsgruppen <strong>oder</strong><br />

Hierarchiestufen sie ihn subjektiv als Qualifikationsbeweis sehen. Weiterh<strong>in</strong> war zu<br />

ergründen, ob <strong>in</strong> der Klasse kollektive Erwartungen an e<strong>in</strong> „geschlechtstypisches“ Verhalten<br />

bestehen, <strong>in</strong>wieweit die Nichterfüllung dieser Erwartungen an den Entzug sozialer<br />

Anerkennung gekoppelt ist und welche Beziehung zwischen „geschlechtsuntypischem“<br />

Verhalten und geschlechtlichem Identitätsverlust parallel zum schulischen auch im<br />

beruflichen Bereich gesehen wird, wenn aus subjektiver Sicht e<strong>in</strong><br />

geschlechtsrollen<strong>in</strong>adäquates Verhalten als Voraussetzung für die Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

„geschlechtsuntypischen“ Berufes anzunehmen ist.<br />

Mädchenfragebogen: Gegenüber den Jungen <strong>in</strong> der Klasse kann ich mich sehr gut<br />

durchsetzen.<br />

Jungenfragebogen: Gegenüber den Mädchen <strong>in</strong> der Klasse kann ich mich sehr gut<br />

durchsetzen.<br />

„stimmt genau“: Mä: 24,4%; Ju: 23,2% „stimmt größtenteils“: Mä: 27,4%; Ju: 27,2%<br />

„stimmt eher mehr“: Mä: 23,2%; Ju: 29,0% „stimmt eher weniger“: Mä: 15,3%; Ju: 13,5%<br />

„st. größtenteils nicht“: Mä: 5,1%; Ju: 3,4% „stimmt nicht“: Mä: 4,6%; Ju: 3,7%<br />

Mädchen bzw. Jungen waren mit 75% bzw. knapp 80% beide mehrheitlich und dazu <strong>in</strong><br />

annähernd gleichem Maße der Me<strong>in</strong>ung, sich gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht sehr<br />

gut durchsetzen zu können. Dabei waren beide Geschlechter bereits <strong>in</strong> den<br />

Antwortkategorien“ stimmt genau“ bzw. „stimmt größtenteils“ zu jeweils ca. e<strong>in</strong>em Viertel<br />

vertreten. Dagegen verne<strong>in</strong>te ¼ der Mädchen und e<strong>in</strong> reichliches Fünftel der Jungen die<br />

Aussage eher. Doch bezüglich der Antwortoptionen „stimmt nicht“ bzw. „stimmt größtenteils<br />

nicht“ waren nur ger<strong>in</strong>gste Prozentwerte zu verzeichnen. Denn hier belief sich -wiederum bei<br />

beiden Geschlechtern- der Prozentsatz auf um vier bis fünf.<br />

schulformspezifische Betrachtung der une<strong>in</strong>geschränkten Zustimmung zur Aussage („stimmt<br />

genau“):<br />

Mädchen: HS: 22,0% RS: 24,8% Ges: 27,9% Gym: 23,3%<br />

Jungen: HS: 28,1% RS: 21,3% Ges: 20,0% Gym: 23,0%<br />

Am wenigsten f<strong>in</strong>det <strong>das</strong> Item unter den Hauptschüler<strong>in</strong>nen une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung,<br />

am meisten dagegen unter ihren männlichen Klassenkameraden, während die Prozentsätze<br />

von Gymnasiast<strong>in</strong>nen und Gymnasiasten quasi identisch s<strong>in</strong>d. Stattdessen verzeichnen die<br />

Gesamtschüler<strong>in</strong>nen die höchste une<strong>in</strong>geschränkte Bekräftigungsrate und bef<strong>in</strong>den sich damit<br />

nahezu auf annähernd gleichem Niveau mit den Hauptschülern, woh<strong>in</strong>gegen die<br />

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