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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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zw. <strong>in</strong> vielen „Männerberufen“ müsse man zupacken können, erfuhren von beiden<br />

Geschlechtern gleichermaßen Zustimmung zu e<strong>in</strong>er überwältigenden Mehrheit (jeweils<br />

ger<strong>in</strong>gste Werte am Gymnasium und höchste Werte an der Hauptschule).<br />

Sexuelle Belästigung von Mädchen bzw. Infragestellung der sozialen Akzeptanz von<br />

Jungen durch Mitschüler<br />

Die Mehrheit von knapp zwei Dritteln der Schüler<strong>in</strong>nen gab an, sich als Mädchen <strong>in</strong> der<br />

Schule manchmal gegen Anmache von Jungen wehren zu müssen (une<strong>in</strong>geschränkte<br />

Zustimmung schon von der knappen Hälfte der Hauptschüler<strong>in</strong>nen, nahezu zwei Fünfteln der<br />

Gesamtschüler<strong>in</strong>nen, über e<strong>in</strong>em Viertel der Realschüler<strong>in</strong>nen, jedoch weniger als e<strong>in</strong>em<br />

Zehntel der Gymnasiast<strong>in</strong>nen). Und immerh<strong>in</strong> 1/3 der Schüler vertrat die Auffassung, wenn<br />

e<strong>in</strong> Junge sich zuviel mit den Mädchen abgebe, mache er sich bei den anderen Jungen <strong>in</strong> der<br />

Klasse lächerlich (une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung bei Hauptschülern 1/5, bei Gesamtschülern<br />

und Gymnasiasten 1/10 und bei Realschülern lediglich 1/20). Die Angabe, manchmal als<br />

Mädchen Anmache von Mitschülern <strong>oder</strong> aber als Junge sozialer Abwertung durch<br />

Klassenkameraden aufgrund von „zu schwacher“ Abgrenzung vom weiblichen Geschlecht<br />

ausgesetzt zu se<strong>in</strong>, stand dabei im Kontext zu der Antizipation, als Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Männerberuf“ öfters angemacht zu werden, ohne <strong>das</strong>s man es wolle, bzw. als Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Frauenberuf“ Schwierigkeiten zu haben, von se<strong>in</strong>en Kumpels anerkannt zu werden. Die<br />

letztgenannte Annahme bejahten hierbei die Mehrheiten von knapp drei Vierteln der<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und 3/5 der Schüler (une<strong>in</strong>geschränkte Zustimmung von knapp ¼ der<br />

Hauptschüler<strong>in</strong>nen, reichlich 1/5 der Gesamtschüler<strong>in</strong>nen, über 1/7 der Realschüler<strong>in</strong>nen, aber<br />

nur reichlich 1/20 der Gymnasiast<strong>in</strong>nen bzw. mehr als 1/5 der Gesamt- und Hauptschüler,<br />

reichlich 1/7 der Gymnasiasten und 1/8 der Realschüler). Sowohl für die auf die Schule als<br />

auch für die auf <strong>das</strong> Berufsleben bezogene Aussage existierte jeweils bei beiden<br />

Geschlechtern e<strong>in</strong> Zusammenhang zu den Annahmen, „geschlechtsuntypisches“ Verhalten sei<br />

mit e<strong>in</strong>em Anerkennungsmangel <strong>in</strong> der Klasse verbunden bzw. die Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

„geschlechtsuntypischen“ Berufes wäre an e<strong>in</strong>en Anerkennungsmangel im Kollegium<br />

gekoppelt bzw. e<strong>in</strong> „Frauenberuf“ sei ungeeignet für Männer wegen deren Empathiemangels.<br />

Weiterh<strong>in</strong> schätzten Mädchen, die angaben, manchmal Anmache von Mitschülern ausgesetzt<br />

zu se<strong>in</strong>, „Männerberufe“ als kraftbetont sowie dom<strong>in</strong>anzorientiert und „Frauenberufe“ als<br />

harmoniebezogen e<strong>in</strong>. Im Vergleich dazu me<strong>in</strong>ten Jungen mit der Ansicht, e<strong>in</strong> sich zu viel mit<br />

den Mädchen abgebender Junge mache sich vor se<strong>in</strong>en Mitschülern lächerlich, für die<br />

Ausübung e<strong>in</strong>es „Frauenberufes“ sei auch e<strong>in</strong> „weibliches“ Verhalten erforderlich, und e<strong>in</strong><br />

„Männerberuf“ wäre ungeeignet für Frauen wegen ihres Durchsetzungsdefizites. Außerdem<br />

korrelierte die Antizipation, als Frau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Männerberuf“ öfters angemacht zu werden,<br />

ohne <strong>das</strong>s man es wolle, bzw. als Mann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Frauenberuf“ Schwierigkeiten zu haben,<br />

von se<strong>in</strong>en Kumpels anerkannt zu werden, bei beiden Geschlechtern mit den Auffassungen,<br />

die Ausübung e<strong>in</strong>es „geschlechtsuntypischen“ Berufes erfordere auch e<strong>in</strong><br />

„geschlechtsuntypisches“ Verhalten und „Männerberufe“ seien ungeeignet für Frauen <strong>in</strong>folge<br />

ihres Durchsetzungsmankos sowie mit der Bewertung von „Männerberufen“ als kraftbetont<br />

und dom<strong>in</strong>anzorientiert und von „Frauenberufen“ als harmoniebezogen. In Beziehung zur<br />

Befürchtung von Jungen, e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Frauenberuf“ tätiger Mann habe Akzeptanzprobleme<br />

bei se<strong>in</strong>en Kumpels, stand zudem ihre Annahme, für e<strong>in</strong>en Mann sei es ke<strong>in</strong> Kompliment,<br />

wegen „weiblichen“ Verhaltens als „Softie“ bezeichnet zu werden.<br />

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