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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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demografische Situation zeigt. Anders im kulturell als frauentypisch konnotierten Pflege- und<br />

Dienstleistungsbereich, dem der demographische Wandel h<strong>in</strong> zur Gesellschaft der Älteren<br />

und Alten auf dem nationalen Arbeitsmarkt außergewöhnliche Wachstumschancen bescheren<br />

muss<strong>–</strong> und zwar ohne jedwede Bee<strong>in</strong>trächtigung durch die Globalisierung. Hier wird also<br />

mittel- und langfristig der Arbeitskräftebedarf enorm ansteigen, womit sich Männern mit<br />

mittleren und ger<strong>in</strong>geren <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten e<strong>in</strong> von männlicher Seite<br />

makrostatistisch bisher unerschlossenes Arbeitsfeld eröffnet.<br />

Die frauenpolitischen Vorgaben der EU<br />

Mit dem Vertrag von Amsterdam wurde 1997 <strong>das</strong> „Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ als politisches<br />

Pr<strong>in</strong>zip zur Beförderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern als Querschnittsziel<br />

<strong>in</strong> allen Politikbereichen -ergo auch <strong>in</strong> der Bildungspolitik- etabliert. Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, die<br />

unterschiedlichen Bed<strong>in</strong>gungen für Frauen und Männer <strong>in</strong> sämtlichen politischen Domänen zu<br />

analysieren sowie alle geplanten politischen Maßnahmen auf ihre Implikationen für beide<br />

Geschlechter zu überprüfen und negative Konsequenzen für Frauen zu unterb<strong>in</strong>den. Anhand<br />

der Strategie des „Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g“ erhält also die Chancengleichheit von Mädchen<br />

und Jungen im Bildungswesen (zu deren Realisierung auf EU-Ebene bisher nur im Juni 1985<br />

e<strong>in</strong>e EU-Resolution 25 über die Durchführung e<strong>in</strong>es entsprechenden Aktionsprogrammes<br />

verabschiedet wurde) e<strong>in</strong> anderes politisches Gewicht.<br />

Die sozial- und wirtschaftspolitischen Entwicklungen<br />

a) Das emanzipatorisch ausgerichtete Elternmodell<br />

Wir bef<strong>in</strong>den uns aktuell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bundesrepublikanischen Epoche, <strong>in</strong> der die Regierung ihr<br />

zur Verbesserung der „...(elterlichen) Voraussetzungen für die geme<strong>in</strong>same partnerschaftliche<br />

Betreuung ihres K<strong>in</strong>des ohne e<strong>in</strong>e wesentliche E<strong>in</strong>schränkung ihrer gleichzeitigen<br />

Berufstätigkeit“ verabschiedetes neues Bundeserziehungsgeldgesetz als e<strong>in</strong>es der „Kernstücke<br />

der Familienpolitik“ bezeichnet. 26 Diese politischen Bemühungen um die soziokulturelle<br />

Neubestimmung der elterlichen Rollen (verbunden mit der Bereitstellung e<strong>in</strong>es gewissen<br />

gesetzgeberischen Rahmens, der <strong>in</strong>dividuell motiviertem Interesse an e<strong>in</strong>er unkonventionellen<br />

Ausgestaltung von Elternschaft zu dessen konkreter Umsetzung juristischen Rechtsanspruch<br />

bietet) werden durch „geschlechtsspezifisches“ Berufswahlverhalten biographieperspektivisch<br />

offensichtlich konterkariert. Denn e<strong>in</strong>e verschw<strong>in</strong>dend ger<strong>in</strong>ge Inanspruchnahme von<br />

Erziehungsurlaub/ Elternzeit durch Väter besteht nach wie vor. Hierfür kann die<br />

„Bundesstatistik Erziehungsgeld“ als Orientierung 27 dienen, welche für den mit der<br />

25 Im Gegensatz zur (sofort <strong>in</strong> nationales Recht umzusetzenden) Verordnung, der (explizit die Berücksichtigung<br />

nationaler Besonderheiten sowie die freie Wahl von Form und Mitteln bei der Umsetzung e<strong>in</strong>räumenden,<br />

folglich Verzögerungstaktiken ermöglichenden und daher nur mäßig effizienten) Richtl<strong>in</strong>ie und der (trotz ihres<br />

lediglich fakultativen Charakters immerh<strong>in</strong> noch mit e<strong>in</strong>er gewissen moralischen Verb<strong>in</strong>dlichkeit ausgestatteten)<br />

Empfehlung stellt die Resolution ke<strong>in</strong>en Rechtsakt der Geme<strong>in</strong>schaft, sondern alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e politische<br />

Willenserklärung des M<strong>in</strong>isterrates dar, der von den Mitgliedsstaaten mit beliebigem Interesse begegnet werden<br />

kann.<br />

26 BMFSFJ (2000) Erziehungsgeld- Elternzeit. Das neue Bundeserziehungsgeldgesetz für Eltern mit K<strong>in</strong>dern ab<br />

dem Geburtsjahrgang 2001, Berl<strong>in</strong><br />

27 als Orientierung deshalb, weil die Bundeserziehungsgeldstatistik e<strong>in</strong>e Bewilligungsstatistik ist, sie also nur<br />

tatsächlich bewilligte Anträge erfasst, womit über den E<strong>in</strong>kommensgrenzen für die Bewilligung von<br />

Erziehungsgeld liegende Väter ab dem sechsten Lebensmonat des K<strong>in</strong>des (als Zeitpunkt der Stellung des<br />

Zweitantrages auf Erziehungsgeld) nicht mehr <strong>in</strong> die Erziehungsgeldstatistik e<strong>in</strong>gehen. Weiterh<strong>in</strong> bezieht sich<br />

diese Statistik lediglich auf die ersten beiden Lebensjahre des K<strong>in</strong>des, weshalb auch vom dritten bis zum achten<br />

Lebensjahr (als weiterer gesetzlich eröffneter Zeitraum für Elternzeit<strong>in</strong>anspruchnahme) <strong>in</strong> Elternzeit bef<strong>in</strong>dliche<br />

Väter ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>gang mehr <strong>in</strong> die Erziehungsgeldstatistik f<strong>in</strong>den. Nichtsdestotrotz vermittelt diese Statistik<br />

jedoch e<strong>in</strong> realitätsnahes Bild der väterlichen Beteiligung an der bzw. E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> die Erziehungsarbeit <strong>in</strong><br />

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