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Klassenbester in Deutsch oder Englisch? Nein danke – das passt ...

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engagierten Forschern und Berufspraktikern, die sich auf ihrem jeweiligen<br />

Arbeitsgebiet sehr für Menschlichkeit und soziale Anliegen im weiteren S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>gesetzt haben 368<br />

Sozialkunde bzw. Ethik<br />

Da „Sozialwissenschaften“ nur als Wahlpflichtfach existiert und „Ethik“ <strong>in</strong> Konkurrenz zu<br />

„Religion“ abgewählt werden kann, ist es zuallererst s<strong>in</strong>nvoll, „Sozialkunde“ <strong>oder</strong> aber<br />

„Ethik“ an sämtlichen Schulformen als für alle Lernenden obligatorische Unterrichtsdiszipl<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zurichten. Im Rahmen dieses Faches können dann Geschlechterbilder und ökonomische<br />

Strukturen als Determ<strong>in</strong>anten für weibliche wie männliche Erwerbsarbeitsoptionen erläutert<br />

und diskutiert werden<strong>–</strong> ebenso wie der aktuelle arbeitsgesellschaftliche Umbruch, der<br />

sozioökonomische und soziokulturelle Leitbilder für Frauen und Männer verändert und somit<br />

auch e<strong>in</strong> Wertesystem modifiziert, welches bisher „geschlechtsspezifische“ Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

für die Berufswahl enthielt, die nun <strong>in</strong> Frage gestellt s<strong>in</strong>d. Konkret handelt es sich dabei um<br />

folgende Unterrichts<strong>in</strong>halte bzw. -diskussionen:<br />

- die Erörterung von kulturellen Geschlechterrollen und ihrem normativen Charakter,<br />

der sie zu gesellschaftlichen Leitbildern stilisiert<br />

- <strong>das</strong> Aufzeigen von sozioökonomischen Geschlechterverhältnissen am Beispiel der<br />

„geschlechtsspezifischen“ Arbeitsteilung und Machtverteilung unter H<strong>in</strong>weis auf den<br />

Zusammenhang zum klar zwischen den Geschlechtern differenzierenden kulturellen<br />

Wertesystem:<br />

o <strong>in</strong>dustriegesellschaftliche Organisation von Arbeit nach dem Pr<strong>in</strong>zip der<br />

Trennung von Erwerbs- und Reproduktionsbereich und nach dem Grundsatz<br />

der geschlechtsrollenspezifischen Zuordnung zu diesen beiden<br />

unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

o doppelte „geschlechtsspezifische“ Segregation des Arbeitsmarktes:<br />

horizontale Segregation <strong>in</strong> „fem<strong>in</strong><strong>in</strong>e“, „maskul<strong>in</strong>e“ sowie<br />

„gemischtgeschlechtliche“ Berufsbereiche<br />

vertikale Segregation (Berufspyramide mit statistisch gesehen hoher<br />

männlicher Besetzung der Spitze und hoher weiblicher Besetzung des<br />

Sockels)<br />

o Kopplung von Erwerbsökonomie und Nichterwerbsökonomie ane<strong>in</strong>ander (wie<br />

an Sozialstruktur der Gesellschaft deutlich wird), <strong>das</strong> heißt, der im<br />

Makrosystem Beschäftigung wirksame geschlechtshierarchische bzw.<br />

geschlechtsdifferente Wertekanon gilt ebenfalls im Mikrosystem Familie<br />

- <strong>das</strong> Besprechen der Orientierungsfunktion bzw. der standardisierenden Wirkung von<br />

<strong>in</strong> „geschlechtsspezifische“ Arbeiten unterteilenden kulturellen Geschlechterrollen<br />

und sozioökonomischen Strukturen für die Berufswahl<br />

- die Erläuterung sozialer Merkmale von Berufen (z.B. Prestige, E<strong>in</strong>kommen,<br />

Laufbahnoptionen, Beschäftigungssicherheit), die über Lebenschancen und -risiken<br />

verfügen, wobei <strong>in</strong> der Regel „Frauenberufe“ über unvorteilhafte und „Männer-“ wie<br />

„Mischberufe“ über wesentlich vorteilhaftere soziale Charakteristika verfügen<br />

- <strong>das</strong> Aufdecken des Zusammenhangs von Berufswahl und Partnerschaftsqualität<br />

<strong>in</strong>folge f<strong>in</strong>anzieller Un-/ Abhängigkeit [z.B. unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der<br />

Forschungsergebnisse der Studie „Väter und Erziehungsurlaub“ (BMFSFJ 1999, S.<br />

85ff)]<br />

- <strong>das</strong> gezielte Herausarbeiten der makrostatistisch -und ke<strong>in</strong>eswegs biologischbestimmten<br />

Dreiteilung des Berufsspektrums <strong>in</strong> die drei Makrobereiche der „Misch-“,<br />

368 siehe e<strong>in</strong>schlägige Lexika<br />

319

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