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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Unreines<br />

Weil durch das Essen des Geheiligten, womit sie versöhnt wur<strong>den</strong>, die Aneignung<br />

des Guten bezeichnet wird bei <strong>den</strong>en, die vom Bösen und vom Falschen dar<strong>aus</strong><br />

gereinigt sind, deshalb wurde strenge verboten, daß irgendein Unreines davon<br />

aß; <strong>den</strong>n durch die Unreinigkeit wird die Befleckung durch das Böse und durch<br />

das Falsche <strong>aus</strong> demselben bezeichnet. Die Sache verhält sich nämlich in folgen<strong>der</strong><br />

Weise:<br />

Solange <strong>der</strong> Mensch im Bösen und Falschen ist, kann ihm das Gute durch<strong>aus</strong><br />

nicht angeeignet wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n das Böse steigt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hölle herauf, und das Gute<br />

steigt <strong>aus</strong> dem Himmel herab; wo aber die Hölle ist, da kann <strong>der</strong> Himmel nicht<br />

sein, <strong>den</strong>n sie sind einan<strong>der</strong> gerade entgegengesetzt. Wenn daher für <strong>den</strong> Himmel<br />

Raum sein soll, d.h. für das Gute <strong>aus</strong> dem Himmel, so muß die Hölle, d.h. das<br />

Böse <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hölle entfernt wer<strong>den</strong>. Hier<strong>aus</strong> ersieht man, daß das Gute dem<br />

Menschen durch<strong>aus</strong> nicht angeeignet wer<strong>den</strong> kann, solange er im Bösen ist.<br />

Unter <strong>der</strong> Aneignung des Guten wird aber die Einpflanzung des Guten in <strong>den</strong><br />

Willen verstan<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n man kann nicht sagen, das Gute sei dem Menschen<br />

angeeignet, wenn es nicht Sache seines Willens wird. Weil <strong>der</strong> Wille des Menschen<br />

<strong>der</strong> Mensch selbst ist, und sein Verstand nur, soweit er Mensch ist, als er Leben<br />

<strong>aus</strong> dem Willen hat. Denn was dem Willen angehört, das ist Gegenstand <strong>der</strong> Liebe<br />

des Menschen, und gehört daher seinem Leben an, <strong>den</strong>n was <strong>der</strong> Mensch will,<br />

das liebt er, und das nennt er gut, und wenn es getan wird, fühlt er es auch als<br />

Gutes. An<strong>der</strong>s aber verhält es sich bei dem, was dem Verstande und nicht zugleich<br />

dem Willen angehört.<br />

Auch muß man wissen, daß unter <strong>der</strong> Aneignung des Guten beim Menschen nur<br />

die Fähigkeit das Gute vom Herrn aufzunehmen verstan<strong>den</strong> wird, eine Fähigkeit,<br />

die er durch die Wie<strong>der</strong>geburt empfängt; daher gehört das Gute beim Menschen<br />

nicht dem Menschen an, son<strong>der</strong>n dem Herrn bei ihm, und er wird in demselben<br />

nur soweit erhalten, als er sich vom Bösen abhalten läßt.<br />

Weil das Gute nicht angeeignet, d.h. dem Menschen nicht mitgeteilt wer<strong>den</strong> kann,<br />

solange er im Bösen ist, darum wurde es verboten, daß ein Unreiner vom Fleisch<br />

und Brot des Opfers esse, <strong>den</strong>n durch das Essen von demselben wurde, wie oben<br />

gesagt, die Aneignung des Guten vorgebildet. <strong>HG</strong> 10109<br />

Unschuldige<br />

„Und <strong>den</strong> Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht töten“ bedeutet <strong>den</strong> Abscheu<br />

vor <strong>der</strong> Zerstörung des inneren und äußeren Guten.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Unschuldigen, sofern er <strong>den</strong> bezeichnet, <strong>der</strong><br />

im inneren Guten ist, somit im abgezogenen Sinn das innere Gute, worüber folgt;<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Gerechten, sofern er <strong>den</strong> bezeichnet, <strong>der</strong> im äußeren Guten<br />

ist, und im abgezogenen Sinn das äußere Gute; <strong>den</strong>n das Gerechte wird vom Guten<br />

<strong>der</strong> Liebe gegen <strong>den</strong> Nächsten gesagt, und das Unschuldige vom Guten <strong>der</strong> Liebe<br />

zum Herrn; das Gute <strong>der</strong> Liebe gegen <strong>den</strong> Nächsten ist das äußere Gute, und<br />

das Gute <strong>der</strong> Liebe zum Herrn ist das innere Gute; ferner <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von<br />

töten, sofern es soviel ist als zerstören.<br />

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