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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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men wurde. Das konnte auch die jüdische Völkerschaft nicht, weil sie nicht im<br />

Guten, son<strong>der</strong>n im Bösen war.<br />

Die Witwe wird im Wort oft erwähnt, und wer <strong>den</strong> inneren Sinn nicht weiß, kann<br />

nicht an<strong>der</strong>s glauben, als daß durch Witwe bezeichnet wird eine Witwe, aber<br />

durch Witwe wird im inneren Sinn daselbst das Kirchenwahre ohne das Gute<br />

bezeichnet, d.h. diejenigen, die im Wahren sind ohne das Gute, und <strong>den</strong>noch<br />

verlangen im Guten zu sein, folglich die, welche sich gerne durch das Gute leiten<br />

lassen; <strong>der</strong> Gatte ist das Gute, das leiten sollte. Solche wur<strong>den</strong> in <strong>der</strong> Alten Kirche<br />

durch die Witwen im guten Sinn verstan<strong>den</strong>, mochten es Frauen o<strong>der</strong> Männer<br />

sein, <strong>den</strong>n die Alte Kirche unterschied <strong>den</strong> Nächsten, gegen <strong>den</strong> man Liebtätigkeit<br />

üben sollte, in mehrere Klassen: einige nannte sie Arme, einige Elende und<br />

Nie<strong>der</strong>gebeugte, einige Gebun<strong>den</strong>e im Gefängnis, einige Blinde und Lahme,<br />

einige Fremdlinge, Waisen und Witwen, und je nach ihren Beschaffenheiten<br />

richteten sie die Werke <strong>der</strong> Liebtätigkeit ein. Ihre Lehren gaben dazu Anweisung;<br />

jene Kirche kannte keine an<strong>der</strong>en Lehren. Deshalb haben die, welche zu damaliger<br />

Zeit lebten, gemäß ihren Lehren sowohl gelehrt als geschrieben; mithin, wenn<br />

sie Witwen nannten, verstan<strong>den</strong> sie nichts an<strong>der</strong>es als solche, die im Wahren<br />

ohne das Gute waren, und <strong>den</strong>noch verlangten, durch das Gute geleitet zu wer<strong>den</strong>.<br />

Hier, wie in mehreren an<strong>der</strong>en Stellen wer<strong>den</strong> nebeneinan<strong>der</strong> genannt <strong>der</strong><br />

Fremdling, die Waise und die Witwe, weil durch <strong>den</strong> Fremdling diejenigen<br />

bezeichnet wer<strong>den</strong>, die in <strong>den</strong> Wahrheiten des Glaubens belehrt sein wollen,<br />

durch <strong>den</strong> Waisen die, welche im Guten sind ohne das Wahre, und verlangen,<br />

durch das Wahre zum Guten geleitet zu wer<strong>den</strong>, und durch die Witwe die, welche<br />

im Wahren sind ohne das Gute, und verlangen, durch das Gute zum Wahren geleitet<br />

zu wer<strong>den</strong>. Jene drei wer<strong>den</strong> hier und sonst im Wort nebeneinan<strong>der</strong> genannt,<br />

weil sie im inneren Sinne eine Klasse bil<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n durch sie wer<strong>den</strong> zusammen<br />

diejenigen bezeichnet, die belehrt und zum Guten und Wahren geleitet wer<strong>den</strong><br />

wollen.<br />

Die Witwen aber innerhalb <strong>der</strong> verwüsteten Kirche, zu <strong>den</strong>en Elias nicht gesandt<br />

wurde, sind die, welche nicht im Wahren sind, weil nicht im Guten; <strong>den</strong>n wo<br />

kein Gutes, da ist auch kein Wahres, mag immerhin bei ihnen das Wahre in äußerer<br />

Form als wahr erscheinen, son<strong>der</strong>n es ist wie eine Schale ohne Kern. Die, welche<br />

in einem solchen Wahren und auch die im Falschen sind, wer<strong>den</strong> durch Witwen<br />

im entgegengesetzten Sinn bezeichnet.<br />

Weil durch Witwen diejenigen bezeichnet wur<strong>den</strong>, die nicht im Wahren sind,<br />

weil nicht im Guten, darum war es eine Schmach für die Kirchen, auch für die,<br />

welche im Falschen <strong>aus</strong> dem Bösen waren, Witwen genannt zu wer<strong>den</strong>.<br />

Weil Witwe das Kirchenwahre ohne sein Gutes vorbildete und daher auch<br />

bezeichnete, sofern die Gattin das Wahre und <strong>der</strong> Gatte das Gute ist, darum war<br />

es in <strong>den</strong> Alten Kirchen, wo alles und jedes vorbildete, <strong>den</strong> Priestern verboten,<br />

eine Witwe zur Frau zu nehmen, die nicht die Witwe von einem Priester war.<br />

Auch eine Witwe von einem Priester die Neigung zum Wahren vom Guten; <strong>den</strong>n<br />

Priester im vorbildlichen Sinn bezeichnet das Gute <strong>der</strong> Kirche; darum durften<br />

auch die Witwen von einem Priester, die kin<strong>der</strong>los waren, von <strong>den</strong> Opfern o<strong>der</strong><br />

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