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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Maulesel und Esel. Diese Tiere bedeuten solches, was sich auf die Wahrheiten<br />

bezieht, jene aber, nämlich Rin<strong>der</strong> und Schafe solches, was sich auf das Gute<br />

bezieht. Daher kommt es nun, daß alle diese Tiere im allgemeinen, die unter Vieh<br />

gemeint sind, Wahrheiten bedeuten, <strong>aus</strong> <strong>den</strong>en Gutes kommt. Der Ausdruck „Vieh“<br />

stammt in <strong>der</strong> Grundsprache von einem Wort, das auch Erworbenes (o<strong>der</strong> Besitz)<br />

bedeutet, und das Erworbene bezeichnet auch wirklich im geistigen Sinn Wahres,<br />

<strong>aus</strong> dem Gutes hervorgeht, und zwar deshalb, weil das Gute durch das Wahre<br />

erworben wird. Das Kleinvieh aber bedeutet das inwendigere Gute, <strong>den</strong>n zu <strong>der</strong><br />

Herde desselben gehören Lämmer, Schafe, Böcke, Ziegen, Wid<strong>der</strong>.<br />

<strong>HG</strong> 6049<br />

„Da sollst du kein Werk tun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein<br />

Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, <strong>der</strong> in deinen<br />

Toren ist“ bedeutet, alsdann sei <strong>der</strong> Himmel und die Seligkeit in allem und jedem,<br />

das im Inneren und Äußeren des Menschen ist.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von „kein Werk tun“, insofern es die Ruhe und<br />

<strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> bezeichnet, somit <strong>den</strong> Himmel; <strong>den</strong>n wenn sich <strong>der</strong> Mensch im Himmel<br />

befindet, ist er frei von aller Sorge, Unruhe und Beängstigung, und wenn er von<br />

diesen frei ist, genießt er die Seligkeit.<br />

Ferner <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von „du, dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine<br />

Magd, dein Vieh, und dein Fremdling, <strong>der</strong> in deinen Toren ist“, insofern es alles<br />

und jedes bezeichnet, das im Inneren und Äußeren des Menschen ist. Durch „du“<br />

wird nämlich <strong>der</strong> Mensch selbst bezeichnet, durch Sohn sein Verstandesvermögen,<br />

durch Tochter sein Willensvermögen, beides im inneren Menschen; durch Knecht<br />

wird das Natürliche in Ansehung des Wahren, und durch Magd das Natürliche<br />

in Ansehung des Guten bezeichnet, somit beides im äußeren Menschen. Durch<br />

Vieh wird die Neigung im allgemeinen, und durch <strong>den</strong> Fremdling in <strong>den</strong> Toren<br />

das Wißtümliche im allgemeinen bezeichnet, somit alles und jedes einzelne.<br />

<strong>HG</strong> 8890<br />

„Und sein Vieh hineinläßt“ bedeutet, wenn er es tut, ohne daß er dessen recht<br />

bewußt wäre.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Viehs, sofern es die Lust o<strong>der</strong> Begierde des<br />

Leibes bezeichnet. Daß es wenig Bewußtsein <strong>aus</strong>drückt hat <strong>den</strong> Grund, weil <strong>der</strong><br />

Mensch, wenn er in jener Lust ist, die Vernunft wenig um Rat fragt, und so sich<br />

nicht recht bewußt ist. Alle Tiere, zu welcher Gattung und Art sie auch gehören<br />

mögen, bezeichnen Triebe: sanfte und nützliche Tiere die guten Triebe, wilde<br />

und unnütze Tiere aber die bösen Triebe; wenn das Tier Vieh genannt wird,<br />

bedeutet es bloß leibliche Triebe, die wenig Vernunft in sich haben. Je mehr<br />

nämlich <strong>der</strong> Mensch <strong>aus</strong> dem Leibe handelt, desto weniger handelt er <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Vernunft, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Leib ist in <strong>der</strong> Welt, somit entfernt vom Himmel, wo die echte<br />

Vernunft ist. Das Vieh heißt in <strong>der</strong> Grundsprache so von <strong>der</strong> Unvernunft und<br />

Dummheit, somit wegen seines geringen Bewußtseins. <strong>HG</strong> 9140<br />

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