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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Die Überreste sind nämlich alle Zustände <strong>der</strong> Neigung zum Guten und Wahren,<br />

mit <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Mensch vom Herrn von <strong>der</strong> ersten Kindheit an bis zum Ende des<br />

Lebens beschenkt wird, welche Zustände für ihn zum Behuf seines Lebens nach<br />

dem Tod aufbewahrt wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n alle seine Lebenszustände kehren im an<strong>der</strong>en<br />

Leben allmählich wie<strong>der</strong>, und alsdann wer<strong>den</strong> sie durch die Zustände des Guten<br />

und Wahren gemil<strong>der</strong>t, mit <strong>den</strong>en er vom Herrn beschenkt wor<strong>den</strong> war. Je mehr<br />

Überreste er daher bei Leibesleben empfangen hat, o<strong>der</strong> je mehr Gutes und Wahres,<br />

desto angenehmer und schöner erscheinen seine übrigen Zustände wenn sie<br />

wie<strong>der</strong>kehren. Daß es sich so verhält, kann einem je<strong>den</strong> klar wer<strong>den</strong>, wenn er<br />

es erwägen mag. Wenn <strong>der</strong> Mensch geboren ist, hat er nichts Gutes und Wahres<br />

<strong>aus</strong> sich selbst, son<strong>der</strong>n er ist ganz wie er ist mit Erbübel befleckt, dagegen fließt<br />

alles Gute ein, z.B. daß er seine Eltern, seine Wärterinnen, seinesgleichen liebt,<br />

und dies <strong>aus</strong> Kindlichkeit. Dieses ist es, was vom Herrn durch <strong>den</strong> Himmel <strong>der</strong><br />

Unschuld und des Frie<strong>den</strong>s, welcher <strong>der</strong> innerste ist, einfließt, und so wird <strong>der</strong><br />

Mensch, solange er ein Kind ist, damit <strong>aus</strong>gestattet. Hernach, wenn er heranwächst,<br />

tritt diese kindliche Güte, Unschuld und Harmlosigkeit zurück und je mehr er<br />

in die Welt eingeführt wird, desto mehr kommt er dadurch in Vergnügungen<br />

und in Begier<strong>den</strong>, somit in Böses hinein, und in demselben Maße fängt das<br />

Himmlische o<strong>der</strong> Gute des kindlichen Alters an zu verschwin<strong>den</strong>. Allein es bleibt<br />

<strong>den</strong>noch zurück, und durch sie wer<strong>den</strong> die Zustände gemil<strong>der</strong>t, die <strong>der</strong> Mensch<br />

hernach annimmt und sich aneignet. Ohne dieselben kann <strong>der</strong> Mensch nicht Mensch<br />

sein, <strong>den</strong>n die Zustände <strong>der</strong> Begier<strong>den</strong> o<strong>der</strong> des Bösen, ohne Mil<strong>der</strong>ung durch<br />

Zustände <strong>der</strong> Neigung zum Guten, wären wil<strong>der</strong> als die irgendeines Tieres. Jene<br />

guten Zustände sind es, die Überreste heißen, und sind vom Herrn geschenkt<br />

und dem Charakter des Menschen eingepflanzt wor<strong>den</strong>, und zwar dies ohne Wissen<br />

des Menschen. Im folgen<strong>den</strong> Alter wird er auch mit neuem beschenkt, aber diese<br />

Zustände gehören nicht dem Guten, son<strong>der</strong>n dem Wahren an, <strong>den</strong>n wenn er<br />

heranwächst, wird er mit Wahrheiten <strong>aus</strong>gestattet und diese wer<strong>den</strong> gleichfalls<br />

bei ihm in seinem inwendigeren Menschen aufbewahrt. Diesen Überresten, die<br />

dem Wahren angehören und die <strong>aus</strong> dem Einfluß des Geistigen vom Herrn her<br />

geboren wer<strong>den</strong>, hat es <strong>der</strong> Mensch zu verdanken, daß er <strong>den</strong>ken, wie auch das<br />

Gute und Wahre, das zum bürgerlichen und sittlichen Leben gehört, verstehen,<br />

dann auch das Geistige o<strong>der</strong> Glaubenswahre aufnehmen kann. Allein dieses vermag<br />

er nur durch die Überreste des Guten, die er in <strong>der</strong> Kindheit empfangen hat. Daß<br />

es Überreste gibt, und daß dieselben dem Menschen in seinem inwendigeren<br />

Vernunftmäßigen aufbewahrt wer<strong>den</strong>, weiß <strong>der</strong> Mensch gar nicht, weil er glaubt,<br />

es fließe nichts ein, son<strong>der</strong>n es sei alles etwas Natürliches, ihm angeboren, somit<br />

sei alles in ihm selber, schon als Kind, während es sich doch ganz an<strong>der</strong>s verhält.<br />

Von <strong>den</strong> Überresten ist hin und wie<strong>der</strong> im Worte die Rede, und es wer<strong>den</strong> durch<br />

dieselben diejenigen Zustände bezeichnet, durch die <strong>der</strong> Mensch Mensch wird,<br />

und dies allein vom Herrn her. Die Überreste aber, die sich beim Herrn befan<strong>den</strong>,<br />

waren alle göttliche Zustände, die Er Sich erworben, und durch die Er das<br />

menschliche Wesen mit dem Göttlichen vereinigt hat; sie sind nicht zu vergleichen<br />

mit <strong>den</strong> Überresten beim Menschen, <strong>den</strong>n diese sind nicht göttlich, son<strong>der</strong>n<br />

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