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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Wolke genannt wird, ist das Falsche, welches dasselbe ist, was sein Eigenverständiges.<br />

Wird diesem Eigenen Unschuld, Liebtätigkeit und Barmherzigkeit<br />

vom Herrn eingeflößt, dann erscheint diese Wolke nicht mehr als Falsches, son<strong>der</strong>n<br />

als die Erscheinung des Wahren zusammen mit dem Wahren <strong>aus</strong> dem Herrn,<br />

daher das Bild eines gefärbten Bogens. Es ist eine gewisse geistige Modifikation,<br />

die gar nicht beschrieben wer<strong>den</strong> kann, und wenn sie nicht vom Menschen<br />

wahrgenommen wird an <strong>den</strong> Farben und ihren Entstehungen, so glaube ich<br />

(Swe<strong>den</strong>borg) nicht, daß sie <strong>der</strong> Fassungskraft gemäß erklärt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Wie diese Wolke beim wie<strong>der</strong>geborenen Menschen beschaffen ist, kann <strong>aus</strong> seinem<br />

Zustand vor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburt erhellen: <strong>der</strong> Mensch wird wie<strong>der</strong>geboren durch<br />

das, was er für Glaubenswahres hält; je<strong>der</strong> hält sein Dogma für wahr, dadurch<br />

empfängt er ein Gewissen; nachdem er daher ein Gewissen empfangen hat, ist<br />

ihm das Handeln gegen das, was ihm als Glaubenswahres eingeprägt wor<strong>den</strong><br />

ist, gegen das Gewissen; von dieser Art ist je<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geborene; <strong>den</strong>n es wer<strong>den</strong><br />

vom Herrn viele von jedem Bekenntnisse wie<strong>der</strong>geboren, und wenn sie wie<strong>der</strong>geboren<br />

sind, so empfangen sie alsdann keine unmittelbare Offenbarung, außer<br />

was ihnen beigebracht wird durch das Wort und die Predigt des Wortes. Weil<br />

sie aber Liebtätigkeit empfangen, so wirkt <strong>der</strong> Herr durch die Liebtätigkeit in<br />

ihre Wolke ein, dar<strong>aus</strong> ersteht ein Licht, wie wenn die Sonne eine Wolke<br />

durchdringt, die dadurch lichter wird und bunte Farben erhält; so auch entsteht<br />

in <strong>der</strong> Wolke die Ähnlichkeit eines Bogens. Je dünner nun die Wolke ist, d.h.<br />

<strong>aus</strong> je mehreren untermischten Glaubenswahrheiten sie besteht, desto schöner<br />

ist <strong>der</strong> Bogen; dagegen je dichter diese Wolke ist, d.h. <strong>aus</strong> je wenigeren Glaubenswahrheiten<br />

sie besteht, desto unschöner <strong>der</strong> Bogen; die Unschuld bringt viel<br />

Schönheit hinzu, es ist von <strong>der</strong>selben gleichsam ein lebendiger Glanz in <strong>den</strong> Farben.<br />

Alle Scheinbarkeiten des Wahren sind Wolken, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Mensch ist, wenn<br />

er im Buchstabensinne des Wortes ist, <strong>den</strong>n im Worte ist nach Scheinbarkeiten<br />

geredet; wenn er aber dem Worte einfältig glaubt (obwohl er in <strong>den</strong> Scheinbarkeiten<br />

bleibt) und dabei Liebtätigkeit hat, so ist diese Wolke verhältnismäßig dünn;<br />

in dieser Wolke wird vom Herrn das Gewissen beim Menschen innerhalb <strong>der</strong><br />

Kirche gebildet.<br />

Alle Unkenntnisse des Wahren sind auch Wolken, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Mensch ist, wenn<br />

er nicht weiß, was das Wahre des Glaubens, im allgemeinen, wenn er nicht weiß,<br />

was das Wort ist, und noch mehr, wenn er nichts vom Herrn gehört hat; in dieser<br />

Wolke wird vom Herrn ein Gewissen beim Menschen außerhalb <strong>der</strong> Kirche<br />

gebildet; <strong>den</strong>n in <strong>der</strong> Unwissenheit selbst kann Unschuld, und so Liebtätigkeit<br />

sein.<br />

Alle Falschheiten sind auch Wolken, aber diese Wolken sind Finsternisse, welche<br />

bei <strong>den</strong>en, die entwe<strong>der</strong> ein falsches Gewissen haben, wovon früher, o<strong>der</strong> bei<br />

<strong>den</strong>en, die keines haben. Dies sind im allgemeinen die Qualitäten <strong>der</strong> Wolke.<br />

Was die Quantität betrifft, so sind so große Wolken beim Menschen, und so dichte,<br />

daß er, wenn er es wüßte, sich verwun<strong>der</strong>n würde, daß je die Lichtstrahlen vom<br />

Herrn durchscheinen können, und daß <strong>der</strong> Mensch wie<strong>der</strong>geboren wer<strong>den</strong> kann.<br />

Wer am wenigsten Wolke zu haben meint, hat oft die größte und wer am meisten<br />

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