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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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„Aus <strong>der</strong> Hand alles Wildes“, daß dies bedeutet von allem, was beim gewalttätigen<br />

Menschen ist, erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Wildes. Das Wild bedeutet im Wort<br />

das Lebendige, im entgegengesetzten Sinn aber bedeutet Wild was einem wil<strong>den</strong><br />

Tiere gleich ist, somit alles Wilde beim Menschen, was auch früher gezeigt wor<strong>den</strong><br />

ist, daher bedeutet es <strong>den</strong> Menschen mit einem solchen Leben, nämlich einen<br />

gewalttätigen, o<strong>der</strong> welcher <strong>der</strong> Liebtätigkeit Gewalt antut; <strong>den</strong>n solcher ist einem<br />

wil<strong>den</strong> Tiere gleich. Der Mensch ist Mensch von <strong>der</strong> Liebe und Liebtätigkeit,<br />

aber er ist ein wildes Tier vom Haß, von <strong>der</strong> Rache und Gr<strong>aus</strong>amkeit. <strong>HG</strong> 1006<br />

„Und sich wi<strong>der</strong> dich mehre das Wild des Feldes“ bedeutet das Hinzuströmen<br />

des Falschen <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Lustreizen <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von „sich mehren“, wenn es sich auf die eilige<br />

Entfernung des Bösen und Falschen bezieht, sofern es ein Hinzuströmen bezeichnet;<br />

und <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Wildes des Feldes, sofern es das Falsche <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />

Lustreizen <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe bezeichnet, <strong>den</strong>n durch die verschie<strong>den</strong>en<br />

Gattungen von Tieren wer<strong>den</strong> im Wort gute und böse Neigungen bezeichnet;<br />

daher durch wilde Tiere die Neigungen zum Falschen, die <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Lustreizen<br />

<strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe entspringen. Diese Neigungen wer<strong>den</strong> auch wirklich<br />

im an<strong>der</strong>en Leben durch wilde Tiere vorgebildet, z.B. durch Panther, Tiger, wilde<br />

Schweine, Wölfe, Bären; sie sind auch wie die wil<strong>den</strong> Tiere, <strong>den</strong>n die, welche<br />

in jener Liebe leben, sind im Bösen und daher in Falschem aller Art, und betrachten<br />

und behandeln ihre Genossen wie die wil<strong>den</strong> Tiere.<br />

Daß ein Zuströmen von Falschem <strong>aus</strong> jener Liebe durch eine eilige Entfernung<br />

des Bösen und Falschen erfolgt, kommt daher, weil das Gute und Wahre, durch<br />

allmähliche Einpflanzung, jenes entfernen muß; <strong>den</strong>n das Falsche wird eben nur<br />

durch das Wahre, und das Böse eben nur durch das Gute entfernt. Wenn dieses<br />

nicht allmählich und <strong>der</strong> Ordnung gemäß geschieht, so fließt Falsches ein, das<br />

jener Liebe günstig ist; <strong>den</strong>n diese Liebe herrscht bei einem je<strong>den</strong> Menschen,<br />

ehe er wie<strong>der</strong>geboren ist. Und wenn das Falsche einfließt, dann wird das Wahre<br />

nicht mehr anerkannt. Der Mensch, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>geboren wird, wird auch wirklich<br />

in <strong>der</strong> Neigung zum Wahren erhalten, und wenn er in dieser ist, so forscht er<br />

überall nach Wahrheiten unter dem Wißtümlichen im Natürlichen, und alsdann<br />

bieten sich in diesem (Wißtümlichen) Täuschungen <strong>der</strong> äußeren Sinne dar, die<br />

hier in großer Menge vorhan<strong>den</strong> sind. Aus diesen (Täuschungen) bildet er sich,<br />

auf Antrieb <strong>der</strong> Lustreize <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe, lauter falsche Schlüsse, die<br />

<strong>der</strong> Reihe nach sein Gemüt erfüllen, wenn das Falsche des Bösen plötzlich entfernt<br />

wird.<br />

Das ist es, was im inneren Sinn verstan<strong>den</strong> wird unter <strong>den</strong> Worten: „Ich will sie<br />

nicht vor dir vertreiben in einem Jahr, auf daß das Land nicht verödet werde,<br />

und sich wi<strong>der</strong> dich mehre das Wild des Feldes; nach und nach will Ich sie<br />

vertreiben vor dir, bis du fruchtbar wirst und das Land besitzest“.<br />

Weil durch Wild das Falsche bezeichnet wird, und das Falsche einen doppelten<br />

Ursprung hat, nämlich <strong>aus</strong> dem Bösen und <strong>aus</strong> dem Redlichen, deshalb wer<strong>den</strong><br />

durch Wild im Worte auch die redlichen Hei<strong>den</strong> bezeichnet, die, obwohl im<br />

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