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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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gehört das Denken, zum Willen die Neigung, die <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Liebe stammt. Das Denken<br />

ohne eine <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Liebe hervorgehende Neigung bewirkt kein Leben des Menschen,<br />

son<strong>der</strong>n das Denken <strong>aus</strong> einer Neigung <strong>der</strong> Liebe, somit <strong>der</strong> Verstand <strong>aus</strong> dem<br />

Willen. Daß diese bei<strong>den</strong> unter sich unterschie<strong>den</strong> sind, ist einem je<strong>den</strong>, <strong>der</strong><br />

nach<strong>den</strong>kt, dar<strong>aus</strong> klar, daß <strong>der</strong> Mensch einsehen und wahrnehmen kann, daß<br />

etwas, das er will, böse ist, und daß etwas, was er will o<strong>der</strong> nicht will, gut ist.<br />

Hier<strong>aus</strong> erhellt, daß <strong>der</strong> Wille <strong>der</strong> eigentliche Mensch ist, nicht aber <strong>der</strong> Gedanke,<br />

außer insofern er <strong>aus</strong> dem Willen in <strong>den</strong>selben eingeht. Daher kommt es, daß,<br />

was in das Denken des Menschen eingeht, aber nicht durch dasselbe in <strong>den</strong> Willen,<br />

ihn nicht unrein macht, son<strong>der</strong>n das, was durch <strong>den</strong> Gedanken in <strong>den</strong> Willen<br />

eintritt; dies macht aber <strong>den</strong> Menschen unrein, weil es ihm dann angeeignet wird<br />

und ihm gehört; <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Wille ist, wie gesagt, <strong>der</strong> eigentliche Mensch, und was<br />

Sache des Willens wird, das geht, wie man sagt, in das Herz ein und <strong>aus</strong> demselben<br />

hervor; was aber nur Sache des Gedankens ist, davon wird gesagt, daß es in <strong>den</strong><br />

Mund eingehe, aber durch <strong>den</strong> Bauch in <strong>den</strong> Abort geworfen werde, nach <strong>den</strong><br />

Worten des Herrn: „Nicht das, was in <strong>den</strong> Mund eingehet, macht <strong>den</strong> Menschen<br />

unrein, son<strong>der</strong>n was <strong>aus</strong> dem Munde her<strong>aus</strong>geht, das macht <strong>den</strong> Menschen unrein“.<br />

Alles, was zum Mund eingehet, das gehet in <strong>den</strong> Bauch und wird in <strong>den</strong> Abort<br />

<strong>aus</strong>geworfen; was aber <strong>aus</strong> dem Munde her<strong>aus</strong>kommt, das gehet <strong>aus</strong> dem Herzen<br />

hervor, und das macht <strong>den</strong> Menschen unrein; <strong>den</strong>n <strong>aus</strong> dem Herzen kommen<br />

arge Gedanken hervor: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsches Zeugnis,<br />

Lästerung. Hier<strong>aus</strong>, wie <strong>aus</strong> allem übrigen kann man ersehen, wie die Rede des<br />

Herrn beschaffen war, daß nämlich Inneres und Geistiges gemeint war, aber durch<br />

Äußeres und Natürliches <strong>aus</strong>gedrückt wurde, und zwar gemäß <strong>den</strong> <strong>Entsprechungen</strong>.<br />

Der Mund entspricht nämlich dem Denken, wie auch alles, was zum Munde gehört,<br />

als Lippen, Zunge, Kehle; das Herz aber entspricht <strong>der</strong> Neigung <strong>der</strong> Liebe, somit<br />

dem Willen. In <strong>den</strong> Mund eingehen, bedeutet daher, in <strong>den</strong> Gedanken eingehen,<br />

und <strong>aus</strong> dem Mund <strong>aus</strong>gehen, heißt <strong>aus</strong> dem Willen hervorgehen; in <strong>den</strong> Bauch<br />

gehen und in <strong>den</strong> Abort o<strong>der</strong> in die Grube geworfen wer<strong>den</strong>, bedeutet in die Hölle<br />

geworfen wer<strong>den</strong>. Denn <strong>der</strong> Bauch entspricht dem Weg zur Hölle, und <strong>der</strong> Abort<br />

o<strong>der</strong> die Grube entspricht <strong>der</strong> Hölle; die Hölle wird auch wirklich im Worte Grube<br />

genannt.<br />

Hier<strong>aus</strong> wird klar, was es bedeutet, daß alles, was in <strong>den</strong> Mund eingehet, in <strong>den</strong><br />

Bauch kommt, und in <strong>den</strong> Abort geworfen wird; daß nämlich das Böse und Falsche<br />

von <strong>der</strong> Hölle in das Denken des Menschen hineingebracht, und wie<strong>der</strong> dahin<br />

zurückgewiesen werde. Dieses kann <strong>den</strong> Menschen nicht verunreinigen, weil<br />

es zurückgewiesen wird. Denn <strong>der</strong> Mensch kann nicht abstehen vom Denken<br />

des Bösen, wohl aber vom Tun desselben; sobald er aber das Böse vom Denken<br />

<strong>aus</strong> in <strong>den</strong> Willen aufnimmt, dann geht es nicht von ihm weg, son<strong>der</strong>n dringt<br />

in ihn ein, und das heißt in das Herz eingehen. Was von diesem <strong>aus</strong>geht, macht<br />

ihn unrein, weil das, was <strong>der</strong> Mensch will, in Rede und Tat übergeht, insoweit<br />

es nicht die äußeren Bande verbieten, nämlich die Furcht vor dem Gesetze, vor<br />

dem Verlust des guten Namens, <strong>der</strong> Ehre, des Gewinnes, des Lebens. <strong>HG</strong> 8910<br />

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