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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Dieses Wahre ist das Wort, <strong>den</strong>n das Wort handelt im höchsten Sinn, vom Herrn<br />

allein; daher ist das Wort göttlich, und daher kommt seine Heiligkeit. Auch die<br />

Zehn Worte, o<strong>der</strong> das Gesetz, das vom Berg Sinai herab verkündigt und auf zwei<br />

Tafeln geschrieben, und in die Lade gelegt wurde, ist es, was hier das Zeugnis<br />

genannt wird. <strong>HG</strong> 9503<br />

Zeugnis, kein falsches<br />

„Und sich nicht kehren an die Worte <strong>der</strong> Lüge“ bedeutet, damit sie sich nicht<br />

wen<strong>den</strong> zu <strong>den</strong> Wahrheiten.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von sich kehren, sofern es heißt, sich wen<strong>den</strong>;<br />

und <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Worte <strong>der</strong> Lüge, wenn es diejenigen sagen, die im<br />

Falschen sind, sofern es alsdann Wahrheiten sind. Denn die, welche im Falschen<br />

sind, nennen die Wahrheiten Falsches, somit Worte <strong>der</strong> Lüge, das Falsche aber<br />

nennen sie wahr, weil sie einen Gegensatz bil<strong>den</strong>. <strong>HG</strong> 7122<br />

„Du sollst nicht falsches Zeugnis re<strong>den</strong> wi<strong>der</strong> deinen Nächsten“, daß dies bedeutet,<br />

man solle nicht gut nennen, was böse ist, und nicht wahr, was falsch ist, also<br />

auch umgekehrt, das Böse nicht gut, und das Falsche nicht wahr nennen, erhellt<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des falschen Zeugen, insofern es eine Bestätigung des Falschen<br />

bezeichnet.<br />

Re<strong>den</strong> wi<strong>der</strong> <strong>den</strong> Nächsten heißt, auf solche lügenhafte Weise mit jemand re<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n unter dem Nächsten wird je<strong>der</strong> Mensch verstan<strong>den</strong>, und im beson<strong>der</strong>en<br />

ein je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> im Guten ist; im abstrakten Sinne aber das Gute selbst. Nicht falsches<br />

Zeugnis re<strong>den</strong> wi<strong>der</strong> <strong>den</strong> Nächsten heißt daher im inneren Sinn, nicht Falsches<br />

re<strong>den</strong> mit jemand, d.h. nicht sagen, das Gute sei böse und das Wahre sei falsch,<br />

und auch nicht umgekehrt. Wie sich dies verhält, soll mit wenigem erklärt wer<strong>den</strong>:<br />

Alle, bei <strong>den</strong>en die Selbstliebe o<strong>der</strong> die Weltliebe herrscht, d.h., die hohen Rang<br />

o<strong>der</strong> Ehrenstellen o<strong>der</strong> Reichtum o<strong>der</strong> Gewinn als Zweck im Auge haben, machen<br />

sich kein Gewissen dar<strong>aus</strong>, zu sagen und zu bere<strong>den</strong>, daß ungerecht sei, was gerecht<br />

ist, und gerecht sei, was ungerecht ist, und so als falsche Zeugen aufzutreten.<br />

Der Grund, warum sie so beschaffen sind, liegt darin, daß ihr Wille <strong>den</strong> Trieben<br />

und Begier<strong>den</strong> jener Liebe ganz unterworfen und von diesen ganz und gar<br />

eingenommen und besessen ist. Alsdann kann ihr Verstand, o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e Seite<br />

ihres Gemütes zwar sehen, was gerecht o<strong>der</strong> ungerecht ist, aber er will es nicht<br />

sehen; <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Wille herrscht über <strong>den</strong> Verstand und überredet ihn durch seinen<br />

Einfluß, und macht ihn zuletzt auch blind. Solche Menschen haben auch kein<br />

Gewissen und erkennen nicht, daß das Gewissen darin besteht, daß man gerecht<br />

nennt, was gerecht ist, <strong>aus</strong> keinem an<strong>der</strong>en Grunde, als weil es gerecht ist, d.h.<br />

<strong>aus</strong> Liebe zum Gerechten.<br />

Diejenigen, die in <strong>der</strong> Welt so beschaffen sind, sind auch im an<strong>der</strong>en Leben ebenso<br />

beschaffen, jedoch mit dem Unterschied, daß sie dann nicht das Gerechte für<br />

ungerecht erklären, son<strong>der</strong>n das Gute des Glaubens Böses, und das Wahre Falsches<br />

nennen, <strong>den</strong>n das Gerechte in <strong>der</strong> bürgerlichen Welt entspricht dem Guten und<br />

Wahren in <strong>der</strong> geistigen Welt. Dieses tun sie aber ohne Gewissen und auch ohne<br />

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