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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Völkerschaft<br />

Daß die Worte „von ihnen breiteten sich <strong>aus</strong> die Völkerschaften auf Er<strong>den</strong>“<br />

bedeuten, daß daher stammen alle Gottesdienste <strong>der</strong> Kirche in Beziehung auf<br />

das Gute o<strong>der</strong> Böse, und daß dieses durch die Völkerschaften bezeichnet wird,<br />

erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Völkerschaften:<br />

Unter einer Völkerschaft wur<strong>den</strong>, wie früher gesagt wor<strong>den</strong>, verstan<strong>den</strong> mehrere<br />

Familien zugleich. Mehrere Familien, die einen Vater anerkannten, machten eine<br />

Völkerschaft <strong>aus</strong> in <strong>der</strong> Ältesten und Alten Kirche; daß aber die Völkerschaften<br />

im inneren Sinn Gottesdienste <strong>der</strong> Kirche bedeuten, und zwar in Beziehung auf<br />

das Gute o<strong>der</strong> das Böse im Gottesdienst, damit hat es diese Bewandtnis:<br />

Wenn Familien und Völkerschaften von <strong>den</strong> Engeln ins Auge gefaßt wer<strong>den</strong>,<br />

so haben sie nie die Vorstellung von einer Völkerschaft, son<strong>der</strong>n nur die<br />

Vorstellung des bei ihr befindlichen Gottesdienstes, <strong>den</strong>n sie <strong>den</strong>ken sich alle<br />

nach <strong>der</strong> wirklichen Beschaffenheit, o<strong>der</strong> nach ihrer Eigenschaft. Die Beschaffenheit<br />

o<strong>der</strong> Eigenschaft des Menschen, nach <strong>der</strong> er im Himmel angesehen<br />

wird, ist die Liebtätigkeit und <strong>der</strong> Glaube. Dies kann von einem je<strong>den</strong> deutlich<br />

begriffen wer<strong>den</strong>, er darf nur aufmerken, wenn er an einen Menschen, o<strong>der</strong> eine<br />

Familie, o<strong>der</strong> eine Völkerschaft <strong>den</strong>kt, so <strong>den</strong>kt er meistens, wie sie beschaffen<br />

sind, und zwar je<strong>der</strong> nach dem, was bei ihm gerade herrscht; die Vorstellung<br />

von ihrer Eigenschaft drängt sich sogleich auf, und demgemäß betrachtet er sie<br />

bei sich. Wieviel mehr <strong>der</strong> Herr, und <strong>aus</strong> Ihm die Engel; sie können sich einen<br />

Menschen, eine Familie und eine Völkerschaft nur <strong>den</strong>ken nach ihrer Eigenschaft<br />

in Ansehung <strong>der</strong> Liebtätigkeit und des Glaubens, daher wird im inneren Sinn<br />

durch die Völkerschaften nichts an<strong>der</strong>es bezeichnet, als <strong>der</strong> Gottesdienst <strong>der</strong><br />

Kirche, und zwar in Ansehung einer Eigenschaft, welche ist das Gute <strong>der</strong><br />

Liebtätigkeit und das Wahre des Glaubens <strong>aus</strong> ihm; wann <strong>der</strong> Ausdruck Völkerschaften<br />

im Worte vorkommt, so bleiben die Engel nicht bei <strong>der</strong> Vorstellung<br />

einer Völkerschaft stehen, gemäß dem geschichtlichen Buchstabensinn, son<strong>der</strong>n<br />

bei <strong>der</strong> Vorstellung des Guten und Wahren bei <strong>der</strong> Völkerschaft, die genannt<br />

wird. <strong>HG</strong> 1258<br />

Ferner daß die Völkerschaften bedeuten Gutes und Böses im Gottesdienst, damit<br />

verhält es sich so: In <strong>den</strong> ältesten Zeiten wohnte man geschie<strong>den</strong> in Völkerschaften,<br />

Familien und Häuser, wie früher gesagt wor<strong>den</strong>, und dies darum, daß die Kirche<br />

auf Er<strong>den</strong> vorbil<strong>den</strong> möchte das Reich des Herrn, wo alle geschie<strong>den</strong> sind in<br />

Vereine, und die Vereine in größere, und diese wie<strong>der</strong>um in größere, und zwar<br />

gemäß <strong>den</strong> Unterschie<strong>den</strong> <strong>der</strong> Liebe und des Glaubens im allgemeinen und im<br />

beson<strong>der</strong>en, somit ebenfalls gleichsam in Häuser, Familien und Völkerschaften;<br />

daher bedeuten Häuser, Familien und Völkerschaften im Worte Gutes <strong>der</strong> Liebe<br />

und des Glaubens <strong>aus</strong> ihm, wo genau unterschie<strong>den</strong> wird zwischen Völkerschaften<br />

und Volk; durch die Völkerschaft wird bezeichnet das Gute o<strong>der</strong> das Böse, aber<br />

durch das Volk das Wahre o<strong>der</strong> das Falsche, und zwar so sich gleichbleibend,<br />

daß sie nirgends an<strong>der</strong>s stehen, wie dies <strong>aus</strong> mehreren Stellen im Wort erhellen<br />

kann. <strong>HG</strong> 1259<br />

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