30.12.2012 Aufrufe

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vogel nicht zerteilen<br />

Durch die geistigen Dinge wird, wie früher oft gesagt wor<strong>den</strong> ist, alles bezeichnet,<br />

was dem Glauben angehört, demnach alle Lehrbestimmungen; <strong>den</strong>n diese wer<strong>den</strong><br />

Gegenstände des Glaubens genannt, obwohl sie nicht Bestimmungen des Glaubens<br />

sind, bevor sie mit <strong>der</strong> Liebtätigkeit verbun<strong>den</strong> sind; zwischen diesen und dem<br />

Herrn gibt es keine gegenseitige Beziehung und Entsprechung, <strong>den</strong>n sie sind<br />

solches, was nicht durch ein inneres Sprechen und durch das Gewissen einfließt,<br />

wie dasjenige, was zur Liebe und Liebtätigkeit gehört, son<strong>der</strong>n sie fließen ein<br />

durch <strong>den</strong> Unterricht, und so durchs Gehör, somit nicht von innen, son<strong>der</strong>n von<br />

außen her, und bil<strong>den</strong> so beim Menschen ihre Gefäße o<strong>der</strong> Aufnahmebehälter.<br />

Der größte Teil <strong>der</strong>selben erscheint als Wahres, und ist doch nicht Wahres, wie<br />

die Dinge, die zum buchstäblichen Sinne des Wortes gehören, und Vorbildungen<br />

des Wahren, und sinnbildliche Bezeichnungen des Wahren sind, somit an sich<br />

nicht Wahrheiten; einige sind auch Falschheiten, die jedoch zu Gefäßen und<br />

Aufnahmebehältern dienen können; beim Herrn sind nur wesentliche Wahrheiten,<br />

daher es keine gegenseitige Beziehung und Entsprechung <strong>der</strong>selben mit diesen<br />

gibt. Dennoch aber können sie angepaßt wer<strong>den</strong>, daß sie <strong>den</strong> himmlischen Dingen,<br />

welche die <strong>der</strong> Liebe und Liebtätigkeit sind, zu Gefäßen dienen; sie sind das,<br />

was die Wolke des verständigen Teiles <strong>aus</strong>macht, von <strong>der</strong> früher die Rede war,<br />

und welcher <strong>der</strong> Herr Liebtätigkeit einflößt, und so das Gewissen macht; wie<br />

z.B. bei <strong>den</strong>en, die im Buchstabensinn des Wortes bleiben, und meinen, daß <strong>der</strong><br />

Herr es sei, Der in Versuchung führt, und dann das Gewissen des Menschen peinigt,<br />

und daß Er, weil Er das Böse zuläßt, auch die Ursache des Bösen sei; daß Er<br />

die Bösen in die Hölle verstoße, und <strong>der</strong>gleichen, dies sind Scheinwahrheiten,<br />

nicht aber Wahrheiten. Und weil sie nicht Wahrheiten an sich sind, so ist auch<br />

keine gegenseitige Beziehung und Entsprechung da; diese läßt <strong>den</strong>noch <strong>der</strong> Herr<br />

unangetastet beim Menschen, und paßt sie in wun<strong>der</strong>barer Weise durch die<br />

Liebtätigkeit an, daß sie <strong>den</strong> himmlischen Dingen zu Gefäßen dienen können:<br />

ebenso ist es mit dem Gottesdienst, <strong>den</strong> Lehren und Sitten, ja <strong>den</strong> Götzen gutartiger<br />

Hei<strong>den</strong>, diese läßt <strong>der</strong> Herr gleichfalls unangetastet, und <strong>den</strong>noch paßt Er sie<br />

durch die Liebtätigkeit an, daß sie ebenfalls zu Gefäßen dienen können. Ebenso<br />

verhielt es sich mit <strong>den</strong> allermeisten Gebräuchen in <strong>der</strong> Alten Kirche und nachher<br />

in <strong>der</strong> jüdischen Kirche, die an sich nichts an<strong>der</strong>es waren, als Gebräuche, in <strong>den</strong>en<br />

das Wahre nicht war, die aber geduldet und zugelassen, ja befohlen wur<strong>den</strong>, weil<br />

sie von ihren Eltern für heilig gehalten, und so ihren Gemütern von Kindheit<br />

an als Wahrheiten eingepflanzt und eingeprägt wur<strong>den</strong>; diese und ähnliche Dinge<br />

sind es, die dadurch bezeichnet wer<strong>den</strong>, daß die Vögel nicht zerteilt wur<strong>den</strong>;<br />

<strong>den</strong>n was einmal <strong>der</strong> Meinung eines Menschen eingepflanzt, und für heilig gehalten<br />

wird, das läßt, wenn es nur nicht gegen die göttliche Ordnung ist, <strong>der</strong> Herr<br />

unangetastet, und obwohl keine gegenseitige Beziehung und Entsprechung<br />

stattfindet, so paßt Er es doch an; dies ist es auch, was in <strong>der</strong> jüdischen Kirche<br />

dadurch bezeichnet wurde, daß bei <strong>den</strong> Opfern die Vögel nicht zerteilt wur<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>n zerteilen heißt einan<strong>der</strong> gegenüberstellen, so daß es gleichmäßig entspricht;<br />

und weil die Dinge, von <strong>den</strong>en die Rede war, nicht gleichmäßig entsprechend<br />

182

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!