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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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man deutlich wahrnimmt, und auch hört vermöge <strong>der</strong> Weichheit und ihrer<br />

Beschaffenheit: daher weiß man auch, was inwendig in <strong>den</strong> Wahrheiten verborgen<br />

liegt, ob <strong>der</strong> Herr, o<strong>der</strong> nicht.<br />

Die Wahrheiten, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Herr ist, sind lebendige Wahrheiten, hingegen die<br />

Wahrheiten, in <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Herr nicht ist, sind Wahrheiten, die nicht leben. Die<br />

lebendigen sind Glaubenswahrheiten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Liebe zum Herrn und <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Liebtätigkeit gegen <strong>den</strong> Nächsten. Die unbelebten sind nicht Wahrheiten, weil<br />

inwendig in ihnen die Selbstliebe und die Liebe zur Welt ist.<br />

Hier<strong>aus</strong> können die Geister und Engel im an<strong>der</strong>en Leben erkannt wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n<br />

die Wahrheiten sind bei einem je<strong>den</strong> seinem Leben gemäß, d.h. dem gemäß, was<br />

allgemein bei ihm herrscht. <strong>HG</strong> 8868<br />

„Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen“ bedeutet, nicht <strong>aus</strong> eigener Einsicht.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des geschnitzten Bildes, insofern es bezeichnet,<br />

was nicht <strong>aus</strong> dem Herrn, son<strong>der</strong>n <strong>aus</strong> dem Eigenen des Menschen stammt. Was<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Einsicht kommt, wird durch das geschnitzte Bild bezeichnet,<br />

und was <strong>aus</strong> dem eigenen Willen kommt, durch das gegossene Bild. Dieses o<strong>der</strong><br />

jenes zu seinem Gott haben o<strong>der</strong> anbeten heißt, das, was <strong>aus</strong> dem Eigenen<br />

hervorgeht, über alles lieben. Die das tun, glauben gar nicht, daß vom Göttlichen<br />

irgendwelche Einsicht und Weisheit einfließe, <strong>den</strong>n sie schreiben sich selbst<br />

alles zu. Das übrige, was ihnen begegnet, beziehen sie auf das Glück o<strong>der</strong> <strong>den</strong><br />

Zufall. Die göttliche Vorsehung leugnen sie in solchen Dingen ganz und gar;<br />

sie meinen, wenn etwas Göttliches dabei sei, so liege es in <strong>der</strong> Ordnung <strong>der</strong> Natur,<br />

<strong>der</strong> sie alles zuschreiben. Sie sagen zwar mit dem Munde, daß ein Gott als Schöpfer<br />

solches <strong>der</strong> Natur eingeprägt habe, gleichwohl aber leugnen sie im Herzen, daß<br />

es einen Gott über <strong>der</strong> Natur gebe. Von solcher Art sind diejenigen, die sich o<strong>der</strong><br />

ihrer Klugheit und Einsicht alles, dem Göttlichen aber nichts, von Herzen<br />

zuschreiben; und diejenigen unter ihnen, die sich lieben, beten das Ihrige an,<br />

und wollen auch von an<strong>der</strong>en angebetet wer<strong>den</strong>, ja sogar als Götter, was sie auch<br />

offen bekennen wür<strong>den</strong>, wenn die Kirche es nicht verböte. Das sind die Bildschnitzer,<br />

die Schnitzbil<strong>der</strong> selbst aber sind das, was sie <strong>aus</strong> dem Eigenen <strong>aus</strong>brüten<br />

und als Göttliches verehrt haben wollen.<br />

Daß solche Dinge unter <strong>den</strong> Schnitzbil<strong>der</strong>n im Worte bezeichnet wer<strong>den</strong>, erhellt<br />

<strong>aus</strong> <strong>den</strong> Stellen, wo sie genannt wer<strong>den</strong>: Jer.10/14; 51/17: „Töricht ist je<strong>der</strong> Mensch<br />

gewor<strong>den</strong>, in seinem Wissen, zuschan<strong>den</strong> wird je<strong>der</strong> Künstler ob seines Schnitzbildes;<br />

<strong>den</strong>n Trug ist sein Gußwerk und kein Atem darinnen“: weil Schnitzbild<br />

das bedeutet, was nicht vom Herrn, son<strong>der</strong>n <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Einsicht hervorgeht,<br />

darum heißt es, je<strong>der</strong> Mensch sei töricht gewor<strong>den</strong> in seinem Wissen und<br />

zuschan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> je<strong>der</strong> Künstler ob seines Schnitzbildes; und weil in dem was<br />

von <strong>der</strong> eigenen Einsicht <strong>aus</strong>gebrütet wird, kein geistiges Leben ist, das einzig<br />

vom Herrn stammt, deshalb wird auch gesagt, es sei kein Atem darinnen.<br />

<strong>HG</strong> 8869<br />

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