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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Zerrissenes, was er aber aufnimmt von sich, also mit seiner Schuld, wird im Worte<br />

bezeichnet durch Gefallenes (Aas, Kadaver).<br />

Damit es jedoch noch deutlicher werde, was das Zerrissene bezeichne, möge<br />

Folgendes als Beispiel dienen:<br />

Wenn einer, <strong>der</strong> ein gutes Leben führt, o<strong>der</strong> <strong>aus</strong> Wohlwollen dem Nächsten Gutes<br />

erzeigt, von einem an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> im Bösen ist, sich überre<strong>den</strong> läßt, daß ein gutes<br />

Leben nicht zur Seligkeit beitrage <strong>aus</strong> dem Grunde, weil alle in Sün<strong>den</strong> geboren<br />

seien, und weil niemand <strong>aus</strong> sich das Gute wollen und daher auch nicht tun könne,<br />

und daß deshalb für ein Heilsmittel gesorgt wor<strong>den</strong> sei, das Glaube genannt werde,<br />

und daß man somit durch <strong>den</strong> Glauben allein ohne ein Leben des Guten selig<br />

wer<strong>den</strong> könne, wenn man ihn auch erst in <strong>der</strong> Todesstunde annehme; wenn ein<br />

solcher, <strong>der</strong> einen guten Lebenswandel führte, sich so überre<strong>den</strong> läßt, und deshalb<br />

sich um das Leben nichts kümmert, son<strong>der</strong>n es gering schätzt, dann wird er ein<br />

Zerrissener genannt, <strong>den</strong>n das Zerrissene wird gesagt von einem Guten, dem<br />

Falsches eingeflößt wor<strong>den</strong> ist, <strong>den</strong>n dadurch ist das Gute nicht mehr lebendig.<br />

Als Beispiel diene auch die Ehe: wenn jemand dieselbe anfangs für himmlisch<br />

hält, späterhin aber <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> beide, die in <strong>der</strong> Ehe leben, sich überre<strong>den</strong> lassen,<br />

daß dieselbe nur da sei wegen <strong>der</strong> Ordnung in <strong>der</strong> Welt, und wegen <strong>der</strong> Erziehung<br />

und <strong>der</strong> geson<strong>der</strong>ten Pflege <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, und wegen <strong>der</strong> Erbschaften, und außerdem,<br />

daß das eheliche Band nichts an<strong>der</strong>s sei, als ein Vertrag, <strong>der</strong> von bei<strong>den</strong> mit<br />

gegenseitiger Übereinstimmung wie<strong>der</strong> aufgelöst o<strong>der</strong> aufgehoben wer<strong>den</strong> könne,<br />

und wenn er, nachdem er diese Überzeugung angenommen, nichts Himmlisches<br />

über die Ehe <strong>den</strong>kt, und wenn dadurch Ausschweifung entsteht, dann wird die<br />

Ehe von <strong>der</strong> Art, daß sie ein Zerrissenes genannt wird; so auch bei dem übrigen.<br />

<strong>HG</strong> 4171<br />

„Und ich sprach: Gewißlich ist er zerrissen wor<strong>den</strong>“ bedeutet die Wahrnehmung,<br />

daß es durch Böses und Falsches zugrunde gegangen sei.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von sprechen, sofern es ist Innewer<strong>den</strong>, wovon<br />

öfter; und <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von zerrissen wer<strong>den</strong>, sofern es ist durch Böses<br />

und Falsches zugrunde gehen, nämlich das inwendige Gute, das durch Joseph<br />

vorgebildet wird. Daß Zerrissen wer<strong>den</strong> dieses bedeutet, beruht darauf, weil in<br />

<strong>der</strong> geistigen Welt keine an<strong>der</strong>e Zerreißung stattfindet, als des Guten durch Böses<br />

und Falsches. Es verhält sich damit wie mit dem Tod und was dem Tod angehört:<br />

dieses bedeutet im geistigen Sinn keinen natürlichen Tod, son<strong>der</strong>n <strong>den</strong> geistigen<br />

Tod, <strong>der</strong> die Verdammnis ist, <strong>den</strong>n einen an<strong>der</strong>en Tod gibt es in <strong>der</strong> geistigen<br />

Welt nicht. Ebenso bedeutet die Zerreißung im geistigen Sinn keine Zerreißung,<br />

wie sie durch wilde Tiere geschieht, son<strong>der</strong>n eine Zerreißung des Guten durch<br />

Böses und Falsches. Auch bedeuten die wil<strong>den</strong> Tiere, die zerreißen: Böses <strong>der</strong><br />

Begier<strong>den</strong> und Falsches daher. Dieses wird auch im an<strong>der</strong>en Leben durch wilde<br />

Tiere bezeichnet.<br />

Das Gute, das vom Herrn fortwährend beim Menschen einfließt, geht eben nur<br />

durch Böses und daher stammendes Falsches, und durch Falsches und daher<br />

stammendes Böse zugrunde. Sobald nämlich jenes fortwährend einfließende<br />

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