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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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kommt daher, weil jedes Wißtümliche etwas Allgemeines ist, das Beson<strong>der</strong>es<br />

und Einzelnes in sich enthält, das übereinstimmt mit dem Allgemeinen, und solche<br />

Allgemeinheiten in Reihen und gleichsam in Bündel gefaßt und diese Bündel<br />

und Reihen unter sich so zusammengeordnet sind, daß sie eine himmlische Form<br />

darstellen, und dadurch im einzelnsten wie im allgemeinsten in ihrer Ordnung<br />

sind. Eine Vorstellung von solchen Reihen kann man sich bil<strong>den</strong> durch die Reihen<br />

und Bündel <strong>der</strong> Muskeln im menschlichen Körper. Ein jedes Bündel besteht<br />

daselbst <strong>aus</strong> mehreren Bewegungsfibern, und eine jede Bewegungsfiber <strong>aus</strong><br />

Blutgefäßen und Nervenfasern. Ein jedes Muskelbündel, das in <strong>der</strong> gewöhnlichen<br />

Redeweise Muskel genannt wird, ist auch mit seiner Hülle umgeben, wodurch<br />

es von an<strong>der</strong>en unterschie<strong>den</strong> wird, ebenso die inwendigen Gefäßbündel, die<br />

Bewegungsfibern genannt wer<strong>den</strong>. Gleichwohl aber sind alle Muskeln und<br />

Bewegungsfibern, die im ganzen Leibe sich befin<strong>den</strong>, so geordnet, daß sie zu<br />

einer je<strong>den</strong> Handlung nach dem Belieben des Willens zusammenwirken, und<br />

zwar auf unbegreifliche Weise.<br />

Ebenso verhält es sich mit <strong>den</strong> wißtümlichen Kenntnissen des Gedächtnisses,<br />

die auch auf gleiche Weise vom Lustreiz <strong>der</strong> Liebe des Menschen, die seinem<br />

Willen angehört, erregt wer<strong>den</strong>, und zwar mittelst <strong>der</strong> Verstandesseite. Das, was<br />

zum Leben des Menschen gewor<strong>den</strong>, d.h. was Sache seines Willens o<strong>der</strong> seiner<br />

Liebe gewor<strong>den</strong> ist, erregt dieselben; <strong>den</strong>n <strong>der</strong> inwendige Mensch richtet seinen<br />

Blick immerfort darauf, und ergötzt sich daran, soweit sie mit seinen Trieben<br />

übereinstimmen, und die, welche ganz in die Liebestriebe eingehen, und zum<br />

Freiwilligen und gleichsam Natürlichen wer<strong>den</strong>, verschwin<strong>den</strong> <strong>aus</strong> dem äußeren<br />

Gedächtnis, bleiben aber dem inwendigen Gedächtnis eingeschrieben, <strong>aus</strong> dem<br />

sie nimmermehr vertilgt wer<strong>den</strong>. So wird das Wißtümliche zur Sache des Lebens.<br />

Aus diesem erhellt auch, daß die wißtümlichen Kenntnisse gewissermaßen die<br />

Lebensgefäße des inwendigen Menschen sind, und daß ebendarum dieselben<br />

durch Gefäße verschie<strong>den</strong>er Art, wie hier durch Becken, bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

Alles, was erlernt und ins Gedächtnis nie<strong>der</strong>gelegt und von daher zur verständigen<br />

Anschauung hervorgerufen wer<strong>den</strong> kann, wird Wißtümliches genannt, und besteht<br />

an sich <strong>aus</strong> Gegenstän<strong>den</strong>, die das Verstandesgebiet des natürlichen o<strong>der</strong> äußeren<br />

Menschen bil<strong>den</strong>.<br />

Weil das Wißtümliche <strong>aus</strong> Kenntnissen besteht, so dient es dem Auge des<br />

inwendigen o<strong>der</strong> vernünftigen Menschen gleichsam als Spiegel zum Sehen solcher<br />

Dinge, die ihm nützlich sind; <strong>den</strong>n diese Kenntnisse fallen in <strong>den</strong> Gesichtskreis<br />

des inwendigen Menschen, wie die Fel<strong>der</strong>, die mit Kräutern, Blumen, allerlei<br />

Saaten und mit Bäumen angefüllt sind, o<strong>der</strong> wie die Gärten, die mit allerlei Dingen<br />

zum Nutzen und Vergnügen <strong>aus</strong>gestattet sind, in <strong>den</strong> Gesichtskreis des äußeren<br />

Menschen in <strong>der</strong> materiellen Welt zu fallen pflegen. Aber <strong>der</strong> innere Gesichtssinn<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verstand erblickt in <strong>den</strong> Fel<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Gärten, als <strong>den</strong> Gegenstän<strong>den</strong><br />

seines Gedächtnisses, nichts an<strong>der</strong>es, als was mit <strong>den</strong> Trieben <strong>der</strong> Liebe, in <strong>den</strong>en<br />

<strong>der</strong> Mensch ist, übereinstimmt, und auch mit <strong>den</strong> Grundsätzen, die er liebt, günstig<br />

ist. Deshalb sehen die, welche in <strong>den</strong> Trieben <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe sind,<br />

nur solches, was diesen günstig ist, und nennen es wahr, und machen es auch<br />

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