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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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frei“. Was diese Freiheit ist, wissen gar nicht, die kein Gewissen haben, <strong>den</strong>n<br />

sie setzen die Freiheit in Willkür und Zügellosigkeit das Falsche zu <strong>den</strong>ken und<br />

zu re<strong>den</strong>, so wie das Böse zu wollen und zu tun, und zwar ohne daß dieses eine<br />

Nötigung und Demütigung, geschweige eine Nie<strong>der</strong>lage erlitte, während doch<br />

ganz das Gegenteil ist, wie dies auch <strong>der</strong> Herr lehrt bei Joh.8/34: „Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sünde<br />

tut, ist ein Knecht <strong>der</strong> Sünde“. Dieses knechtische Freie empfangen sie von <strong>den</strong><br />

höllischen Geistern bei ihnen, die dasselbe einflößen und wenn sie in <strong>der</strong>en Leben<br />

sind, so sind sie auch in <strong>den</strong> Lieblingsneigungen und Begier<strong>den</strong> eben<strong>der</strong>selben,<br />

indem das unreine und unflätige Lustgefühl sie anweht, und wenn sie gleichsam<br />

von <strong>der</strong>en Strömung fortgetrieben wer<strong>den</strong> so meinen sie in <strong>der</strong> Freiheit zu sein,<br />

allein es ist eine höllische Freiheit. <strong>HG</strong> 1947<br />

Unter „in Ban<strong>den</strong> halten“ wird verstan<strong>den</strong> verhin<strong>der</strong>n und bezähmen. Die Bande<br />

sind im geistigen Sinn nichts an<strong>der</strong>es als die Neigungen <strong>der</strong> Liebe, <strong>den</strong>n diese<br />

sind es, die <strong>den</strong> Menschen führen und in Zaum halten. Wenn böse Neigungen<br />

ihn führen, dann müssen die Neigungen des Wahren <strong>aus</strong> dem Guten ihn bezähmen,<br />

und in Zaum halten.<br />

Die inneren Bande beim Menschen sind die Neigungen des Wahren und des Guten.<br />

Diese wer<strong>den</strong> auch die Bande des Gewissens genannt. Die äußeren Bande hingegen<br />

sind die Neigungen <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe, <strong>den</strong>n diese leiten <strong>den</strong> Menschen<br />

im Äußeren. Wenn diese <strong>aus</strong> <strong>den</strong> inneren Ban<strong>den</strong>, d.h. <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Neigungen zum<br />

Wahren und Guten stammen, dann sind sie gut, <strong>den</strong>n dann liebt <strong>der</strong> Mensch sich<br />

und die Welt nicht seiner selbst wegen und um <strong>der</strong> Welt willen, son<strong>der</strong>n um <strong>der</strong><br />

guten Nutzwirkungen willen, die er <strong>aus</strong> sich und <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Welt leisten will. Wenn<br />

sie aber nicht von daher stammen, sind sie böse und wer<strong>den</strong> Begier<strong>den</strong> genannt,<br />

<strong>den</strong>n dann liebt <strong>der</strong> Mensch sich selbst um seinetwillen und die Welt um <strong>der</strong><br />

Welt willen.<br />

Hier<strong>aus</strong> kann man wissen, was unter inneren und äußeren Ban<strong>den</strong> zu verstehen<br />

ist, <strong>der</strong>en schon oft Erwähnung geschah. Doch die sogenannten Bande sind nur<br />

Bande im Verhältnis zu ihrem Gegensatze, <strong>den</strong>n wer etwas tut <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Neigung<br />

<strong>der</strong> Liebe zum Guten, <strong>der</strong> handelt <strong>aus</strong> Freiheit. Wer aber etwas tut <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Neigung<br />

<strong>der</strong> Liebe zum Bösen, <strong>der</strong> glaubt zwar <strong>aus</strong> Freiheit zu handeln, er handelt aber<br />

nicht <strong>aus</strong> Freiheit, weil er <strong>aus</strong> <strong>den</strong> Begier<strong>den</strong> handelt, die <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hölle stammen.<br />

Nur <strong>der</strong> ist frei, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Neigung des Guten ist, weil er vom Herrn geführt wird,<br />

was <strong>der</strong> Herr auch lehrt: „Wenn ihr in Meinen Worten bleibt, dann seid ihr wahrhaft<br />

Meine Jünger, und erkennt die Wahrheit, und die Wahrheit wird euch frei machen.<br />

Wer Sünde tut, <strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Sünde Knecht, wenn euch aber <strong>der</strong> Sohn frei macht,<br />

dann seid ihr wahrhaft frei“.<br />

Der Herr flößt nämlich Neigungen zum Guten ein und Abscheu gegen das Böse;<br />

daher ist Gutes tun Freiheit vor Ihm, und Böses tun völlige Knechtschaft. Wer<br />

da glaubt, daß die christliche Freiheit sich weiter <strong>aus</strong>dehne, <strong>der</strong> ist in großem<br />

Irrtum. <strong>HG</strong> 9096<br />

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