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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Daß Haufe im äußeren Sinn die Werke bedeutet, kommt daher, weil diese dem<br />

Guten des Glaubens entsprechen; <strong>den</strong>n das Gute des Glaubens bringt Werke hervor;<br />

<strong>den</strong>n ein Gutes des Glaubens ist nicht möglich ohne Werke, wie das Gute <strong>den</strong>ken<br />

und das Gute wollen nicht ohne das Gute tun; jenes ist das Inwendige, dieses<br />

das entsprechende Äußere.<br />

Ferner verhält es sich mit <strong>den</strong> Werken auf folgende Weise:<br />

Wenn die Werke dem Guten des Glaubens nicht entsprechen, sind es nicht Werke<br />

<strong>der</strong> Liebtätigkeit, auch nicht Werke des Glaubens, <strong>den</strong>n sie kommen nicht von<br />

ihrem Inwendigen, son<strong>der</strong>n es sind tote Werke, in <strong>den</strong>en nichts Gutes und Wahres<br />

ist. Hingegen wenn sie entsprechen, dann sind sie Werke entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Liebtätigkeit<br />

o<strong>der</strong> des Glaubens.<br />

Werke <strong>der</strong> Liebtätigkeit sind die, welche von <strong>der</strong> Liebtätigkeit als ihrer Seele<br />

<strong>aus</strong>fließen, Werke des Glaubens aber sind die, welche vom Glauben. Jene, nämlich<br />

die Werke <strong>der</strong> Liebtätigkeit, sind beim Wie<strong>der</strong>geborenen, die Werke des Glaubens<br />

aber sind bei dem, <strong>der</strong> noch nicht wie<strong>der</strong>geboren ist, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>geboren<br />

wird. Sie verhalten sich ebenso wie die Neigungen, nämlich die Neigung zum<br />

Guten und die Neigung zum Wahren. Der Wie<strong>der</strong>geborene tut das Gute <strong>aus</strong> Neigung<br />

zu demselben, somit <strong>aus</strong> dem Gut-Wollen, wer aber wie<strong>der</strong>geboren wer<strong>den</strong> soll,<br />

tut das Gute <strong>aus</strong> Neigung zum Wahren, somit <strong>aus</strong> dem Gut-Wissen. Was das<br />

für ein Unterschied sei, wurde früher öfter gezeigt. Hier<strong>aus</strong> wird klar, was Werke<br />

sind.<br />

Außerdem verhält sich das Gute des Glaubens zu <strong>den</strong> Werken vergleichsweise<br />

wie <strong>der</strong> Wille des Menschen und das Denken <strong>aus</strong> demselben zu seinem Angesicht.<br />

Daß dieses, nämlich das Angesicht, ein Bild <strong>der</strong> Seele ist, d.h. des Willens und<br />

des Denkens des Menschen <strong>aus</strong> demselben, ist bekannt. Wenn sich <strong>der</strong> Wille<br />

und das Denken nicht darstellt im Angesicht als in seinem Bild, dann ist es nicht<br />

<strong>der</strong> Wille und das Denken, son<strong>der</strong>n Heuchelei o<strong>der</strong> Trügerei, weil er ein an<strong>der</strong>es<br />

Angesicht darstellt, als er will und <strong>den</strong>kt. Ebenso verhält es sich mit einer je<strong>den</strong><br />

Handlung des Leibes in Beziehung auf das Inwendigere, das dem Denken und<br />

Wollen angehört.<br />

Das Inwendige des Menschen lebt in seinem Äußeren durch die Handlung o<strong>der</strong><br />

durch das Tun. Ist die Handlung o<strong>der</strong> das Tun nicht seinem Inwendigen gemäß,<br />

so ist es ein Beweis, daß es entwe<strong>der</strong> nicht das Inwendige ist, das die Handlung<br />

hervorbringt, son<strong>der</strong>n eine <strong>aus</strong> Gewohnheit und Brauch wie<strong>der</strong>kehrende Handlung,<br />

o<strong>der</strong> es ist etwas Erlogenes, wie es in <strong>der</strong> Heuchelei und Trügerei ist. Hier<strong>aus</strong><br />

wird abermals klar, was Werke sind. Es folgt dar<strong>aus</strong>, daß, wer <strong>den</strong> Glauben, und<br />

noch mehr, wer das Gute des Glaubens bekennt, und leugnet die Werke, und<br />

noch mehr, wenn er sie verwirft, keinen Glauben hat, und noch weniger Liebtätigkeit.<br />

Weil dieses die Werke <strong>der</strong> Liebtätigkeit und des Glaubens sind, und <strong>der</strong><br />

Mensch gar nicht in <strong>der</strong> Liebtätigkeit und im Glauben ist, wenn er nicht in <strong>den</strong><br />

Werken ist, darum wer<strong>den</strong> im Wort so oft die Werke genannt. <strong>HG</strong> 3934<br />

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