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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Zahn um Zahn<br />

„So sollst du geben Seele um Seele“ bedeutet das Gesetz <strong>der</strong> Ordnung, das sagt:<br />

Du sollst dem Nächsten also tun, wie du willst, daß er dir tue, und folglich, dir<br />

soll geschehen, wie du dem an<strong>der</strong>en tust.<br />

Dies erhellt dar<strong>aus</strong>, daß „Seele um Seele geben, Auge um Auge, Zahn um Zahn“,<br />

und so ferner, bedeutet, es solle dir geschehen, wie du dem an<strong>der</strong>en getan hast.<br />

Dies Gesetz wurde aber <strong>den</strong> Söhnen Israels gegeben, weil das gleiche Gesetz<br />

in <strong>der</strong> geistigen Welt besteht: wer dort einem an<strong>der</strong>en von Herzen Gutes tut,<br />

empfängt das gleiche Gute; wer aber dem an<strong>der</strong>en Böses tut, empfängt dadurch<br />

das gleiche Böse; <strong>den</strong>n das Gute <strong>aus</strong> dem Herzen ist mit seiner Belohnung<br />

verbun<strong>den</strong>, und das Böse <strong>aus</strong> dem Herzen mit seiner Bestrafung. Daher empfangen<br />

die Guten <strong>den</strong> Himmel und die Bösen die Hölle. Daß es sich so verhält, wurde<br />

mir <strong>aus</strong> vieler Erfahrung zu wissen gegeben.<br />

Es verhält sich aber damit auf folgende Weise: Wenn jemand das Gute von Herzen<br />

tut, dann fließt <strong>aus</strong> dem Himmel von allen Seiten Gutes in das Herz und in die<br />

Seele dessen, <strong>der</strong> es tut, und erfüllt ihn mit Begeisterung, und alsdann wird zugleich<br />

das Gefühl <strong>der</strong> Liebe zu dem Nächsten vermehrt, und mit diesem Gefühl <strong>der</strong><br />

Lustreiz, <strong>der</strong> eine himmlische und un<strong>aus</strong>sprechliche Wonne ist. Daß es so geschieht,<br />

hat seinen Grund darin, daß das Gute <strong>der</strong> Liebe vom Herrn im Himmel das<br />

allgemein Herrschende ist, und beständig in dem Grade einfließt, in dem es gegen<br />

<strong>den</strong> an<strong>der</strong>en <strong>aus</strong>geübt wird.<br />

Ebenso verhält es sich mit dem Bösen: wenn jemand einem an<strong>der</strong>en von Herzen<br />

Böses tut, dann fließt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hölle von allen Seiten Böses in das Herz dessen<br />

ein, <strong>der</strong> es tut, und regt ihn gewaltig auf. Alsdann wird zugleich <strong>der</strong> Trieb <strong>der</strong><br />

Selbstliebe vermehrt, und mit ihm <strong>der</strong> Lustreiz des Hasses und <strong>der</strong> Rache gegen<br />

diejenigen, die sich nicht unterwerfen. Der Grund, warum es so geschieht, liegt<br />

darin, daß das Böse <strong>der</strong> Selbstliebe in <strong>der</strong> Hölle das allgemein Herrschende ist<br />

und beständig nach dem Grad einfließt, in dem es gegen <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en <strong>aus</strong>geübt<br />

wird; wenn dies aber geschieht, treten sogleich die Strafgeister hinzu, die ihn<br />

übel behandeln. Dadurch wird das Böse mit seinem Lustreiz in Zaum gehalten.<br />

Dies kommt daher, weil die Gesetze <strong>der</strong> Ordnung im an<strong>der</strong>en Leben nicht <strong>aus</strong><br />

Büchern gelehrt und hernach in dem Gedächtnisse aufbewahrt sind, wie bei <strong>den</strong><br />

Menschen in <strong>der</strong> Welt, son<strong>der</strong>n in die Herzen eingeschrieben sind; die Gesetze<br />

des Bösen in das Herz <strong>der</strong> Bösen und die Gesetze des Guten in das Herz <strong>der</strong> Guten;<br />

<strong>den</strong>n ein je<strong>der</strong> Mensch trägt im an<strong>der</strong>en Leben das in sich, was er während seines<br />

Lebens in <strong>der</strong> Welt in sein Herz gelegt hat, nämlich Böses bei <strong>den</strong> Bösen und<br />

Gutes bei <strong>den</strong> Guten. <strong>HG</strong> 9049<br />

„Zahn um Zahn“ bedeutet, wenn etwas im äußeren Verstandesvermögen verletzt<br />

wurde.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Zahnes, insofern er das äußere Verstandesvermögen<br />

bezeichnet, und daher das natürlich Wahre, <strong>den</strong>n dieses macht das Leben<br />

dieses Verstandes. Daß die Zähne dies bedeuten, kommt daher, daß sie die Speise,<br />

die zur Ernährung dienen soll, wie in einer Mühle zermalmen und dadurch<br />

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