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Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

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Was aber die Weisheit, die Einsicht, die Erkenntnis und das Werk ist, soll mit<br />

wenigem gesagt wer<strong>den</strong>: Die, welche nicht wissen, was <strong>der</strong> inwendige Mensch<br />

und was <strong>der</strong> äußere, ferner was <strong>der</strong> Verstand und <strong>der</strong> Wille ist, können nicht<br />

begreifen, wie die Weisheit, die Einsicht, die Erkenntnis und das Werk voneinan<strong>der</strong><br />

unterschie<strong>den</strong> sind. Der Grund ist, weil sie keine deutliche Vorstellung von <strong>der</strong><br />

einen und von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en haben können, deshalb nennen solche, die das nicht<br />

wissen, <strong>den</strong>jenigen weise, <strong>der</strong> nur verständig (einsichtig) ja sogar <strong>den</strong>, <strong>der</strong> nur<br />

ein Wisser ist. Allein weise ist nur, wer <strong>aus</strong> Liebe die Wahrheiten tut; verständig,<br />

wer sie <strong>aus</strong> Glauben tut; wissend, <strong>der</strong> sie in verständiger Weise tut; und Werk<br />

ist, was <strong>aus</strong> diesen geschieht. Somit ist das Werk die Wirkung <strong>der</strong>selben, worin<br />

sie sich verbin<strong>den</strong>.<br />

Deshalb kann niemand weise genannt wer<strong>den</strong>, noch verständig, noch wissend<br />

im echten Sinn, wer nicht tut; <strong>den</strong>n sowohl die Weisheit, als die Einsicht und<br />

das Wissen sind Sache des Lebens und nicht die Lehre ohne das Leben, <strong>den</strong>n<br />

das Leben ist <strong>der</strong> Zweck, auf <strong>den</strong> es abgesehen ist. Wie also <strong>der</strong> Zweck beschaffen<br />

ist, so ist auch die Weisheit, die Einsicht und das Wissen beschaffen. Ist <strong>der</strong> Zweck<br />

das echte Gute, welches das Gute <strong>der</strong> Liebe zum Herrn und <strong>der</strong> Liebtätigkeit<br />

gegen <strong>den</strong> Nächsten ist, dann ist es Weisheit, Einsicht und Wissen in ihrem<br />

eigentlichen Sinn; <strong>den</strong>n alsdann sind sie beim Menschen vom Herrn. Geht aber<br />

<strong>der</strong> Zweck auf das Gute <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe, alsdann sind sie nicht Weisheit,<br />

Einsicht und Wissen, weil sie alsdann beim Menschen von ihm selbst sind, <strong>den</strong>n<br />

das Gute <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe als Zweck ist das Böse, und vom Bösen als<br />

Zweck kann man schlechterdings keine Weisheit und Einsicht, nicht einmal Wissen<br />

<strong>aus</strong>sagen; <strong>den</strong>n was ist das Wissen, wenn darin keine Einsicht des Wahren und<br />

Weisheit des Guten ist? Man <strong>den</strong>kt ja <strong>aus</strong> jenem Wissen, daß das Böse gut und<br />

das Falsche wahr sei.<br />

Bei <strong>den</strong>en, die im Guten <strong>der</strong> Liebe zum Herrn sind, folgen Weisheit, Einsicht,<br />

Wissen und Werk <strong>der</strong> Ordnung nach vom Inwendigen bis zum Letzten. Weisheit<br />

ist bei ihnen das Inwendigste, <strong>den</strong>n sie ist: gut wollen <strong>aus</strong> Liebe. Einsicht ist das<br />

zweite, <strong>den</strong>n sie ist: gut verstehen <strong>aus</strong> dem Gut-wollen; diese zwei gehören dem<br />

inwendigen Menschen an. Wissen ist: gut erkennen, und Werk ist: gut handeln,<br />

beides <strong>aus</strong> dem Gut-wollen; diese zwei gehören dem äußeren Menschen an.<br />

Hier<strong>aus</strong> wird klar, daß Weisheit sein muß in <strong>der</strong> Einsicht, diese im Wissen und<br />

dieses im Werk. So schließt in sich und beschließt das Werk alles Inwendige,<br />

<strong>den</strong>n es ist das Letzte, in das es <strong>aus</strong>läuft. <strong>HG</strong> 10331<br />

Weisheit ins Herz geben<br />

„Und in das Herz eines je<strong>den</strong>, <strong>der</strong> weise ist von Herzen, habe Ich Weisheit gegeben“<br />

bedeutet alle, die das Gute und Wahre wollen und tun um des Guten und Wahren<br />

willen. Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des Herzens, sofern es das Innerste des<br />

Menschen ist, das sein Wille genannt wird; und weil dem Willen des Menschen<br />

das angehört, was Sache seiner Liebe ist, darum wird durch Herz auch die Liebe<br />

bezeichnet.<br />

Ferner <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung des „Weisen von Herzen“, sofern es <strong>den</strong> bezeichnet,<br />

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