30.12.2012 Aufrufe

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

Lexikon der Entsprechungen - zusammengestellt aus den HG: T-Z

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Versuchung hat ihren Ursprung daher, daß die Verbindung mit dem Guten<br />

unterbrochen ist. Diese Verbindung wird unterbrochen, sobald <strong>der</strong> Mensch in<br />

sein Eigenes kommt, <strong>den</strong>n dadurch verfällt er in das Böse <strong>der</strong> Selbst- und Weltliebe.<br />

Wenn er <strong>aus</strong> diesem Zustand wie<strong>der</strong> her<strong>aus</strong>kommt, wer<strong>den</strong> ihm die Wahrheiten<br />

angenehm; dies wird im Folgen<strong>den</strong> darunter verstan<strong>den</strong>, daß das bittere Wasser<br />

durch das hineingeworfene Holz genießbar wurde, <strong>den</strong>n Holz bedeutet des Gute.<br />

<strong>HG</strong> 8349<br />

„Und sprach: Was sollen wir trinken“ bedeutet, daß sie die Wahrheiten nicht<br />

ertrugen, weil sie ihnen wi<strong>der</strong>wärtig waren wegen des Mangels an Neigung zu<br />

<strong>den</strong>selben.<br />

Dies erhellt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bedeutung von trinken, insofern es soviel ist als belehrt wer<strong>den</strong><br />

in <strong>den</strong> Wahrheiten, und sie aufnehmen, wie auch von ihnen angeregt wer<strong>den</strong>,<br />

und infolgedessen dieselben aneignen. Hier aber heißt es, sie nicht ertragen, weil<br />

sie ihnen wi<strong>der</strong>wärtig waren, infolge des Mangels an Neigung zum Guten, was<br />

durch das bittere Wasser bezeichnet wird.<br />

Diese Versuchung besteht darin, daß die Menschen klagen und betrübt sind darüber,<br />

daß die Wahrheiten, die ihnen früher lieb waren, und dadurch das geistige Leben<br />

o<strong>der</strong> das himmlische Leben bei ihnen bildeten, ihnen nun wi<strong>der</strong>wärtig erscheinen,<br />

und zwar so sehr, daß sie dieselben kaum ertragen können. Der bloß natürliche<br />

Mensch glaubt, daß so etwas keinen Schmerz verursachen könne, <strong>den</strong>n er <strong>den</strong>kt:<br />

„Was kümmern mich die Wahrheiten, ob sie angenehm o<strong>der</strong> unangenehm sind?<br />

Sind sie mir unangenehm, so verwirft man sie.“<br />

Aber <strong>der</strong> geistige Mensch fühlt ganz an<strong>der</strong>s; es ist die Lust seines Lebens, in<br />

<strong>den</strong> Wahrheiten unterrichtet zu wer<strong>den</strong>, und Erleuchtung zu erhalten über die<br />

Dinge, die seine Seele, und somit sein geistiges Leben betreffen. Fehlt es ihm<br />

daran, dann wankt und leidet dieses Leben, und darum fühlt er Schmerz und Angst.<br />

Der Grund ist, weil die Neigung zum Guten beständig durch <strong>den</strong> inneren Menschen<br />

vom Herrn einfließt, und im äußeren das Übereinstimmende erregt, was früher<br />

ein angenehmes Gefühl und Neigung zum Wahren bewirkt hatte. Wenn nun dieses<br />

vom Bösen <strong>der</strong> Eigenliebe und Weltliebe bekämpft wird, das er früher auch als<br />

Lustreiz empfun<strong>den</strong> hatte, dann entsteht ein Streit <strong>der</strong> Lustreize o<strong>der</strong> Neigungen,<br />

wor<strong>aus</strong> Angst, und infolgedessen Betrübnis und Klage entsteht.<br />

Es soll noch mit wenigem gesagt wer<strong>den</strong>, wie es sich mit <strong>der</strong> Versuchung verhält,<br />

die <strong>aus</strong> dem Mangel an Wahrem entsteht: Die Nahrung des geistigen Lebens<br />

ist das Gute und das Wahre, wie die Nahrung des natürlichen Lebens Speise und<br />

Trank ist. Wenn das Gute mangelt, ist es, als ob die Speise fehlte, und wenn das<br />

Wahre mangelt, so ist es, als ob es an Trank fehlte. Die Betrübnis hierüber verhält<br />

sich wie das schmerzliche Gefühl, das Hunger und Durst hervorruft. Dieser<br />

Vergleich geht <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Entsprechung hervor, <strong>den</strong>n die Speise entspricht dem<br />

Guten, und <strong>der</strong> Trank dem Wahren, und weil hier ein Entsprechungsverhältnis<br />

besteht, so ernährt auch wirklich die Speise und <strong>der</strong> Trank <strong>den</strong> Körper besser<br />

und angemessener, wenn <strong>der</strong> Mensch während seines Mittagsmahls o<strong>der</strong> Frühstücks<br />

zugleich das angenehme Gefühl <strong>der</strong> Unterhaltung mit an<strong>der</strong>en genießt, nämlich<br />

225

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!